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Kategorie: Zeitgeschehen
Bildschirmfoto 2021 08 16 um 01.15.36Nach der vor dem Wochenende erfolgten Absage Frankreichs haben nun 11 Staaten ihre Teilnahme an der Durban-Konferenz vom kommenden Monat in New York abgesagt

Jacques Ungar

Paris (Weltexpresso) - Paris nennt die zahlreichen antisemitischen Bemerkungen an dieser Uno-Konferenz als ausschlaggebend für seinen Entschluss, den Anlass zu boykottieren. Der Anlass ist dem 20. Jahrestag der Welt-Konferenz gegen Rassismus gewidmet, der laut «Jerusalem Post» historisch in Verbindung gebracht worden sei mit der Hassrede gegen Juden und Israel.

«Besorgt wegen der Geschichte antisemitischer Bemerkungen, die an der Konferenz über Rassismus, bekannt unter dem Namen Durban-Konferenz, gefallen sind, hat der Präsident der Republik (Emmanuel Macron) beschlossen, dass Frankreich nicht an der Folgekonferenz teilnehmen werde, die dieses Jahr stattfindet», erklärte das Pariser Büro des Präsidenten.

Mit dieser Mitteilung gesellte Frankreich sich zu Israel, den USA, Kanada, Australien, Deutschland, Grossbritannien, Ungarn, Österreich, den Niederlanden und der Tschechischen Republik hinzu, die ebenfalls erklärt hatten, nicht an der Versammlung am Rande der Eröffnungssitzung der 76. Generalversammlung der Uno teilzunehmen. Die hier erwähnten Nationen haben solche Anlässe schon in der Vergangenheit boykottiert, einschließlich 2011. Vier weitere Staaten, die am Anlass von 2011 nicht mitgemacht hatten – Bulgarien, Italien, Neuseeland und Polen – müssen ihren Entscheid noch fällen.

Die Uno hatte 1978 und 1983 grosse anti-Rassismuskonferenzen abgehalten, doch 2001 im südafrikanischen Durban – man spricht seither von Durban I – wollten die Teilnehmer ursprünglich die Deklaration und das Aktionsprogramm, das den Rassismus in allen Formen verurteilte, einschliesslich den Antisemitismus verabschieden. Ein ursprünglicher Textentwurf versuchte allerdings, den Zionismus mit dem Rassismus gleichzustellen.

Foto:
Will die Durban-Konferenz boykottieren: Frankreichs Präsident Emmanuel Macron

Info:
Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 16. August 2021