Bildschirmfoto 2021 04 12 um 01.11.27Covid-19-Impfstoff rettet übrige 180 000 Holocaust-Überlebende

Jacques Ungar

Tel Aviv (Weltexpresso) - Rund 57 Prozent der israelischen Bevölkerung haben bisher mindestens einen «Schuss» der Coronavirus-Impfung erhalten. Die Infektionsrate in Israel ist laut Berichten dramatisch gesunken.

Die überdurchschnittlich gute Entwicklung der landesweiten Coronavirus-Infektionen in Israel hat Pflegeheimen gestattet, ihre Tore wieder für Besucher zu öffnen. Das erlaubt vielen der rund 180‘000 dort wohnenden Holocaust-Überlebeneden, nach Monaten sich wieder mit ihren Anverwandten und Freunden zu vereinen.

Wie Premierminister Binyamin Netanyahu sagte, sind bis jetzt rund 900 Personen dieser Kategorie am Virus gestorben. Zur selben Zeit gelang es aber, ungleich viel mehr Menschen durch eine rechtzeitige Impfung vor dem sicheren Tod zu bewahren.

Bis jetzt sind in Israel insgesamt fast 6 300 Bürgerinnen und Bürger an der Krankheit gestorben. «Einige Menschen konnten wir nicht rechtzeitig mit der rettenden Impfung erreichen», sagte Netanyahu. «Alles in allem aber war die Impfaktion bis jetzt ein Erfolg. Die drei nationalen Lockdowns waren für die ganze Bevölkerung hart, und für Viele der Überlebenden erweckten sie böse Erinnerungen an die schreckliche Einsamkeit in Eurer Kindheit», sagte der Regierungschef. – Der wachsende Bedarf, verbunden mit dem entsprechenden internationalen Druck, muss Israel veranlassen, den stockenden Kauf weiterer Impfstoffe raschestens zu lockern und den Stoff wieder auf Vorrat anzulegen.

Foto:
Spitalpersonal in einem Jerusalemer Spital
©tachles

Info:
Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 11. 4. 2021