Bildschirmfoto 2022 03 29 um 23.29.47Eine Verteidigungsallianz gegen Irans Aggression stand zur Diskussion

Jacques Ungar

Tel Aviv (Weltexpresso) - Am Sonntagabend, als in Sde Boker im Süden Israels der Negev-Gipfel seine Debatten begann, bezeichneten Kreise um den israelischen Außenminister Yair Lapid, Gastgeber der ausländischen Außenminister, die Schaffung einer Verteidigungsallianz gegen die iranische Aggression als das Hauptziel des Gipfeltreffens, das im Laufe des Monats mit gemeinsamen Erklärungen zu Ende gegangen ist. Schon in den ersten Konversationen und vor dem Hintergrund der Sicherheitsherausforderungen in Europa wurden Ideen zur Diskussion gebracht, die Errichtung einer regionalen «Sicherheits-Architektur» zu fördern, die, wie ein Konferenzteilnehmer gegenüber der «Jerusalem Post» sagte, «Abschreckung erzeugen soll gegen die Bedrohungen aus der Luft und vom Wasser her».

Das Thema einer Verteidigungsallianz wurde auch von Minister Lapid in den ersten Sitzungen in Sde Boker am Sonntag mit den Außenministern Ägyptens, Sameh Shoukry und dessen Kollegen aus Bahrain, Abdullatif Al Zayani, auf den Tisch gebracht. Von der arabischen Seite trafen auch die Außenminister der Vereinigten Arabischen Emirate und Marokkos schon am Sonntag in Israel ein, ebenso wie US-Außenminister Anthony Blinken. Der historische Charakter des Anlasses wurde von den Teilnehmern immer wieder betont. Abzuwarten bleibt die praktische Auswirkung dieser Erkenntnis auf die Situation im Felde, will heißen auf die letztendliche Unterzeichnung des Nuklear-Abkommens, vor allem auf die von Israel bekämpfte Streichung des iranischen Revolutionsrats von der Liste der terroristischen Organisationen.

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Von links nach rechts: Abdullatif Al Zayani, Sameh Shoukry, Yair Lapid, Antony Blinken, Nasser Bourita und Abdullah bin Zayed.
©tachles

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Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 28. März 2022