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Kategorie: Heimspiel
Arbeiterolympiade100 Jahre Internationale Arbeiter*innen-Olympiade Frankfurt 19. bis 21. Juni

 Redaktion

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Das Festival „Sportproben. 100 Jahre Internationale Arbeiter*innen-Olympiade Frankfurt“ bringt vom 19.-21. Juni im öffentlichen Raum Arbeiten der international bekannten Künstler*innengruppe Public Movement aus Tel Aviv (u. a. Gwangju Biennale 2024, Guggenheim Museum, New York) und den Frankfurter Gruppen LIGNA, profikollektion und red park zusammen. Die vier Projekte im öffentlichen Raum aktualisieren die Utopien der 1. Internationalen Arbeiter-Olympiade in Frankfurt 1925, um Sport nicht als Wettbewerb und Spektakel zu inszenieren, sondern als Ort der Erprobung einer solidarische Gesellschaft und einer gemeinsamen Bewegung im politischen Raum.

Festivalstart ist am 19.6. um 15 Uhr auf dem Paulsplatz am Festivalzentrum

Im Sommer 1925 trafen aus ganz Europa Tausende von Arbeiter*innen in Frankfurt ein, bereit zu trainieren, aufzutreten und sich gemeinsam zu bewegen. Public Movement setzt sich in ihrer Tanz-Perfomance „As One. New Action for Frankfurt“ mit der Idee der 1. Internationalen Arbeiter-Olympiade auseinander: Der Vision einer Gesellschaft, die nach Gleichheit, postnationaler Gemeinschaft und Frieden strebte. Das war – und ist – eine Aufforderung an die Beteiligten, eine kulturelle und politische Botschaft zu verkörpern. In ihrer Hommage erkunden sechs Mitglieder der Gruppe (Meshi Olinky, Gali Libraider, Avshalom Latucha, Ofir Kunesch, Tal Adler, Or Ashkenazi) wie sich diese Werte im Körper materialisieren und in der heutigen Zeit an den Schnittstellen von Stärke und Verletzlichkeit, Disziplin und Gehorsam, Spiel und Rivalität, Ideologie und ihre Vermittlung umsetzen lassen.

- Uraufführung am 19. Juni um 19 Uhr, weitere Aufführungen 20. und 21. Juni jeweils um 19 Uhr, Campus Bockenheim, Mertonstraße 17; eine Produktion von Public Movement und Künstler*innenhaus Mousonturm, Eintritt frei

Public Movement erforschen und inszenieren in ihren Arbeiten politische Aktionen im öffentlichen Raum. Sie untersucht und schafft interdisziplinär in den Medien Performance, Tanz, Theater und bildender Kunst öffentliche Choreografien, Formen der sozialen Ordnung, offene und verdeckte Rituale.
-> www.publicmovement.org/
-> Arbeit bei der Gwangju Biennial, 2024
-> https://www.publicmovement.org/archive/


Das Massen-Festspiel „Kampf um die Erde“ des jüdischen Dichters Alfred Auerbach wurde 1925 als Höhepunkt der 1. Internationalen Arbeiter-Olympiade in Frankfurt aufgeführt. Die Frage, wie wir diesen Kampf gewinnen können, ist heute aktueller denn je. Großmächte teilen die Welt erneut unter sich auf und nehmen für ihren Raubbau an Bodenschätzen die klimatische Zerstörung des Planeten in Kauf. Demokratien verwandeln sich in autoritäre Regime, die jeden Widerstand effektiv bekämpfen. Mit ihrem gleichnamigen Audiowalk lädt LIGNA das Publikum ein, im Kampf um die Erde andere Protestformen zu entdecken.
- Uraufführung 19. Juni um 20.30 Uhr, weitere Aufführungen 20. und 21. Juni jeweils um 20.30 Uhr, Start Zeil 17-34 (ehemalige Stadtbücherei), Mousonturm-Koproduktion, Eintritt frei
- zugänglich durch App Download mit eigenem Smartphone und Kopfhörern


red park feiert in „100 Meter Vorwärts!“ mit Gästen auf einem sich ständig wandelnden Sport-&-Spiel-Parcours die unermüdlichen Arbeiter*innen am sozialen Fortschritt und deren Etappensiege. Wie viel Wegstrecke ist bereits geschafft, und was bräuchte es noch für das Erreichen des Ziels? Auf einer verkürzten 100-Meter-Laufbahn entfaltet sich eine freudvolle Revue der Entschleunigung des Alltags. Genießt die Kraft des Langsam-Radfahrens, fiebert mit beim Trilateralen Tauziehen oder erfreut euch am Anstoß historischer wie eigener Meilensteine.
- Uraufführung am 19. Juni, 16 bis 19 Uhr, Festivalzentrum Paulsplatz, Eintritt frei
- weitere Aufführungen am 21. Juni von 13 bis 15 Uhr und von 16 bis 18 Uhr; 120-180 Min., Kommen und Gehen ist durchgehend möglich


Die 1. Internationalen Arbeiter-Olympiade war der Höhepunkt einer Bewegung, die Arbeiter*innen und ihre Körper aus dem gleichförmigen Takt monotoner Arbeit in dunklen Fabrikhallen holte. Dazu gehörten neben Sport auch Hygiene, Tanz, Nacktkultur und Naturerlebnis. In der Hoffnung auf eine bessere Welt verbanden sich politische Schulung und körperliches Training. profikollektion (Jan Deck, Katja Kämmerer) richtet mit ihrer Intervention „Diese Welt wird unser sein“ an historischen Frankfurter Orten rund um den Arbeiter*innensport und die Olympiade von 1925 Memory Spots ein, an denen
Audioarbeiten zu hören sind.
- Uraufführung am 19. Juni, weitere Aufführungen am 20. Juni, 15 bis 19 Uhr und
am 21. Juni, 14 bis 19 Uhr; Startmöglichkeit Festivalzentrum Paulsplatz; Eintritt frei, zugänglich über die APP Echoes
- Menschen ohne Smartphone können am Festivalzentrum auch Karten und MP3-Player ausleihen

Foto:
Arbeiterolympiade
©Friedrich-Ebert-Stiftung

Info:
Künstler*innenhaus Mousonturm
mousonturm.de