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Kategorie: Film & Fernsehen
lucas 44 preise oliver leicht 106 51555736520 oals beste Filme beim 44. LUCAS – Internationales Festival für junge Filmfans  ausgezeichnet

Helga Faber

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Das wird jetzt ein lange Liste der Preisträger angesichts so vieler Kategorien! So differenziert geht es zu bei den jungen Filmfans, die Sie in diesen Tagen in Klassenstärke durch die Frankfurter Innenstadt haben ziehen sehen können, wo die Kinos für die Schulklassen liegen. Trotz Corona lief alles wie am Schnürrchen. Wir haben vor allem Grundschulkinder begleitet, die so was von gespannt waren und sich auf ihre Filmbesuche freuten.

Preise gehen an:

Sektion 8+

Preis für den besten Langfilm (5.000 €)
EVEN MICE BELONG IN HEAVEN (Myši patří do Nebe, CZ/FR/PL/SK 2020. R: Denisa Grimmová, Jan Bubeníček)

Preis für den besten Kurzfilm (2.000 €)
MUM IS POURING RAIN (Maman pleut des cordes, FR 2021. R: Hugo de Faucompret)


Sektion 13+

Preis für den besten Langfilm (5.000 €)
LA TRAVIATA, MY BROTHERS AND I (Mes frères et moi, FR 2021. R: Yohan Manca)

Preis für eine außergewöhnliche cineastische Leistung (2.000 €)
THE REASON I JUMP (US/GB 2020. R: Jerry Rothwell)

Preis für den besten Kurzfilm (2.000 €)
CONTUSION (IR 2021. R: Amin Anari)


Sektion 16+ | Youngsters

LUCAS Youngsters Award (5.000 €)
THE WHALER BOY (Kitoboy, RU/PL/BE 2020. R: Philipp Yuryev)


Alle Sektionen

ECFA Award
MICA (FR/MA 2020. R: Ismaël Ferroukhi)

MOZAIK Bridging The Borders Award
THE REASON I JUMP (US/GB 2020. R: Jerry Rothwell) &
MICA (FR/MA 2020. R: Ismaël Ferroukhi)

Publikumspreis
SIHJA, THE REBEL FAIRY (Sihja - kapinaa ilmassa, FL/NL/NO 2021. R: Marja Pyykkö)

»Stadtteiljury« Award
SEA DRAGON (GB 2020, R: James Morgan)

 

Gewinnerfilme im Kino des DFF

Am Freitag, 8., und Sonntag, 10. Oktober, sind die Gewinner der Hauptpreise für den jeweils besten Kurz- und Langfilm als Nachspiel zu sehen:

Freitag, 8. Oktober
9 Uhr | Gewinnerfilme 8+
15 Uhr | Gewinnerfilme 13+

Sonntag, 10. Oktober
15 Uhr | Gewinnerfilm 16+ | Youngsters


Mit einer feierlichen Preisverleihung endete am Donnerstag die 44. Ausgabe von LUCAS - Internationales Festival für junge Filmfans: EVEN MICE BELONG IN HEAVEN, LA TRAVIATA, MY BROTHERS AND I sowie THE WHALER BOY erhalten demnach Auszeichnungen als international beste Langfilme für junges Publikum. THE REASON I JUMP wurde mit dem Preis für eine außergewöhnliche cineastische Leistung geehrt. Die Preise für die besten Kurzfilme gehen an MUM IS POURING RAIN und CONTUSION. Festivalleiterin Julia Fleißig und DFF-Direktorin Ellen Harrington beglückwünschten die Preisträger:innen im Kino des DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum.

„Ich gratuliere Festivalleiterin Julia Fleißig und das LUCAS-Team zu einer beeindruckenden Festivalausgabe. Die heute ausgezeichneten Filme regen nicht nur Kinder und Jugendliche zum Mitfiebern an. Sie sind für alle Menschen, die Filmkunst und Kino lieben, eine große Entdeckung", sagte Ellen Harrington. "Mein herzlicher Dank gilt unseren Partnern und Förderern, die wie wir dafür eintreten, dass Filmkultur auch in diesen Zeiten lebendig bleibt und jungen Menschen die Möglichkeit bieten, aktiv daran mitzugestalten.“

"Es freut mich außerordentlich, dass wir in diesem Jahr wieder mehr Kinder und Jugendliche in unseren Festivalkinos begrüßen konnten. Der Austausch zwischen Filmemacher:innen und unserem jungen Publikum ist ein essenzieller Bestandteil von LUCAS", sagte Festivalleiterin Julia Fleißig. Sie hoffe, dass die Festivalwoche den Besucher:innen von LUCAS Lust gemacht habe, noch viel mehr Filmkunst zu entdecken. „Wir gehen mit unserem Filmprogramm bewusst auch mal an die Ränder der Welt. Wenn wir Menschen damit neue Perspektiven aufzeigen konnten, haben wir unser Ziel erreicht", bilanzierte Fleißig.

