Oberbürgermeister Peter Feldmann besucht Partnerstadt Budapest

Konrad Daniel

Wien (Weltexpresso) - Schon immer waren für Frankfurt die Partnerstädte wichtig. Aber der derzeitige Oberbürgermeister Peter Feldmann nimmt sie so wichtig wie niemand vor ihm. Er fördert nicht nur den bisherigen kulturellen und personellen Austausch durch eigene Besuche und Einladungen an die entsprechenden OBs, sondern er nimmt die Partnerschaft auch zum Anlaß verstärkt auf wirtschaftlichem Gebiet zusammenzuarbeiten.

Bis zum 30. Juni besucht Peter Feldmann Frankfurts Partnerstadt Budapest. Begleitet wird er von Stadtverordnetenvorsteher Stephan Siegler, den Mitgliedern des Präsidiums der Stadtverordnetenversammlung, Renate Wolter-Brandecker und Ulrich Baier, sowie Vertretern aus Wissenschaft, Wirtschaft, Gewerkschaft und Presse.

Am Dienstagvormittag, 28. Juni, wurden Feldmann und seine Delegation von Oberbürgermeister István Tarlós sowie dessen Stellvertreter Gábor Bagdy im Budapester Rathaus willkommen geheißen. Feldmann freute sich über seinen ersten Besuch als Oberbürgermeister in der Donaumetropole: „Unsere Städtepartnerschaft blickt zurück auf 26 Jahre. Sie entstand unmittelbar in der Phase des Mauerfalls. Danach entwickelte sich unser europäisches Haus, wie es Menschen meiner Generation in jungen Jahren nur erträumen konnten. Für kurze Zeit entstand die Illusion, dass mit dem Fall des Eisernen Vorhangs Konflikte in Europa überwunden seien. Heute – 26 Jahre später – stellen sich uns neue Herausforderungen. Entwicklungen, beispielsweise durch den Brexit, wirken auf alle europäischen Städte unmittelbar zurück. Es sind Aufgaben, von denen erwartet wird, dass wir als Städte sie lösen. Vieles können wir nur zusammen schaffen. Deshalb sind für uns Städtepartnerschaften so wichtig.“

Beim anschließenden Mittagessen auf Einladung der Stadt Budapest wurden die jeweiligen aktuellen kommunalpolitischen Themen und Herausforderungen vertieft sowie potenzielle Kooperationen im Bereich Tourismus und Wissenschaft erörtert.

Weiterhin stand der Besuch des Atlantisz Verlag und Stiftung auf dem Programm. Die Atlantisz Stiftung wurde Anfang 1990 in Budapest gegründet. Zu ihr gehören das Atlantisz-Buchprogramm und das Atlantisz Buchzentrum, das in Zusammenarbeit mit der Budapester Universität im Frühjahr 1993 eröffnet wurde. Die Stiftung arbeitet mit der Zielsetzung, speziell deutsche Literatur aus dem klassischen humanistischen Bereich dem ungarischen Publikum durch Übersetzungen zugänglich zu machen. Im Februar 1994 haben die Städte Budapest und Frankfurt die Schirmherrschaft für das Atlantisz Buchprogramm und das Buchzentrum übernommen. Der Verlag beteiligt sich regelmäßig mit einem eigenen Stand auf der Frankfurter Buchmesse und wird dabei von der Stadt Frankfurt unterstützt. „Ich bin beeindruckt von Leistung des Atlantisz Verlags und Stiftung. Sie haben 250 Bände veröffentlicht, darunter Klassiker der Geisteswissenschaften und zeitgenössische Werke. Ich bin stolz, dass die Frankfurter und Budapester Zusammenarbeit hier besonders eng ist, um Klassiker der europäischen Geistes- und Sozialwissenschaften dem ungarischen Publikum zugänglich zu machen und der Verlag mit seiner Präsenz auf unserer Buchmesse immer wieder eine Brücke nach Frankfurt schlägt“, so Feldmann bei seinem Besuch. "Ich freue mich, dass die Stadt Budapest sich weiterhin an dem Projekt beteiligt", betonte der Oberbürgermeister.

Außerdem informierte sich die Delegation über aktuelle Stadtentwicklungsprojekte im Stadtteil Pest. Die neue Metrolinie wurde den Gästen aus der Mainmetropole vorgestellt.

Die seit dem 24. März 1990 bestehende Städtepartnerschaft lebt unter anderem durch Schüler- und Studierendenaustausche. Der XX. Bezirk von Budapest, im südlichen Teil von Pest an der Donau gelegen, unterhält seit 2004 zusätzlich eine Stadtteilpartnerschaft mit dem Frankfurter Ortsbeirat 10. Hier gibt es eine Schulpartnerschaft der Berkersheimer Schule mit der Budapester Schule Jószef Attila Általános Iskola.

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