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Kategorie: Film & Fernsehen
fm autoscooterkino 02LICHTER FILMFEST IN FRANKFURT vom 3. bis 8. April 2018, Teil 8

Eric Fischling

Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Edgar Reitz ist Pate des Kongresses und wird neben Lars Henrik Gass und Laura Walde am Donnerstag-Abendpanel teilnehmen, das sich der Frage widmet, wie eine deutsche Kinokultur gestärkt werden kann. Sophia Gräfe wird das Panel moderieren.

Auf die Vorstellung des Projekts 6 Minuten 66 durch Julius Feldmeier folgt eine Diskussion darüber, wie die (junge) Filmbranche über sich selbst denkt. Daran beteiligen sich unter anderem die Regisseurinnen und Regisseure Julius Feldmeier, Jakob Lass, Tini Tüllmann und Dietrich Brüggemann.

Beim „Forum Europa“ werden Thomas Gammeltoft, Fabian Eder, Daniel Ebner, Prof. Andrew Higson und andere über die Arbeits- und Förderbedingungen im europäischen Ausland sprechen, Rüdiger Suchsland wird dieses moderieren.  Lars Henrik Gass und Jascha Alleyne werden mit Florian Krautkrämer darüber sprechen, ob Filmförderung widerspruchsfrei sein kann.

Darüber hinaus haben unter anderem bereits Dr. Bettina Reitz, Anna Schoeppe, Svenja Böttger, Martin Hagemann, Dr. Julia von Heinz, Linda Söfker, Anna de Paoli, Alfred Holighaus und Daniel Sponsel für den Kongress zugesagt.


Donnerstag, den 05. April 2018

12:00–15:00 Uhr
Panel: Forum Europa
Mit: Doris Bauer, Andrew Higson, Christian Jungen, Roderik Smits, Christoph Thoke und anderen.
Moderation: Rüdiger Suchsland
Der Blick nach Europa öffnet die Perspektiven des Kongresses: Internationale Experten diskutieren in verschiedenen Themenblöcken die Bedingungen für Filmproduktion und - förderung in ihren Ländern. Das Forum will diese Einblicke mit der Situation in Deutschland vergleichen und unter Einbeziehung des Publikums mögliche Anstöße für zukünftige Veränderungen geben.
Die Veranstaltung findet in englischer Sprache statt.


14:00–15.30 Uhr
Panel: Funktioniert der deutsche Film nur noch auf Festivals?
Mit: Linda Söffker, Svenja Böttger und Thorsten Schaumann.
Moderation: Urs Spörri
Niemand schaut so viele deutsche Filme wie die Macherinnen und Macher von Festivals und Filmreihen, die sich mit deutschem Kino befassen. Viele dieser Filme sind außerhalb des Schutzraums Festival allerdings kaum mehr sichtbar. Wir befragen sie, warum das so ist, wie es um die Stärken und Schwächen des deutschen Gegenwartskinos steht, um die Karrierechancen junger Regisseurinnen Regisseure und warum deutsche Filme bei großen internationalen Festivals so selten reüssieren.


15:45–17:15 Uhr
Vortrag & Panel: „6 Minuten 66“ – ein dokumentarisches Experiment
Im Anschluss: Neue Wege im deutschen Film
Mit: Julius Feldmeier, Jakob Lass, Tini Tüllmann und Dietrich Brüggemann.
Moderation: Urs Spörri
Ein Hotelzimmer. Eine Kamera. Für 6 Minuten und 66 Sekunden werden junge Filmemacherinnen und Filmemacher mit der Frage nach der Zukunft des Kinos konfrontiert. Es gelingt das dokumentarische Experiment eines filmpolitischen Perspektivwechsels, angelehnt an Wim Wenders’ „Chambre 666“. Im Anschluss an die Vorstellung des Projekts durch Julius Feldmeier erzählen junge Filmemacher über ihre Arbeitsweise.


18:00–19:30 Uhr
Was wir vom Kino noch wollen
Mit: Edgar Reitz, Lars Henrik Gass und Laura Walde.
Moderation: Sophia Gräfe
Bis heute hinken die Kinoeintritte in Deutschland den Nachbarländern hinterher. Ging jeder Deutsche 2017 statistisch knapp 1,5 Mal ins Kino, taten das die Franzosen 3,1 Mal, die Briten 2,6 Mal und die Spanier 2,1 Mal.

Ist die hartnäckige Immunität der Deutschen gegenüber der Kinokultur ein Wink dafür, dass es eines größeren staatlichen Engagements bedürfte, dass das Kino als große Kunstform des 20. Jahrhunderts ähnlich wie die bildende Kunst oder das Theater „geregelt musealisiert“ (L.H. Gass) werden muss? Welche Chancen bietet eine größere staatliche Förderung, welche Risiken beinhaltet diese Abhängigkeit, besonders angesichts zunehmend volatiler, politischer Verhältnisse?

Die Frage nach dem Kino stellt sich besonders im Angesicht der Vervielfältigung und Allgegenwart audiovisueller Medien. Wie kann sich der klassische Kinofilm in dieser Vielfalt behaupten, wo kann er Allianzen bilden? Und nicht zuletzt: welche Förderung braucht es dazu: eine, die sich konsequent auf den kulturellen Aspekt konzentriert, oder eine, die die wirtschaftliche Seite des Kinofilms in einer heterogenen audiovisuellen Landschaft stützt?


