Bildschirmfoto 2021 06 14 um 22.09.36Vor lauter Konzentration auf die «Großen» geht die Masse der 28 Minister leicht verloren. Eine Übersicht.

Jacques Ungar

Die israelische Regierung umfasst, wie gesagt. total 28 Minister. Die folgende Übersicht soll verhindern, dass das Publikum und der Berichterstatter sich bei der Arbeit ausschließlich auf die «Grossen» wie Bennett, Gantz oder Lapid konzentriert. Die neue israelische Koalition umfasst Namen von rechts- bis linksaußen. Bis zur Regierungsbildung war die erzwungene Verabschiedung von Binyamin Netanyahu beinahe der einzige gemeinsame Nenner der neuen Regierung. Man darf gespannt sein, ob daran sich im Zuge der täglichen Arbeit Wesentliches ändern wird.

Neben Naftali Bennett, bis Oktober 2023 Premierminister, Verteidigungsminister Benny Gantz (Blauweiß) und Außenminister Yair Lapid (Jesch Atid) für zwei Jahre, dann Premierminister, fallen die folgenden Namen auf. Gantz war noch vor nicht allzu langer Zeit der beste Geheimtip für den Vollzug der gemeinsamen Aufgabe, Binyamin Netanyahu zum Rücktritt zu zwingen.

Avigdor Lieberman (Israel Beiteinu), Finanzminister. Ein eigenwilliger Politiker, der  kein Blatt vor den Mund nimmt, und der schon Verteidigungsminister unter Netanyahu war, sich aber nicht scheute, zurückzutreten, als ihm etwas nicht mehr gefiel. Er will auch den Status quo zwischen sich und der ultra-orthodoxen Bevölkerung ändern. Als er sich dann dafür entschied, an eine Einheitsregierung unter Netanyahu teilzuhaben, verärgerte er viele seiner Anhänger.

Gideon Saar (Neue Hoffnung), Justizminister und Mitglied des Sicherheitskabinetts.

Mansour Abbas, von der arabischen Raam-Partei, bekleidet zwar kein Ministeramt, wird sich aber gewiss mit viel Aktivität und Druck zusammen mit seinen in der Koalition sitzenden drei Parteigenossen für die Rechte und Nöte der Israel-Araber, immerhin 21 Prozent der Landesbevölkerung, einsetzen.



Erziehung: Yifat Shasha-Viton (Neue Hoffnung)
Innenministerin: Ayelet Shaked (Yamina)
Gesundheit: Nitzan Horowitz (Meretz)
Wirtschaftsministerin: Orna Barbivay (Jesch Atid)
Arbeit, soziale Dienste, soziale Angelegenheiten: Meir Cohen (Jesch Atid)
Energieministerin:  Karin Elharar (Jesch Atid)
Umweltschutz: Tamar Sandberg (Meretz)
Öffentliche Sicherheit: Omar Bar-Lev (Arbeitspartei)
Kommunikationsmiister: Yoaz Hendel (Neue Hoffnung)
Diasporaangelegenheiten: Nachman Shai (Arbeitspartei)
Geheimdienste: Elazar Stern (Jesch Atid)
Tourismus: Yoel Razvozov (Jesch Atid)
Religiöse Angelegenheiten: Matan Kahana (Yamina)
Kultur und Sport: Chilli Tropper (Blauweiss)
Aliyah und Integration: Pnins Tamano-Shata (Blauweiss)
Landwirtschaft, und Entwicklung von Negev und Galiläa: Oded Forer (Israel Beiteinu)
Regional-Kooperation: Esawi Frej (Meretz)
Soziale Gleichheit: Meiraw Cohen (Jesch Atid)
Wissenschaft und Technologie: Orit-Farkash-Hacohen (Blauweiss)
Knessetsprecher: Micky Levy (Jesch Atid)


Foto:
Reuven Rivlin (Mitte unten) mit Naftali Bennett (links unten) und Yair Lapid (rechts unten) vor dem neuen Kabinett
©tachles

Info:
Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 14. 6. 2021