Preisträgerfilme ausführliche Fassung

Langfilm

Sektion 8+

Preis für den besten Langfilm (5.000 €)
EVEN MICE BELONG IN HEAVEN (Myši patří do Nebe, CZ/FR/PL/SK 2020. R: Denisa Grimmová, Jan Bubeníček)
Deutschlandpremiere bei LUCAS

Fuchs und Maus müssen gar keine Todfeinde sein – ein Unfall bringt Maus Whizzy und Fuchs Whitebelly im Tierhimmel zusammen. Im echten Leben waren beide Außenseiter, nun durchlaufen sie gemeinsam etliche abenteuerliche Himmelsstationen. Der Stop-Motion-Film wurde mit mehr als 100 Puppen und 84 animierten Filmkulissen gedreht.

Begründung der Jury 8+
Ein Duo wider Willen erlebt im Himmel turbulente Abenteuer, kommt sich dabei näher und überwindet Größenunterschiede, Ängste, Feindschaft und sogar den Tod. Dieser fantasievolle Animationsfilm überzeugt durch die Darstellung einer ungewöhnlichen Freundschaft, den Umgang mit dem Thema „Vorurteile“ und eine detailreich und liebevoll gestaltete Filmwelt in der Platz ist für groß und klein und den Kreislauf des Lebens.

Lobende Erwähnung der Jury 8+, ECFA Award &
MOZAIK Bridging the Borders Award
MICA (FR/MA 2020. R: Ismaël Ferroukhi)

Mica lebt mit seiner Mutter und seinem kranken Vater in Marokko. Als sich die Gelegenheit bietet, wird er nach Casablanca geschickt, um als Hilfskraft Geld in einem Tennisclub zu verdienen. Dort entschließt er sich, sein Schicksal selbst in die Hand zu nehmen.

Begründung der Jury 8+
Der Film öffnet uns ein Fenster in eine fremde Welt und zeigt im kleinen Kosmos eines Tennisplatzes eine Gesellschaft der extremen sozialen Gegensätze. Die überzeugende schauspielerische Leistung des Protagonisten und sein Blick auf unsere Welt treffen mitten ins Herz.

Begründung der ECFA JURY
Der Film ist ein gutes Porträt einer größtenteils patriachalen Gesellschaft. Vom Hauptprotagonisten bis zur kleinsten Rolle sind die Figuren des Films perfekt in die Erzählung eingearbeitet.


Publikumspreis
SIHJA, THE REBEL FAIRY (Sihja - kapinaa ilmassa, FL/NL/NO 2021. R: Marja Pyykkö

Sihja ist eine etwas unverschämte, aber sehr charmante Fee. Gemeinsam mit einem Freund sorgt sie mit ihren unkontrollierten Feenkräften für reichlich Verwirrung. Doch im Laufe der Zeit lernt Sihja, ihre Superkräfte zu nutzen, um die Natur vor einer stinkenden Düngemittelfabrik zu retten.


Sektion 13+

Preis für den besten Langfilm (5.000 €)
LA TRAVIATA, MY BROTHERS AND I (Mes frères et moi, FR 2021. R: Yohan Manca)

Der 14-jährige Nour lebt mit seinen vier älteren Brüdern in einer Sozialsiedlung in Südfrankreich. Abwechselnd kümmern sie sich um ihre Mutter, die im Koma liegt. Früher liebte sie die italienische Oper. Wenn Nour ihr heute diese Musik vorspielt, beginnt auch er eine Leidenschaft dafür zu entwickeln.

