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Kategorie: Zeitgeschehen
OB Feldmann Philipp Jacks am Tag der Arbeit Foto RuefferOberbürgermeister Feldmann spricht auf Mai-Kundgebung des DGB in Frankfurt am Main

Manfred Schröder

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Ja, stimmt! Früher war das anders und ganz früher war der 1.Mai für uns Anlaß, uns miteinander vor dem Frankfurter Römer zu freuen, wie viele wir sind, die als Werktätige mit unserer Einzelgewerkschaft erst eine Route durch die Stadt zog und dann mit allen Einzelgewerkschaften die DGB-Kundgebung auf dem Frankfurter Römer zu feiern. Jahr für Jahr. Damals gab es noch noch keine Ostzeile Römerberg, die Altstadt sowieso nicht. Das heißt, das ganze Areal stand zur Verfügung und wurde gefüllt! Nicht gar so viele wie zur größen Friedensdemo in den 80ern, wo wir über 40 000 waren. Nur um mal anzuführen, woher wir kommen.

Ein Zehntel davon, rund 4 000 Menschen zogen laut Angabe von Polizei und Veranstalter am Mittag des 1. Mai auf der Demonstration des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) durch Frankfurt. Aber jeder davon ist wichtig, denn heute ist es aus vielen Gründen nicht en vogue, diese Demos. Corona ist nur der zweite Grund. Freuen wir uns über die, die gekommen waren. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer trugen dabei Mund-Nasen-Schutz und hielten Abstände ein, die Veranstaltung am Mittag blieb friedlich. Die Route führte von der Hauptwache zum Opernplatz, wo eine Kundgebung stattfand, auf der auch Oberbürgermeister Peter Feldmann sprach.

„Die Corona-Pandemie hat Ungleichheiten gefördert. Der Mittelstand ist stark unter Druck, aber einige Konzerne sind Krisengewinner – die Deutsche Bank feiert ihr bestes Quartal seit sieben Jahren, Amazon und Co. verbuchen Umsatzrekorde. Der Einzelhandel kämpft dagegen ums Überleben, tausende Arbeitsplätze sind in Gefahr, Pleiten drohen, Existenzen sind gefährdet“, sagte Feldmann. „Wir dürfen uns jetzt nicht tiefer in die Krise sparen, sondern müssen umso mehr investieren, um diese Krise zu überwinden“, forderte das Stadtoberhaupt weiter. Es wird Zeit, daß endlich aufgearbeitet wird, was die Pandemie auf andere Weise beweist. Wie Corona ist vieles eine Frage der sozialen Situation. 

„Berufstätige Eltern, Beschäftigte im Gesundheitssystem, in Kitas und Schulen, im Einzelhandel, in der Hotellerie und Gastronomie, am Flughafen insbesondere die Leiharbeiter und Befristete sowie Mitarbeiter vieler anderer Bereiche sind durch die Krise besonders hart getroffen. Für die brauchen wir endlich angemessene Lösungen! Außerdem muss das Kurzarbeitergeld erhöht werden, und berufstätige Eltern brauchen Sonderurlaubstage wegen Homeschooling und stark eingeschränkter Betreuungsmöglichkeiten. Das funktioniert so nicht!“, sagte Philipp Jacks, Geschäftsführer der DGB-Region Frankfurt-Rhein-Main.

Neben Feldmann und Jacks sprachen auch Michael Rudolph, Bezirksvorsitzender des DGB Hessen-Thüringen, Tanja-Sabrina Henkel von der DGB-Jugend sowie Verónica Romanowski von der IG Metall.

Foto:
Oberbürgermeister Peter Feldmann und Philipp Jacks beim Tag der Arbeit
© Rainer Rüffer