Freitag, den 06. April 2018

10:30–12:00 Uhr
Frühstück & Diskussion: Cinema Next: Breakfast Club Europa
Perspektiven einer europäischen Nachwuchsförderung
Mit: Dominik Tschütscher, ExpertInnen des Forums Europa und offen für alle Interessierten Das etwas andere Zukunfts-Frühstück: Ungezwungen können hier Gedanken ausgetauscht werden, die österreichische Initiative Cinema Next bietet bei Croissants und Kaffee beste Gelegenheit zur Vernetzung. Fünfminütige Interventionen zu europäischen Nachwuchsfilmförderungen setzen Impulse, die diskutiert werden. Was muss sich ändern für junge Filmschaffende in Deutschland?


12:00–13:15 Uhr
Panel: Gleichstellung in der Filmbranche (AT)
Mit: Bettina Schoeller-Bouju (Mitgründerin Pro Quote), Silke Johanna Räbiger (Leiterin Frauenfilmfestival Dortmund/Köln), Cornelia Köhler (WIFTG Woman in Film & Television) Moderation: TBA
Verschiedene Initiativen stellen Ihre Arbeit bezüglich der Gleichstellung in der Film- und Medienbranche vor.


12:30–13:45 Uhr
Panel: Die goldenen Tage von Fernsehen und Kino (AT)
Mit: Joachim von Mengershausen und anderen.
Fernsehen und Kino sind in der deutschen Nachkriegszeit aufs Engste verbunden. Ohne Rücksicht auf Quotendruck und mit dem Willen zur Vermittlung konnten Redakteurinnen und Redakteure anspruchsvolle Filme realisieren und angemessen präsentieren. Wir werfen mit Beteiligten aus dem WDR einen Blick hinter die Kulissen einer Fernsehredaktion dieser Zeit.


13:30-15:00 Uhr
Buchvorstellung & Debatte: Mr. Filmfestival und die aktuelle Festivallandschaft
Mit: Christian Jungen und Tanja C. Krainhöfer
Moderation: Rüdiger Suchsland
Filmfestivals reichen heute von den großen Branchentreffs in Berlin oder Cannes bis hin zu zahllosen kleineren Events, die für viele Filme die einzige Chance auf Öffentlichkeit sind. Christian Jungen und Tanja Krainhöfer diskutieren die Lage der Festivals und stellen ihre Arbeiten vor, über den legendären Festivalmacher Moritz de Hadeln bzw. die aktuelle deutsche Festivallandschaft.


14:00–15:30 Uhr
Panel: Was will das Fernsehen vom Kino?
Mit: Jörg Himstedt, Cornelia Ackers (tbc) und Robert Bramkamp
Moderation: TBA
Fernsehsender haben durch ihre Rolle als wichtigste Financiers von Filmen eine große Macht bekommen, auch über die Entscheidungen der Filmförderungen. Gleichzeitig haben sie kaum noch gute Sendeplätze für anspruchsvolles Kino. Die Digitalisierung stellt gegenwärtig die alten Spielregeln in Frage. Was erwarten sie sich unter diesen Umständen von Kinofilmen, und was wünschen sich Filmschaffende von den Sendern?


16:00–17:15 Uhr
Panel: Das andere Kino: Dokumentarfilm
Mit: Gerhard Wissner, Mischka Popp, Thomas Frickel, Daniel Sponsel (tbc)
Moderation: Johanna Süß
Die Digitaltechnik hat für den Dokumentarfilm die Karten neu gemischt: Noch nie konnte man so einfach drehen. Ein guter Dokumentarfilm aber braucht in der Regel nach wie vor Zeit und Personal für Recherche, Dreh und Postproduktion. AuftraggeberInnen und Förderer sind nicht immer bereit, diese Arbeit zu honorieren, während andererseits der Kampf um Sendeplätze und Sichtbarkeit in den Kinos nicht leichter geworden ist.


16:00–17:45 Uhr
Panel: Kann Filmförderung widerspruchsfrei sein?
Mit: Lars Henrik Gass und Jascha Alleyne
Moderation: Florian Krautkrämer
Filmförderung verdankt ihre Entstehung dem Wunsch, die Wettbewerbsnachteile künstlerischer Filme auszugleichen. In der aktuellen Praxis jedoch soll „Qualität“ nur noch dazu dienen, wirtschaftlichen Erfolg sicherzustellen. Dies führt zu einer vollständigen Aushöhlung des Qualitätsbegriffs. Wir erstellen einen Befund und stellen Überlegungen zu einem neuen Modell an.


18:00–19:30 Uhr
Keynote & Abschlusspanel: Das ist die Zukunft!
Präsentation der Ergebnisse des Kongresses und Keynote von Ellen M. Harrington
Mit Ellen M. Harrington und anderen.
Moderation: Michael Hack
Nach zwei Tagen harter Arbeit stehen am Ende des Kongresses zur Zukunft des deutschen Films Ergebnisse: Wie können Filmförderung, Ausbildung und Filmkultur in Deutschland vorangebracht werden? Die in diesem Abschlusspanel vorgestellten Ergebnisse sollen konkrete Handlungsaufforderungen an die filmpolitischen Entscheiderinnen und Entscheider in Deutschland sein. Einleitend umreißt die neue Direktorin des Deutschen Filminstituts, Ellen M. Harrington, in einem Impulsvortrag ihre Sicht auf die Potenziale des Kinos.

FORTSETZUNG FOLGT

Foto:
Hoffentlich wird am Ende nicht Schrott daraus. Daß es Autoscooter gibt, in der Naxoshalle, ist kein Gerücht.
©lichter-filmfest.de

Info:
www.lichter-filmfest.de