Bildschirmfoto 2021 05 11 um 22.34.34Seit Beginn der jüngsten Kampfrunde über 200 Raketen gegen Israel

Jacques Ungar

Tel Aviv (Weltexpresso) - Als vorläufiges Ergebnis einer Sicherheitskonferenz, die Premier Netanyahu in der Nacht auf den Dienstag mit seinen zuständigen Ministern und Experten in Tel Aviv hielt, steht ein Ergebnis im Vordergrund: Die Entschlossenheit Israels, den Kampf gegen die Hamas und andere Terrorgruppen bis zu deren Aufgabe fortzusetzen.

Die bisherigen Zahlen (bis 2 Uhr Lokalzeit) lassen die militärische Berechtigung dieser vorläufigen Schlussfolgerung erkennen: Seit Ausbruch der gegenwärtigen Kampfrunde landeten über 200 palästinensische Raketen auf israelischem Gebiet oder wurden von der israelischen Raketenabwehr abgefangen und in der Luft vernichtet.

Die Palästinenser beklagten bis dann nach eigenen Angaben mindestens 20 Tote und eine nicht genau bezifferte Zahl von Verletzten. Genaue israelische Verlustziffern lagen bis zu diesem Zeitpunkt nicht vor. Bestätigt wurden einige Volltreffer auf Häuser in israelischen Siedlungen im Süden, nicht zuletzt in der Grenzstadt Sderot, aber auch in der Gegend von Jerusalem.

Menschen kamen bei diesen Aktionen laut offiziellen israelischen Angaben nicht zu Schaden. Laut israelischen Beobachtern schwebt der Hamas bei ihrem «zerstörerischen Spiel» ein zentrales Hauptziel vor Augen: Die Macht in den palästinensischen Gebieten voll zu übernehmen. Weil infolge der Absage der Wahlen in den besetzten Gebieten die Verwirklichung dieses Ziels auf politischem Wege offenbar nicht möglich ist, versuchen die Terrorverbände ihr Glück nun eben auf militärischem Wege. Bis gegen 3 Uhr am Dienstagmorgen ging aber auch diese Rechnung für sie dank der israelischen Gegenwehr nicht auf.

Auf internationaler Ebene verurteilten amerikanische und britische Sprecher in der Nacht zum Dienstag die palästinensischen Raketenangriffe auf israelische Zivilisten rückhaltlos. Vertreter anderer Staaten und Organisationen taten es ihnen mehr oder weniger gleich entschieden nach. Israel hat inzwischen alle Übergänge zum Gazastreifen hermetisch geschlossen. Es sind nur noch Passagen in Notfällen mit entsprechender Sonderbewilligung möglich. Um 3 Uhr morgens bekräftigte Hamas-Boss Ismail Hanyie die Entschlossenheit seiner Organisation, weiter zu kämpfen. Israel habe den Alleinvertretungsanspruch auf die el-Aqsa-Moschee und den Jerusalemer Tempelberg «endgültig verloren», sagte er.

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Eine Aufnahme aus einem getroffenen Haus in Ashkelon

Info:
Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 11. 5. 2021