Bildschirmfoto 2021 09 06 um 01.09.3040 Prozent mehr Gesuche um Nahrungsmittelhilfe

Jacques Ungar

Tel Aviv (Weltexpresso) - Neben den freudigen Vorboten auf den heute Montagabend beginnenden Feiertag von Rosch Haschana (das Jüdische Neujahrsfest,) fallen dieses Jahr neben den Begleiterscheinungen des Coronavirus vor allem lange Warteschlangen von ganz besonders trauriger Art auf: Über dutzende von Meter erstrecken sich dieses Jahr die Warteschlangen von Hilfsbedürftigen vor den Eingängen zu den Hilfsorganisationen in ganz Israel:

Im Vergleich zum Vorjahr sind die Warteschlangen von Bedürftigen, die entweder auf Frischware oder auf gekochtes Essen für die Festmahlzeiten warten, um rund 40 Prozent gewachsen.

Die schwierige Wirtschaftslage als Folge der Corona-Krise hat, wie die Zeitung «Yediot Achronot» schreibt, keine Landesgegend ausgelassen: In Kiriat Schmone beispielsweise ist dieses Jahr die Nachfrage nach Essen zum Fest um 67 Prozent höher als noch vor einem Jahr, aber auch in Beerschewa und in Jerusalem meldeten die zuständigen Organisationen eine Zunahme der Hilfegesuche um 36 Prozent.

Auch in der Luxus-Stadt Eilat am Roten Meer hat sich die Zahl der Gesuche innert einem Jahr etwa verdoppelt. Noch trauriger ist da die Wahrscheinlichkeit, dass in nächster Zukunft kaum mit einer Umkehr des Trends zu rechnen ist.


Foto:
Trauriger Armutsbericht vor den Feiertagen
©tachles


Info:
Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 6. September 2021