ElAl unterstützt Angehörige der Opfer von Meron mit Gratisflügen nach Israel/ Mutmassliche Täter waren Teilnehmer an der Wallfahrt von MeronJacques Ungar
Tel Aviv (Weltexpresso) - Die israelische Luftfahrtgesellschaft El Al offeriert Hinterbliebenen von Opfern der Katastrophe von Meron Gratisflüge und die Immigrationsbehörde hilft Familien mit Reiseerlaubnissen.
Die internationale israelische Luftfahrtgesellschaft ElAl offeriert nahen Angehörigen von Toten oder Verletzten der Katastrophe von Meron Gratisfüge nach Israel. Pro Familie werden je zwei Tickets offeriert, die bis zum 4. Mai zu benutzen sind. Die Verwandten sind nur zur Zahlung der Flughafentaxe verpflichtet. Alle anderen Auslagen fallen weg. Informationen über die Gratisflüge wurden per Twitter von Rabbi Isroel Kahan verbreitet, dem Direktor des «Oizrim Jewish Council, einer in New York domizilierten jüdischen Hilfsgruppe. Laut Kahan hat sich auch die Israelische Bevölkerungs- und Immigrationsbehörde zur Hilfe entschlossen. Unmittelbaren Familienangehörigen soll beim Erhalt von Reiseerlaubnissen nach Israel geholfen werden. Der Oizrim Jewish Council offeriert weitere Hilfe für Leute, die Unterstützung benötigen bei der Gewährung von Reiseerlaubnissen.
Soldatinnen bei Rettung von Verletzten attackiertMutmassliche Täter waren Teilnehmer an der Wallfahrt von Meron
Wo Licht ist, da ist auch Schatten. Dieses alte Sprichwort fand nun sogar im Zusammenhang mit den Rettungsaktionen von Meron seinen traurigen Beweis. Laut israelischen Pressemeldungen wurden Soldatinnen des Heimfront-Kommandos, die als Mitglieder des Rettungsteams bei der Katastrophe auf dem Berg Meron eingesetzt wurden, angegriffen.
Bei den mutmasslichen Tätern soll es sich um Teilnehmer an der Prozession zu Lag BaOmer gehandelt haben. Das bestätigte ein Mitglied des Büros des IDF-Sprechers am Samstagabend.
Die Soldatinnen, die entsendet worden waren, um Verwundeten beim Abtransport zu helfen, wurden laut Augenzeugenberichten verbal und physisch attackiert. Laut IDF ignorierte die Einheit die Attacken und fuhr auch während der Angriffe mit ihrer ohnehin schon schwierigen Aufgabe fort. Die Übergriffe wurde von den Militärs erst nach ihrer Rückkehr zur Basis zur Sprache gebracht.
Die Armee verurteilte die verbalen wie physischen Angriffe gegen männlichen und weibliche Militärangehörige aufs Schärfste. Das Heimfront-Kommando werde laut IDF fortfahren, jedem Bürger oder Einwohner zu helfen, der in Not geraten sei und Hilfe benötige. Verteidigungsminister Benny Gantz bezeichnete die Rettung von Menschenleben als Aufgabe von «höchstem Wert». «Ich bin stolz auf die Soldatinnen und Soldaten, die die Verwundeten in Meron behandelt haben», sagte Gantz. «Ich verurteile all Jene, die sie während der Arbeit attackiert hatten».
JERUSALEM–TEL AVIV : Gedenklichter an Gebäuden für die Opfer von Meron
Mit Kerzen wird in Israel der Opfer von Meron gedacht.
