Bild Frankfurter Geehrte Hessische Staatskanzlei RiehlHessische Ministerpräsident Volker Bouffier überreicht Bruder Paulus Terwitte und Professor Dr. Wolfram Wrabetz den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland

Hubertus von Bramnitz

Wiesbaden/Frankfurt (Weltexpresso) - Der Hessische Ministerpräsident Volker Bouffier hat gestern im Biebricher Schloss mit Bruder Paulus Terwitte und Professor Dr. Wolfram Wrabetz zwei herausragende Persönlichkeiten aus Frankfurt mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland geehrt. „Wir ehren heute zwei Menschen, die sich auf ganz unterschiedliche Art und Weise mit ihrem Wirken verdient gemacht haben. Der Eine, als Seelsorger für die Menschen, insbesondere die Sozialschwachen – der Andere, als Vermittler im Finanz- und Wirtschaftssektor der Mainmetropole – das zeigt, wie vielfältig das Engagement der Bürgerinnen und Bürger in unserem Land ist. Ich bin sehr stolz, dass wir so aktive Menschen in Hessen haben, die den Begriff Gemeinschaft mit Leben füllen. Für ihr Engagement bedanke ich mich außerordentlich“, erklärte der Hessische Ministerpräsident heute.

Bruder Paulus Terwitte Hessische Staatskanzlei RiehlWer die Liebfrauenstraße in der Frankfurter Innenstadt kennt, weiß, es herrscht dort besonders viel Trubel. Die Straße am gleichnamigen Liebfrauenberg wird oft als Verbindungsstrecke vom Römer oder der Paulskirche zur Zeil genutzt. Geht man von dieser Straße aus nur wenige Schritte in den Innenhof der Liebfrauenkirche, denkt man, man sei in einer völlig anderen Welt. Die Wirkungsstätte von Bruder Paulus Terwitte ist ein Ort der Ruhe und Einkehr. Vor dem Eingang wird schnell klar: Die Kirche versammelt hier Menschen um sich. Touristen, Neugierige und aber auch Obdachlose tummeln sich dort gleichermaßen.

Um die Letzteren geht es Bruder Paulus. Seit 2015 leitet er den Franziskustreff. Er befindet sich im Kapuzinerkloster Liebfrauen Frankfurt und ist ein sehr bekannter Anlaufpunkt für Obdachlose und Menschen mit geringem Einkommen. Im Franziskustreff gibt es die Möglichkeit, ein günstiges Frühstück zu sich zu nehmen und soziale Kontakte zu pflegen. Sozialberatungen und viele praktische Hilfeleistungen werden ebenfalls angeboten. Ziel ist es, Wohnungslose auf ihrem Weg zurück in die Gesellschaft zu unterstützen. So wurden zum Beispiel 2012 zwei Wohnungen angemietet und von Menschen, die bis Dato keinen festen Wohnsitz hatten, renoviert. Der Priester und Ordensbruder gilt als Stimme für die Schwachen in Frankfurt. „Bruder Paulus Terwitte ist für viele ein besonderer Mensch. Er hat das Ohr bei denjenigen, die unsere Hilfe besonders benötigen. Er vermittelt zwischen ihnen und den Behörden. Auf Grundlage seiner christlichen Werte ist er allein dem Ziel verbunden, für die Menschen da zu sein und sie wieder auf die Beine zu bringen“, erklärte der Hessische Ministerpräsident. „Er lebt die Nächstenliebe, das macht ihn zum Vorbild für uns alle. Ich bin sehr stolz, dass wir in unserem Land Menschen wie ihn haben“, ergänzte Bouffier und überreichte ihm das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.

Bild Frankfurter Geehrte Hessische Staatskanzlei RiehlDie Stadt Frankfurt ist gleichzeitig als wichtiger internationaler Banken- und Finanzplatz in aller Welt bekannt. Mit der Finanzkrise, dem Brexit und der Digitalisierung stand und steht die Branche vor großen Umbrüchen. Eine Aufgabe, die Professor Dr. Wolfram Wrabetz bei seinem ehrenamtlichen Engagement beschäftigt. In den Gremien der Industrie- und Handelskammer Frankfurt wirkte er unter anderem an Positionen zu den genannten Themen mit, organisierte Veranstaltungen und brachte sein Fachwissen als Honorarprofessor für Wirtschafts- und Versicherungsrecht ein. Ebenso machte sich Wrabetz fortwährend für den Versicherungsstandort Frankfurt stark. Von 2008 bis 2013 wirkte er im Kompetenznetzwerk Versicherungswirtschaft des IHK-Forums Rhein-Main mit. Er beschäftigte sich unter anderem mit dem Standortmarketing für den Versicherungsstandort Frankfurt. „Es ist mitunter der Verdienst von Professor Wrabetz, dass der Finanzplatz Frankfurt am Main und die Rhein-Main-Region über die Jahre an Bedeutung und wirtschaftlicher Kraft gewonnen haben. Sein fundiertes Wissen über die Finanzwelt und Versicherungsbranche hat er dabei stetig der Allgemeinheit zur Verfügung gestellt. Für sein langjähriges Engagement bei der IHK Frankfurt am Main und über die Stadtgrenzen hinaus danke ich ihm sehr“, so Bouffier. Professor Dr. Wolfram Wrabetz wurde mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.


Hintergrund

Hessischer Verdienstorden

Der Hessische Verdienstorden wird zur Würdigung hervorragender Verdienste um das Land Hessen und seine Bevölkerung vom Hessischen Ministerpräsidenten verliehen. Es gibt zwei Ordensstufen: Hessischer Verdienstorden am Bande (niedrigere Stufe) und Hessischer Verdienstorden (höhere Stufe).

Bundesverdienstkreuz

Der damalige Bundespräsident Theodor Heuss stiftete im Jahr 1951 den Verdienstorden der Bunderepublik Deutschland. Er wird für besondere Verdienste um die Bundesrepublik Deutschland sowie für Leistungen im politischen, wirtschaftlichen, sozialen und geistigen Bereich verliehen. Der Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland wird in acht Stufen verliehen. Im Folgenden sind sie nach Höhe der Stufen geordnet, beginnend mit der niedrigsten: Verdienstmedaille, Verdienstkreuz am Bande (umgangssprachlich: „Bundesverdienstkreuz“), Verdienstkreuz 1. Klasse, Großes Verdienstkreuz, Großes Verdienstkreuz mit Stern, Großes Verdienstkreuz mit Stern und Schulterband, Großkreuz sowie Sonderstufe des Großkreuzes.

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Wurden für ihre Verdienste ausgezeichnet: Bruder Paulus Terwitte und Professor Dr. Wolfram Wrabetz mit dem Hessischen Ministerpräsidenten Volker Bouffier.
Bruder Paulus Terwitte: Ministerpräsident Volker Bouffier überreichte Bruder Paulus Terwitte das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.
Professor Dr. Wolfram Wrabetz wurde mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.
alle Fotos©Hessische Staatskanzlei/Ralf Riehl

Info:
Quelle: Hessische Staatskanzlei