Bildschirmfoto 2022 06 01 um 01.25.09Israel will Rüstungsgeschäfte mit Europa fördern

Jacques Ungar

Tel Aviv (Weltexpresso) - Vor dem Hintergrund der Ukraine-Krise ist Israel interessiert, seine militärischen Verkäufe nach Europa auszuweiten,  meinte der israelische Verteidigungsminister Benny Gantz. Er weigerte sich jedoch, sich bezüglich der Möglichkeit zu äußern, dass Deutschland israelische Raketen-Abwehrwaffen erwerben könnte.

Der Generalinspekteur der Bundeswehr, General Eberhard Zorn ist im vergangenen Monat dahingehend zitiert worden, sein Land trage sich mit dem Gedanken, solche Abfangwaffen entweder von Israel oder von den USA zu kaufen. Damit wolle Deutschland sich gegen Bedrohungen absichern wie etwa die russischen Iskander-Raketen in Kaliningrad schützen. «Solche Deals werden nicht über die Medien bekanntgegeben», meinte Benny Gantz gegenüber einem israelischen Journalisten, als diese Berichte die Runde zu machen begannen. Gantz wies bei dieser Gelegenheit auch auf die seit der russischen Invasion der Ukraine gestiegenen deutschen Rüstungsausgaben hin.

«Der Staat Israel», meinte der Verteidigungsminister, «hat viele Möglichkeiten seiner Rüstungsindustrie. Es ist auch ein grosses Mass an Know-how involviert, und viel Erfahrung. Und wir wären glücklich, wenn wir uns irgendwie beteiligen könnten, wenn es darum geht, unsere Exportproduktion zu verbessern». – Letztes Jahr erreichten Israels Rüstungsexporte ein Rekordvolumen von 3,3 Milliarden Dollar. Gantz sprach die Hoffnung aus, diese Zahl im laufenden Jahr noch erhöhen zu können.

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Verteidigungsminister Benny Gantz will militärische Verkäufe nach Europa ausweiten
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Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 31. Mai 2022