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Kategorie: Zeitgeschehen

Autoposer 1Anmerkungen zu Ralph Brinkhaus, Hans Michelbach, Michael Grosse-Brömer, die abwehrend  im Fernsehen zu letzten Projekten der SPD auftraten

Heinz Markert

Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Der Kapitalismus ist ein System der Üblen, Gemeinen und Rücksichtslosen, indem die schlechteren Neigungen sich durchsetzen. Das ist Fakt. Neuestes Beispiel:
„Verwertungshemmnis“ (Tatort vom 06.06.2021) – unter anderem: soignierte Greisin wird im neu sanierten Immobilienbestand entmietet.


Die Eingangsformulierung trifft zu, wenn dem Üblen nicht gegengehalten und die angestammte Klientel von CDU und FDP - um die sich die Bedienung einzig dreht - nicht zur Ordnung gerufen und in Schranken verwiesen wird. Das bleibt das Fazit des gesamtverantwortlich empfindenden Bürgers sozialphilosophischer Vorbildung. Die CDU bedient eine selbstsüchtige, selbstzentrierte Klientel und macht sich zu deren Erfüllungsgehilfin.

Meine Nächstverwandte und die eigene Person stehen für eine Vermögenssteuer. In der Zeit des Steuersongs sagte jene plötzlich: Ach, ich hätte nichts gegen eine Vermögenssteuer. Da dachte ich, huch, die tickt ja wie ich. Wir würden diese im Grunde gar nicht merken. Es käme mit der flächendeckenden Vermögensabgabe aber genug für die Förderung der Vereinbarung von Beruf und Familie und für eine bessere Bildung für die durch Herkunft benachteiligten Kinder und Jugendlichen zusammen. Ob Vermögenssteuer oder nicht, hat mit Rechnerei nichts zu tun, sondern mit der Persönlichkeit. CDU und Haus und Grund sind für uns das Allerletzte.

Die jüngste Entwicklung zeigt: Der CDU schmilzt die Gefolgschaft in weiten Teilen dahin, auch durch das natürliche Gesetz des Ablebens. Sie befindet sich auf dem absteigenden Ast. Sie kann nur noch Abwehrsiege erringen. Die Jugend hat begonnen sie herauszufordern. Antonio Guterres, UN-Generalsekretär, warnt kurz und bündig: Kipp-Punkt rückt näher, Todeszonen in den Weltmeeren,

Was wurmt sind 47 Jahre Arbeitskraft- und Lohnabbau (ab '74), nach Aufkündigung von Bretton Woods und der Aufgabe des Systems der festen Wechselkurse. Erlebt im Studentenjob am Arbeitsamt. Das Debakel der SPD resultiert aus der Tatsache, dass sie die Schleusen zur Entwertung der Arbeit weiter geöffnet hat, wodurch diese erst recht billig gemacht wurde. Nur darum ging es die ganzen Jahre. Zum Anlass wurde eine Konjunkturdelle, die sich 2005 wieder verflüchtigte. Gut für Angela Merkel. Gerhard Schröder war der exekutierende Aufsteiger der Arbeiterverräterei, der bei den Wirtschaftskapitänen lieb Kind sein, oben bei Tisch sitzen und Rabbi genannt werden wollte.

Einer der schlimmsten Ausdrücke: Ist mir scheißegal (nach Maren Urner, leicht variiert)

Geißler sagte: Die SPD hat ihre eigenen Leute verraten. Die CDU mauert jetzt massiv in Sachen Regulierung der Lieferkette (Einleitung hierzu: „Schäuble streicht Sorgfaltspflicht“, 27.07.2016), was die Ausbeutung der Arbeits- und Kindersklaven sowie die fortgesetzte Naturzerstörung beinhaltet. Die CDU bekämpft die Erweiterung der Kinderrechte, die Begrenzung und strikte Dokumentierung der Nebenverdienste von Abgeordneten (auch was Lobby-Jobs angeht); hält sich bei der Sanktionierung von Abgeordnetenkorruption zurück, wie auch in den Fällen der Aserbeidschan-Verbindungen. Sie betreibt Günstlingswirtschaft und Klientelbedienung, setzt schamlos auf hohe Parteispenden, verhält sich ignorant hinsichtlich der global grassierenden Steuerverkürzung u.v.a.m. (wir können hier nur andeuten).

