Was hat Köln zu tun mit Ostern anno 1212 und mit Ostern 2021?

Klaus Jürgen Schmidt

Nienburg/Weser (Weltexpresso) –  Wer am vergangenen Samstag (20.02.2021) bei ARTE reingeguckt hat, dürfte eine Ahnung erhalten haben.


In zwei Teilen war eine Dokumentation zu sehen, die den Titel trug „Der Kreuzzug der Kinder“.

Im Werbetext meiner TV-Zeitschrift hieß es dazu:

„Zogen 1212 tatsächlich Kinder von Köln aus Richtung Jerusalem, um die Heilige Stadt von den Muslimen zu befreien? Zusammen mit Wissenschaftlern und Historikern begibt sich Martin Papirowski in dem Film auf die Spuren des Kinderkreuzzugs und auf die Suche nach der historischen Wahrheit. ... Die Spurensuche führt auf bislang unentdeckte Friedhöfe, in berühmte Klöster und Bibliotheken.“

Ostern 1212 soll es in Köln ein Junge namens Nikolaus gewesen sein und bei Orléans ein Hirtenjunge namens Stephan, die Zehntausende Kinder zum Zug ins Heilige Land mobilisierten. Deren Motivation – laut ARTE-Dokumentation:

„Sie lebten oft schon in jungen Jahren außerhalb der Familie. Was aus unserer heutigen Sicht wie Abenteuerlust wirkt, war vielleicht eher eine Notwendigkeit, für sich selbst zu sorgen.“ In den kinderreichen Familien jener Zeit habe es nicht die „Nestwärme gegeben, wie sie heute Einzelkinder oder solche mit Geschwistern bekommen“. Die Vorstellung von der „Familie als Schutzraum“ sei ein deutlich jüngeres Konstrukt. Über alle Epochen hinweg gelte: „Kinder schauen sich an, wie das Leben läuft, und passen sich dem an. Das ist auch sinnvoll.“

Groß war der Wunsch nach Seelenheil und noch größer die Angst vor Höllenqualen, mit denen Pfarrer von den Kanzeln bildgewaltig drohten. Doch die meisten Kreuzzug-Kinder haben auch diese Heilssuche nicht heil überlebt, in Jerusalem kam keines an. Viele landeten auf den Sklavenmärkten des Orients.

Gleich im Anschluss an die beiden Teile sendete ARTE eine weitere Dokumentation.
Die trug den Titel: „Jugend, Sex und Internet“.
Zufall oder eine bewusste redaktionelle Entscheidung für Kenner der KKK, der Kölner Katholischen Kirche?

Ostern 2021? Da gibt es in Köln möglicherweise keinen Kardinal Wölki mehr!

Allgemeine Presse-Meinung:
„Nach Vertuschungsvorwürfen häufen sich Rücktrittsforderungen. Die Karriere des Kölner Erzbischofs Rainer Maria Woelki scheint an ihrem Ende zu sein.“

Was hat er vertuscht?

Der Kölner Kardinal verhindert seit Monaten die Veröffentlichung einer Untersuchung zum Umgang der Verantwortlichen in der Kirchenleitung mit Meldungen sexualisierter Gewalt vor allem gegen Kinder im Kölner Erzbistum. Er hat die Untersuchung 2018 selbst in Auftrag gegeben. Die katholische Kirche und die Missbrauchsdebatte – es ist eine nicht endend wollende Geschichte.








Das Video, in dem Kardinal Rainer Maria Woelki, der Kölner Erzbischof, sich selbst eindringlich Fragen stellt, steht in diesen Tagen auf der Internetseite des Bistums. Es soll eine versöhnliche Botschaft senden: Ja, ich habe verstanden, die Lage ist ernst. Aber vor allem auch: Habt Geduld.





Meine Internet-Suchmaschine hatte auf meine Frage, was mit dem Kölner Kardinal passieren könnte, als Erstes folgende Antwort (probieren Sie es 'mal):



Foto:
© ARTE / Erzbistum Köln

Info:

http://www.radiobridge.net/KJS%20Stories.html