Drucken
Kategorie: Heimspiel

Eintracht Frankfurt besiegt den Hamburger SV mit 2:1

 

Claudia Schubert

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Alexander Meier war der Held des Tages und auf ihn bezieht sich die Überschrift, denn die beiden Eintrachttore sind seine, wobei – auch das gehört zu Alex Meier – er eigentlich den Hattrick hinbekommen hätte, hätte er in der Nachspielzeit zum Schluß nicht den gewonnenen Elfmeter durch Schuß an die Latte versemmelt.

 

Schlaksig und von all den Unkenrufen nicht beeinträchtigt, spielte der lange Kerl sein Spiel, was aber nur die Hälfte der Miete ist, weshalb Meier auch immer abwehrt, wenn er allzu sehr in den Mittelpunkt rückt. Für ihn ist das alles Mannschaftsleistung – und das stimmt auch, aber ohne ihn und seinen hingestreckten Fuß oder den hochaufragenden Kopf gingen die Bälle eben nicht ins Netz. Es waren sein 15. und 16. Tor in der Bundesliga und mit einem dritten hätte der den Ersten, den immer schußbereiten Arjen Robben der Münchener Bayern eingeholt.

 

Schon in der ersten Minute waren die Eintrachtfans – bei 50 000 Zuschauern die allermeisten – gefordert, denn sie ereilte ein Schock, als urplötzlich ein Hamburger Spieler vor Kevin Trapp im Eintrachttor auftauchte, der den Ball zwar hielt, aber die Abwehr der Eintracht als nicht vorhanden bloßstellte. Manchmal führen Schocks ja auch zu sinnvollen Reaktionen, zumindest blieben die Frankfurter nicht nur nach vorne am Ball, sondern stellten sich auch hinten so gut auf, daß keine Gegentore fielen. Ein 1:0 wäre auch ein gutes Halbzeitergebnis gewesen, hätte die Eintracht nicht in der Nachspielzeit von einer einzigen Minute innerlich schon Pause gemacht.

 

Denn schon wieder stand unvermittelt ein Hamburger vor dem Eintrachttor und diesmal konnte Kevin Trapp das Gegentor nicht verhindern, so daß Zoltan Stieber in der 45. Minute den Ausgleich zum 1:1 herstellte, eine ziemliche Dusche für die zuvor siegesgewiß spielenden Frankfurter und gleichzeitig eine Aufwärtsbewegung für die Hamburger, die deutlich schwächer als die Heimmannschaft dennoch ein Pari in die Pause trugen.

 

Erstaunlich, daß daraus für den HSV nicht mehr an Schwung herauszuholen war, denn nach kurzem Geplänkel waren es erneut die Eintrachtler, die unverzagt sich vor das Hamburger Tor begaben – nur, außer Meier traf kein anderer. Insgesamt versuchten es die Eintrachtler 19 Mal, sieben Schüsse allein von Meier. Dafür sind zwei Tore eine dünne Ausbeute,allerdings dieselbe Quote wie für die Hamburger, die bei neun Versuchen – drei Schüsse von Artjoms Rudnevs - das eine Tor erzielten. Das Ein- und Auswechseln der Trickotträger spielte für den Spielverlauf weiter keine Rolle.

 

Auch in der zweiten Halbzeit war die Eintracht stärker am Ball und sicher war das frühe Tor in der 54. Minute – wie gesagt erneut von Alexander Meier - , das das 2:1 für die Eintracht bedeutete, ein Garant, den Sieg auszubauen. Dennoch gaben die Hamburger nicht auf, aber der wirkliche Siegeswille war ihnen auch nicht anzumerken, zumal Kevin Trapp hervorragend reagierte und nicht viel Hoffnung lies, den Ball ins Eintrachttor zu versenken. Dennoch waren Eintrachtspieler und Zuschauer auf eine erneute Volte wie in der 45. Minute vorbereitet, das Spiel blieb also auch spannend, denn es ging munter hin und her. Daß dann ausgerechnet in der Nachspielzeit der zweiten Halbzeit nun die Eintracht eigentlich ein Tor gemacht hätte, wäre ausgleichende Gerechtigkeit gewesen. Allerdings setzte der schußgewaltige Meier den Ball donnernd an die Latte. Das paßt zu ihm ebenso wie die erzielten Tore, mit denen die Fans außerordentlich zufrieden waren und ordentlich abzogen.

 

Die Hamburger mußten ab der 64.Minute auf ihren Spieler Ostrzolek wegen wiederholtem Foulspiel und Gel-Roter Karte verzichten. Das hätte die Eintracht besser nutzen müssen, so daß das Spiel zwar als Sieg verbucht werden kann und die Punkte endlich wieder nach oben zählen, aber zeigt, wie labil die Spielabläufe noch sind. Dennoch war das eine wichtige Etappe nach der Niederlage in Mainz und zuvorigen Unentschieden. Erinnert man sich dann noch, wie häufig die Eintracht verloren hatte, wo sie besser als der Gegner war, tut es bei aller Freude im oberen Feld der Liga zu sein, ein bißchen weh, denn die Eintracht könnte leicht weiter oben, bei den Europaplätzen stehen.

 

Es sieht aber so aus, als ob die bisher genauso wahrscheinliche Variante, dramatisch in die Abstiegszone zu geraten, gestrichen werden kann. Schau'n wir mal.

 

www.eintracht.de