Schäbig, wenn Beteiligungen, die die SPD hat, ganz nach vorne gerückt werden, nach dem Motto Haltet den Dieb. Für Lobbyinteressen hat die CDU die Scheunentore weit geöffnet. Das reicht bis ins Lager der Gegner der Energiewende. Doch Transparenz-Initiative und Lobby Control finden alles heraus. Der Lobbyismus der CDU geht so weit, dass sie selbst ein Tierwohl light abschmettert.

Der Benzinpreis soll ohne CO2-Bremse bleiben

Die schrägste Lachnummer ist immer wieder der Autoverkehr, das liebste Kind der CDU und des Konservativismus, mit seinen leeren Händen. Dieser nämlich ist ein Besitzbürgermaterialismus. Ist denn der betriebswirtschaftliche Sinn der CDU völlig unterentwickelt? Gesellschaft ist auch ein Betrieb und keine Spielwiese für Poser, d.h. Leute mit schwachem Selbstwertgefühl. Und da stehen endlos die Autohalden am Straßenrand und verschandeln die Städte. Autobahnen zerpflügen unersetzliche Landschaften. Automänner fahren über hunderte von Kilometern hintereinander und nebeneinander her. Bei plötzlich ausbrechenden Autojagden gefährden sie andere. Welch eine Halbstarken-Idiotie. Oft sitzt nur ein Männeken von 60-80 Kilo im Blech und das bei einem Gewicht von um die zwei Tonnen Auto. Die meiste Zeit steht das Ding rum. Das ist ökonomisch unsinnig und unproduktives Kapital.

Gerade meldete die Zeitung, dass zwischen 1994 und Ende des vorigen Jahres die Gleisanschlüsse von über 11000 auf 2307 gefallen sind. Scheuer - von wegen Verlagerung auf die Schiene und Ausbau des Bahnnetzes – ist ein weiterer unfähiger Phrasendrescher wie Ramsauer [der mit den darauffolgenden Jobs aus Gefälligkeit nach dem Amt] es schon war. Er lenkte die Investitionsmittel überwiegend nach Bayern. Tag für Tag röchelt ein Poser hier um die Ecke und furzt einem was mit seiner Schärpe vor. Es nimmt die Zahl der Männer, die auf den Halbaffenstatus regredieren, immer mehr zu. Und auch in den Regierungsämtern ganzer Staaten. In der Stadt braucht´s wenig an Auto. Es reicht, gelegentlich mit Car-Sharing die Brombeerhecken-Reste im Betriebshof abzugeben. Die A5 ist besser zu meiden, nicht aus Furcht; die Zustände auf dieser überlasteten Strecke sind unter aller Sau. In den Geburtsort hinter Bad Nauheim wird einmal im Jahr mit dem Fahrrad gefahren, einen Tag hin, den andern zurück. In der Großstadt gebührt Fußgängern und Radfahrern das Vorrecht. Handwerker und Behinderte haben dann neben den Privatkarossen noch genug Platz zum Anfahren. Der Einzelhandel blüht infolge Aufenthaltsqualität.

Zuletzt ist noch ein streng verhohlenes Geheimnis der CDU zu verraten. Die CDU-Masche besteht darin, dass sie einer bestimmten Art dafür empfänglicher Leute weiß macht, dass sie, wenn sie CDU wählen, zu den Besseren Leuten gehören und dass dann ihre Herren und Vormünder die Hand über sie halten und sie versorgen würden (was sich schnell als Illusion erweisen kann, selbst wenn Angepasstheit gemimt wird). Und weiterhin wird dem eigenen Wahlvolk suggeriert, dass es mit der CDU zum System der Reichen, Mächtigen und Gewalt-Innehabenden gehört, zur herrschenden Klasse – klasse!, dabei sind sie doch letztlich alle nur kleine Lichter, d.h. kleine A..., die bei Gelegenheit auch schnell mal fallen gelassen werden.

Das Herz der CDU schlägt immer auf der Seite der Reichen, Mächtigen und Gewalthabenden, der Habgierigen, niedrig Gesinnten und Gemeinen, der Begehrlichen, Eilfertigen und Betriebsamen. Bedenklichkeit ist dieser seltsam undefinierbaren Partei des Bürgertums ein Fremdwort.

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