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Kategorie: Zeitgeschehen

Frankfurter Oberbürgermeister Peter Feldmann verteidigt vierte Gewalt

Felicitas Schubert und kus

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Am Montagabend, 29. Mai, ist im Kaisersaal des Frankfurter Römer der Wächterpreis der Tagespresse der Stiftung „Freiheit der Presse“ verliehen worden.


Mit dem Wächterpreis werden couragierte Reporter ausgezeichnet, die für die Förderung und den Erhalt einer Freien Presse und Berichterstattung einstehen.

„Die Arbeit der Medien hat als sogenannte vierte Gewalt die Aufgabe, Missstände aufzudecken und sachfremde Einflüsse offenzulegen. Sie sind Grundlage unseres demokratischen europäischen Verständnisses in der Tradition der Aufklärung", unterstrich Oberbürgermeister Peter Feldmann die im Grundgesetz verankerte Pressefreiheit.

Den ersten Preis erhielten zu gleichen Teilen Redaktionsteams des „Kölner Stadt-Anzeiger“, der „Kölnische Rundschau“ und des Kölner „Express“ für die journalistische Aufarbeitung der Ereignisse in der „Kölner Silvesternacht“.

Mit dieser Wahl würdigte die Stiftung die beispielhafte Anstrengung der drei Kölner Zeitungen, dieser politisch und gesellschaftlich brisanten Affäre mit den Mitteln eines Printmediums gerecht zu werden. Sie haben das Thema frühzeitig aufgegriffen, wesentlich zur raschen und umfassenden Information der Öffentlichkeit beigetragen, Fehler der Politik und der Polizeiarbeit namhaft gemacht und damit entscheidend zur Erhellung eines ebenso spektakulären wie in seinen Folgen weitreichenden Vorfalls beigetragen.

Der dritte Preis des diesjährigen Wächterpreises ging an Roland Muschel von der Südwestpresse Ulm. Er deckte auf, dass Grüne und CDU bei der Bildung der baden-württembergischen Landesregierung im Mai 2016 geheime Nebenabsprachen getroffen haben, die im Widerspruch zum offiziellen Koalitionsvertrag standen und ebenso Milliardenausgaben wie drastische Einsparungen zum Gegenstand hatten. Er trat damit für den hohen Rang ein, den der Grundsatz von Klarheit für das parlamentarische System auch auf dem Feld der Landespolitik besitzt.

Ein zweiter Preis wurde in diesem Jahr nicht verliehen.

Gebhard Ohnesorge, geschäftsführender Vorstand der Stiftung „Freiheit der Presse“, beklagte in der Preisverleihung, dass auch in den freien, westlichen Demokratien die Angriffe auf die Presse zunehmen, sei es durch Verunglimpfung als “Lügenpresse“ oder durch Gesetzesentwurf zur vorgeblichen Förderung der Wissensgesellschaft, das der Presse dringend benötigte Einnahmen entzieht.

Mit der Festrede zum Thema „Medien-Macht-Öffentlichkeit“ resümierte der Politikwissenschaftler Prof. Dr. Dr. h.c. Heinrich Oberreuter, dass das offene Wort in unserer Gesellschaft kein Ende finden darf.

FOTO: Verleihung.de des Wächterpreises der Tagespresse, OB Peter Feldmann mit 1. Preisträgern (c) stadt-frankfurt.de