Was soll das sein?

Klaus Jürgen Schmidt

Nienburg/Weser (Weltexpresso) - Kennen Sie jemanden, der sein Kreuz bei „Nein, Danke“ machen würde? Also ich schon! Nicht persönlich, aber gerade wurden mir viele im Fernsehen gezeigt, z.B. beim Parteitag der AfD ... obwohl: Die im Bundestag sind doch alle demokratisch gewählt! Es gibt in Berlin einen Club, der heißt „Democracy Without Borders“. Dessen Geschäftsführer heißt Andreas Brummel, und der hat soeben in der „taz“ erläutert, weshalb ein „globaler Club der Demokraten aus Politik und Zivilgesellschaften Autokratien und antidemokratischen Trends die Stirn bieten“ soll. ...
 
Am Schluss seines Debatten-Beitrages heißt es:

„Der Club der Demokratien kann ... nur glaubwürdig sein, wenn er sich auch für mehr Demokratie in globalen Institutionen einsetzt. Die Einrichtung einer Parlamentarischen Versammlung bei den UN und das Instrument einer Weltbürgerinitiative bieten dafür Möglichkeiten.“


Andreas Brummel hat zuvor beschrieben, wo der Hase im Pfeffer liegt:


„Während die Welt mit dem Coronavirus ringt, gerät die Demokratie unter Druck. Laut dem Forschungsprojekt V-Dem hat sich 2020 eine globale Autokratisierungswelle beschleunigt und das globale Demokratieniveau ist auf das Level von 1990 gesunken. Dieses düstere Bild wird von anderen Studien bestätigt.“

Ich kenne das „Forschungsprojekt V-Dem“ nicht, aber weil ich mich ja über die mir zugänglichen Medien auf dem Laufenden halte, würde ich dem nicht widersprechen und auch nicht den Erkenntnissen, dass selbst der „Gruppe der Sieben“ (G7), bestehend aus Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Japan, Kanada und den U.S.A., in Sachen Demokratie nicht mehr recht zu trauen ist. Bei Andreas Brummel lese ich dazu:

„Die G7 ist ... auch wegen eines Mangels an Legitimität und Transparenz heftig in die Kritik geraten und deshalb kein guter Ausgangspunkt. Zudem fehlen ein ständiges Sekretariat und eine formale Struktur. Stattdessen könnte die seit 2000 bestehende Gemeinschaft der Demokratien aufgewertet werden. Mit Ausnahme von Australien, Deutschland und Frankreich gehören alle 'D10'-Länder bereits zu ihren 29 Mitgliedstaaten. ... Der Club sollte ... auch ein globales Netzwerk von Abgeordneten aus demokratischen Parteien organisieren, das zudem demokratischen Oppositionellen aus autoritär regierten Staaten offensteht. Schließlich könnte der Club auch eine transnationale Bürgerversammlung einberufen, um Empfehlungen zu erarbeiten. Auf nationaler Ebene gibt es gute Beispiele für dieses Format.“

Ich lehne mich zurück und überlege: Wie passt das alles zu meinen eigenen Erfahrungen hier in diesem Land und während der vielen Jahrzehnte von Leben und Arbeiten in fremden Kulturen?

„Weltexpresso“-Lesern habe ich das alles schon 'mal aufgeschrieben. Wenn es Ihnen wichtig erscheint, lesen Sie es bitte nach:

https://weltexpresso.de/index.php/zeitgesehen/20123-autonomie-und-demokratie
https://weltexpresso.de/index.php/zeitgesehen/20186-die-deutsche-politiklandschaft
https://weltexpresso.de/index.php/lust-und-leben/20453-wie-die-welt-gerettet-wurde_571
https://weltexpresso.de/index.php/lust-und-leben/20519-rohstoff-menschenrechte_571
https://weltexpresso.de/index.php/zeitgesehen/21542-abschaffung-eines-berufsstandes-in-deutschland


Foto:
© KJS / taz

Info:
https://taz.de/Demokratie-in-der-Krise/!5760756&s=Wider+die+Autokratien/
http://www.radiobridge.net/KJS%20Stories.html