Bildschirmfoto 2021 12 09 um 02.16.46Der ex-Bürgermeister von New York teilt in Sachen Antisemitismus nach allen Seiten aus

Andreas Mink

New York (Weltexpresso) - Am traditionellen «Wall Street Dinner» des Gemeinde-Dachverbandes UJA-Federation of New York nahm Mike Bloomberg Montagnacht vom Rednerpult aus Stellung zum Thema Antisemitismus. Dabei kritisierte er: «Parteizugehörigkeit macht blind». Angesichts zunehmend tieferer Spaltungen zwischen den politischen Lagern würden auch jüdische Konservative oder Linksliberale Judenhass in den eigenen Reihen ignorieren.
Der Philanthrop und Medien-Unternehmer umriss gefährliche Folgen: Während «Juden landesweit für ihren Glauben belästigt, geschlagen und getötet werden, unternimmt die Gemeinschaft insgesamt keine echten Anstrengungen zur Selbstverteidigung.»

Bloomberg nannte die Republikanerin Marjorie Taylor Greene und die Demokration Rashida Tlaib als Beispiele für diesen Antisemitismus von Rechts und Links. Beide müssten «behandelt werden, wie jede Form von Bigotterie: «als Extremisten, die eine Gefahr für unser Land darstellen, die nicht für öffentliche Mandate geeignet sind und als Pariahs an die Ränder der Politik verbannt werden sollten». Amerikanische Juden sollten ohne ideologische Brille gegen Antisemitismus vorgehen.

Begonnen hatte der 79-Jährige seine Brandrede auf einer humorvollen Note. Im Rückblick auf seine an Bernie Sanders und Joe Biden gescheiterte Präsidentschafts-Bewerbung 2020 sagte er: «Ich war der einzige jüdische Kandidat, der Amerika nicht in einen Kibbutz verwandeln wollte» .


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Mike Bloomberg

Info:
Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 8. Dezember  2021