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Kategorie: Heimspiel

EU verleiht den Green Capital Award an die dänische Hauptstadt



Manfred Schröder



Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Damit gerechnet hatten sie schon, die Frankfurter Politiker, die nach dem Einreichen von 18 europäischen Großstädten um den begehrten grünen Pokal, immerhin in die Endrunde der letzten drei gekommen waren. Am Freitagabend hat die EU-Kommission in Vitoria-Gasteiz den Gewinner bekannt gegeben: Kopenhagen wird Europäische Umwelthauptstadt 2014.

 



Die dänische Hauptstadt setzte sich gegen beide Mitfinalisten Frankfurt am Main und Bristol durch. Seit dem Jahr 2010 gibt es den Green Capital Award , der im gleichen Jahr an Stockholm verliehen wurde. Titelchancen haben Städte, die bereits hohe Umweltstandards unter Beweis gestellt haben und sich für die Zukunft anspruchsvolle Ziele setzen. Hamburg war der nchste Preisträger 2011, es folgte Vitoria-Gasteiz (2012) und Nantes (2013). Nun wird Kopenhagen ein Jahr lang seine Rezepte für eine nachhaltige Stadtentwicklung mit ganz Europa teilen. EU-Umweltkommissar Janez Potocnik und Mercedes Bresso, Präsidentin des Ausschusses der Regionen, machten es bei der Zeremonie im Palacio Montehermoso in Vitoria-Gasteiz bis zuletzt spannend für die angereisten Delegationen aus Kopenhagen, Bristol und Frankfurt am Main. Mit Kopenhagen siegte dann doch der Favorit im Wettbewerb.

Die Frankfurter Umweltdezernentin Manuela Rottmann, die gerade feierlich aus ihrem Amt verabschiedet wurde, weil sie aus privaten Gründen nicht weitermachen wollte und der die Stadtgesellschaft zum Abschied einen solchen Preis besonders gerne gegönnt hätte, beglückwünschte die dänische Delegation zu dem Titel. „Kopenhagen gibt ganz Europa ein Vorbild, wie sich Wohlstand, eine nachhaltige Stadtentwicklung und soziale Verantwortung verbinden lassen. Gerade beim Klimaschutz und im Radverkehr kann auch Frankfurt noch viel von Ihnen lernen.“



Zugleich dankte Rottmann dem Frankfurter Green Capital Team für seinen bravourösen Einsatz. „Wer hätte am Anfang gedacht, dass Frankfurt es unter den europäischen Umwelt-Champions ins Finale schafft. Der Wettbewerb hat viel in Bewegung gebracht. Der Green City-Gedanke ist inzwischen fest in der Stadt verankert. Vieles, was vorher unverbunden nebeneinander zu stehen schien - Radfahren, Abfalltrennung, Stromsparen oder die Parks – hat nun einen gemeinsamen Bezugspunkt. Green City ist ein gemeinsames Dach für alle diese Initiativen und stärkt sie.“

Rottmann hofft, dass das Frankfurter Nachhaltigkeitsforum auch künftig den Magistrat bei komplexen Planungsprozessen beraten wird. 16 Persönlichkeiten aus den unterschiedlichsten Disziplinen hatten die Bewerbung unterstützt und ihr gesammeltes Wissen eingebracht. „Diese vielfältigen Kompetenzen aus der Bürgergesellschaft brauchen wir mehr denn je“, sagte Rottmann.

„Frankfurt hat eine ehrliche Bewerbung abgegeben und sich nicht als Ökotopia dargestellt“, sagte Bürgermeister und Planungsdezernent Olaf Cunitz. „Das war aus meiner Sicht der richtige Ansatz, der aber leider nicht von Erfolg gekrönt war.“ Auch Cunitz gratulierte Kopenhagen und sicherte zu, dass die Stadt Frankfurt genau verfolgen werde, wie sich die die „Grüne Hauptstadt Europas 2014“ positioniere. „Die Teilnahme an dem Wettbewerb hat sich aber auch für uns gelohnt: Wir werden die vorgetragenen Ziele auch ohne diesen Titel konsequent weiterverfolgen.“

Frankfurt konzentriert sich beim nachhaltigen Stadtumbau auf vier ressortübergreifende Gestaltungsfelder, das sind Mobilität und Verkehr, Planen und Bauen im verdichteten Stadtraum, Klimaschutz und Energieeffizienz sowie Wirtschaft und Konsum.

www.frankfurt-greencity.de

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