An den Mauern der Altstadt von Jerusalem und an der Front des Gebäudes der Tel Aviver Stadtverwaltung wurden am Samstagabend Lichter zum Andenken an die Opfer der Katastrophe von Meron in Nord-Israel entzündet. Der als einer der schlimmsten zivilen Katastrophen Israels bezeichnete Vorfall hat bis Sonntag 45 Menschen das Leben gekostet. Einige der 150 Verletzten befanden sich noch in besorgniserregendem Zustand. Viele der Opfer waren laut Angaben der Behörden erst im Teenager-Alter oder sogar darunter. Besonders tragisch war, dass unter den Opfern zwei Brüderpaare entdeckt wurden, die sich nicht mehr aus dem menschlichen Stampede befreien konnten. Gemäss ersten vorläufigen Untersuchungsergebnissen von Sonntagmittag ist es durch den Einsturz einer Tribüne zur Katastrophe gekommen. Angestellte der Notfallorganisation «Magen David Adom» sagten später allerdings, die Katastrophe sei das Resultat von völlig überfüllten Publikumsstätten. – Seit dem Ausbruch der Covid-19-Pandaemie vor über einem Jahr war die Pilgerfahrt von Donnerstagabend in Meron die publikumsmässig grösste Veranstaltung. Am Samstagabend deklarierte Premierminister Netanyahu den Sonntag zum «nationalen Trauertag». Am Montag soll eine Sondersitzung der Knesset zur Katastrophe stattfinden.
Fotos:
ElAl unterstützt Angehörige der Opfer von Meron mit Gratisflügen nach Israel.
Die Bergung der Toten und Verletzten gestaltete sich für die Hilfskräfte als äußerst schwierig.
Lichter zum Andenken an die Opfer der Katastrophe von Meron angezündet.
©tachles
Info:
Nachdruck der drei Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 3. 5. 2021
Die Armee verurteilte die verbalen wie physischen Angriffe gegen männlichen und weibliche Militärangehörige aufs Schärfste. Das Heimfront-Kommando werde laut IDF fortfahren, jedem Bürger oder Einwohner zu helfen, der in Not geraten sei und Hilfe benötige. Verteidigungsminister Benny Gantz bezeichnete die Rettung von Menschenleben als Aufgabe von «höchstem Wert». «Ich bin stolz auf die Soldatinnen und Soldaten, die die Verwundeten in Meron behandelt haben», sagte Gantz. «Ich verurteile all Jene, die sie während der Arbeit attackiert hatten».
JERUSALEM–TEL AVIV : Gedenklichter an Gebäuden für die Opfer von MeronMit Kerzen wird in Israel der Opfer von Meron gedacht.
An den Mauern der Altstadt von Jerusalem und an der Front des Gebäudes der Tel Aviver Stadtverwaltung wurden am Samstagabend Lichter zum Andenken an die Opfer der Katastrophe von Meron in Nord-Israel entzündet. Der als einer der schlimmsten zivilen Katastrophen Israels bezeichnete Vorfall hat bis Sonntag 45 Menschen das Leben gekostet. Einige der 150 Verletzten befanden sich noch in besorgniserregendem Zustand. Viele der Opfer waren laut Angaben der Behörden erst im Teenager-Alter oder sogar darunter. Besonders tragisch war, dass unter den Opfern zwei Brüderpaare entdeckt wurden, die sich nicht mehr aus dem menschlichen Stampede befreien konnten. Gemäss ersten vorläufigen Untersuchungsergebnissen von Sonntagmittag ist es durch den Einsturz einer Tribüne zur Katastrophe gekommen. Angestellte der Notfallorganisation «Magen David Adom» sagten später allerdings, die Katastrophe sei das Resultat von völlig überfüllten Publikumsstätten. – Seit dem Ausbruch der Covid-19-Pandaemie vor über einem Jahr war die Pilgerfahrt von Donnerstagabend in Meron die publikumsmässig grösste Veranstaltung. Am Samstagabend deklarierte Premierminister Netanyahu den Sonntag zum «nationalen Trauertag». Am Montag soll eine Sondersitzung der Knesset zur Katastrophe stattfinden.
Fotos:
ElAl unterstützt Angehörige der Opfer von Meron mit Gratisflügen nach Israel.
Die Bergung der Toten und Verletzten gestaltete sich für die Hilfskräfte als äußerst schwierig.
Lichter zum Andenken an die Opfer der Katastrophe von Meron angezündet.
©tachles
Info:
Nachdruck der drei Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 3. 5. 2021