Bildschirmfoto 2022 04 09 um 01.26.04Umdenken in Israel

Redaktion tachles

Tel Aviv (Weltexpresso) - Das Massaker an ukrainischen Zivilisten in Butscha führt offensichtlich auch in Israel zu einem Umdenken. Nachdem Israels Außenminister Yair Lapid bereits Russland ganz direkt Kriegsverbrechen vorwarf, denkt man jetzt offensichtlich darüber nach, der Ukraine einige Verteidigungselemente zu schicken, zum Beispiel Sicherheitswesten, Splitterschutzjacken und anderes, was auch Sanitätern und Ärzten im Einsatz an der Front nutzen würde.

Lange hat Israel gezögert, irgendeine Art von militärischem Gerät der Ukraine zu überlassen.

Premier Bennett, der zwischen Moskau und Kiew zu vermitteln versucht, hat sich bis heute geweigert, Russland direkt zu kritisieren. Israel beteiligt sich auch nicht an den Sanktionen der westlichen Welt. Dafür wurde Israel lange auch von den USA kritisiert. Mehrfach forderte die Biden-Administration in Washington Jerusalem auf, Putin zu verurteilen.

Israel hat das bislang vermieden, um seine Möglichkeiten in Syrien nicht aufs Spiel zu setzen. Zwischen Russland und Israel gibt es bislang eine Vereinbarung, die es der israelischen Luftwaffe ermöglicht, ungehindert in Syrien gegen iranische Stellungen vorzugehen. Das israelische Aussenministerium bestätigte, dass über die geplanten Lieferungen nun diskutiert werde. Die letzte Entscheidung hätten Premier Bennett und Außenminister Lapid.

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Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 8. April 2022