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Kategorie: Film & Fernsehen
f onwa2Serie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 5. März 2020, Teil 2

Redaktion

Los Angeles (Weltexpresso) -  IAN LIGHTFOOT (englische Originalstimme: Tom Holland) - im Foto linksmit dem Blitzstab - ist ein gerade 16 Jahre alt gewordener Elf, der sich nach seinem Vater sehnt, der bereits vor Ians Geburt verstarb. Ian ist gutmütig und entschlossen, immer das Richtige zu tun. Doch mit seinem mangelnden Selbstbewusstsein und seiner nervösen Energie steht er sich oft selbst im Weg.

Ian ist überzeugt davon, dass – wenn er doch nur die Führung seines Vaters hätte – sein Leben weniger kompliziert und chaotisch sein würde. „Ian ist einer von uns“, sagt Scanlon. „Er ist etwas schüchtern, genau wie ich. Er denkt logisch und praktisch. Er durchschaut die Welt, in der er lebt und möchte nichts mehr, als sich einfügen – was man mit 16 eben will. Er will die Welt nicht verändern, er möchte am liebsten einfach nicht weiter auffallen.“

Keith Bunin, der zusammen mit Scanlon und Jason Headley das Drehbuch verfasst hat, sagt dazu: „Ich kann verstehen, dass Ian sich wie ein Außenseiter fühlt“, sagt er. „Als Kind lebte ich hauptsächlich in meinem Kopf, weil ich mich nur für das Schreiben und Filme interessierte. Deshalb weiß ich, warum sich Ian und sogar Barley in der Welt fehl am Platz fühlen.“

Doch das unerwartete Geschenk von seinem Vater zu Ians 16. Geburtstag bringt Ereignisse in Gang, die ihn auf eine Mission führen, die sein Leben für immer verändern wird. Allerdings ist sich Ian nicht sicher, ob sein großer Bruder, der von Fantasy besessene und von sich selbst überzeugte Barley, wirklich der Richtige ist, um sie an ihren Bestimmungsort zu führen. Wie Scanlon sagt, ist Ian derjenige, der Zauberkräfte besitzt, während Barley versteht, wie die einzusetzen sind. „Ian wird irgendwann klar, dass nur er in der Lage ist, den Zauberspruch, den sein Vater ihnen hinterlassen hat, auszuführen, aber er ist nicht gut genug, um es auch zu Ende zu bringen. Barley versucht zu helfen, aber Ian fürchtet, dass Barleys Hilfe alles nur noch schlimmer macht.“

Wie Scanlon sagt, ist die Magie ein wichtiger Teil der Geschichte – aber es steckt eben noch mehr dahinter als Beschwörungen und Hokuspokus. „Magie ist eine Metapher für das, was in einem steckt. Um Magie zu beherrschen, muss man Risiken eingehen. Man muss an sich selbst glauben und braucht Vertrauen in seine eigenen Fähigkeiten. Ebenso muss man zuhören. Egal, was für Magie Ian anwendet, es ist immer eine Herausforderung, an der er wächst.“

Tom Holland spricht Ian. „Er ist ein unbeholfener Teenager, der versucht, seinen Platz in dieser von Pixar so brillant erschaffenen, fantastischen Welt zu finden“, sagt Holland. „Ich liebe fremde Welten mit verrückten Figuren, die über sich hinauswachsen müssen.“

Scanlon sagt, Holland habe die Figur äußerst liebenswürdig erscheinen lassen, gerade auch am Anfang, als Ian mit mangelndem Selbstvertrauen zu kämpfen hat. „Tom hat einen ansteckenden Charme und eine Aufrichtigkeit, dank der einem jede Figur, die er spielt, gleich sympathisch ist“, sagt der Regisseur.

Zuerst hatten die Filmemacher Mühe, den passenden Look für Ian zu finden. Character Art Director Matt Nolte reichte mehrere Entwürfe ein, die Scanlon aber alle nicht überzeugten. Die Wende kam, als Nolte bei Pixar zufällig einen Mitarbeiter sah, den er nicht kannte. „Ich wusste nicht, wer es ist, aber er hatte genau den Charme und die Anziehungskraft, die Ian brauchte. Seine Manierismen waren perfekt. Er war freundlich und versteckte sich hinter einem Lachen, bevor er sprach. Das fand ich so cool. Später, mitten in einer Besprechung mit dem Art Department fiel mir diese Begegnung wieder ein. Seltsam ist, dass sich Ian rein äußerlich kaum veränderte – aber jetzt hatte er endlich die richtigen Wesenszüge UND das passende Temperament.“

Nun mussten die Animatoren Ians zurückhaltende Persönlichkeit auch sichtbar machen. „Er sollte sich zurückhaltend und schüchtern bewegen“, sagt Rob Duquette Thompson, Animation Supervisor. „Ian ist nicht gerade kontaktfreudig, eher ängstlich – deshalb hat er eine verklemmte Körpersprache. Seine Arme hält er eng am Körper, die Beine stehen dicht zusammen. Er ist eine Bohnenstange – und anfangs sehr steif. Aber je entspannter er im Verlauf des Films wird, desto raumgreifender und selbstbewusster wird seine Haltung.“

Laut Tom Holland verändert sich Ian durch das Abenteuer mit Barley viel stärker als erwartet. „Ian findet heraus, wer er wirklich ist“, sagt Holland. „Er entwickelt sich zu einem jungen Mann, der dieses neue Kapitel seines Lebens mit mehr Selbstvertrauen und Schwung in Angriff nehmen kann.“ 

Foto:
© Verleih

Info:
Onward: Keine halben Sachen (USA 2020)
Regie: Dan Scanlon
Drehbuch: Dan Scanlon, Jason Headley, Keith Bunin
Englische Sprecher: Tom Holland, Chris Pratt, Julia Louis-Dreyfus, Octavia Spencer, Mel Rodriguez, Lena Waithe, Ali Wong, Grey Griffin, Tracey Ullman, Wilmer Valderrama u.a.
Deutsche Sprecher: Annette Frier u.a.