Begründung der Jury 13+
Wir prämieren einen Film, der ein wunderschönes Beziehungsporträt von vier Brüdern zeichnet, die eine Geschichte aus verschiedenen Blickwinkeln erzählen, wobei der jüngste Bruder die Hauptrolle spielt. Ein Film mit einer klassischen Erzählung, bei dem alle Details stimmen und es ein Vergnügen ist, sich an viele der Szenen zu erinnern, die uns tief berühren und gleichzeitig ein Lächeln auf unsere Gesichter gezaubert haben. Wir prämieren diesen Film wegen seines starken Schauspielensembles, der brillanten Besetzung, der hervorragenden Ästhetik, einem klugen Einsatz von Musik, großartigem Humor und einem herausragenden Drehbuch.

Preis für eine außergewöhnliche cineastische Leistung (2.000 €) &
MOZAIK Bridging The Borders Award
THE REASON I JUMP (US/GB 2020. R: Jerry Rothwell)

Sie stammen aus der ganzen Welt und doch eint sie ein Schicksal: Junge Autist:innen mit dem Merkmal, nicht sprechen zu können. Ausgehend von Naoki Higashidas gleichnamigen Bestseller, der bereits im Alter von 13 Jahren sein Leben als Autist beschrieb, gewährt der Dokumentarfilm einen intimen Einblick in ihr Leben.

Begründung der Jury 13+
Der Film eröffnet uns allen eine neue Perspektive auf Kommunikation. Er veranschaulicht perfekt, wie autistische Menschen denken und leben. Wir waren alle der Meinung, dass es ein augenöffnender Dokumentarfilm über ein Thema ist, über das es wichtig ist, zu sprechen und nachzudenken.

Lobende Erwähnung der MOZAIK Bridging The Borders Award Jury
Beans (CA 2020. R: Tracey Deer)

Basierend auf eigenen Erfahrungen, erzählt die Regisseurin von der individuellen und politischen Selbstbehauptung eines Mädchens, das vor dem Hintergrund der 1990 stattgefundenen Oka-Krise viel zu schnell erwachsen werden muss.


Sektion 16+ | Youngsters

LUCAS Youngsters Award (5.000 €)
THE WHALER BOY (Kitoboy, RU/PL/BE 2020. R: Philipp Yuryev)

Der 15-jährige Leshka lebt als Walfänger in einem abgelegenen Ort an der Beringstraße. Eine willkommene Abwechslung ist das Internet, das endlich die Gegend erreicht. Der 15-Jährige verliebt sich auf einer Webcam-Erotikseite in ein Mädchen und beschließt, mit seinem Boot den Ozean zu überqueren und sie in den USA zu besuchen.

Begründung der Youngsters-Jury
Der Film zeigt den Kontrast zwischen Leshkas Dorf in der Beringstraße und der digitalisierten Welt und kombiniert dabei dramatische und komödiantische Szenen. Faszinierende Landschaftsaufnahmen vermitteln das Gefühl der Isolation und des Klein-Seins in einer großen weiten Welt. Am besten hat uns an THE WHALER BOY gefallen, dass er sich zu einem ungewöhnlichen Coming-of-Age-Film entwickelt, der die Aufmerksamkeit der Zuschauer:innen vom Anfang bis Ende fesselt.

Lobende Erwähnung der Youngsters-Jury
THE FAM (La Mif, CH 2021. R: Fred Baillif)

Ein Wohnheim in Genf ist für die dort lebenden Mädchen ein Familienersatz – es ist aber auch der Schauplatz einer Reihe explosiver Konflikte.

Begründung der Youngsters-Jury
Eine lobende Erwähnung möchten wir an die schauspielerische Leistung in LA MIF aussprechen, da sie größtenteils improvisiert war und unglaublich authentisch wirkte. Insbesondere gratulieren wir Claudia Grob zu ihrer ersten Filmrolle, in der man ihre ganze Berufserfahrung als Leiterin eines Jugendheims spüren kann.


Preisträgerfilme

Kurzfilm
Sektion 8+

Preis für den besten Kurzfilm (2.000 €)
MUM IS POURING RAIN (Maman pleut des cordes, FR 2021. R: Hugo de Faucompret)
Deutschlandpremiere bei LUCAS

Ferien bei Oma, die nach Zwiebel riecht? Weihnachten hatte sich Jane anders vorgestellt. Aber ihre Mutter braucht die Pause, sie kämpft mit Depressionen. Langeweile kommt auf dem Land kein bisschen auf: Dafür sorgen Janes neue Freund:innen.

Begründung der Jury 8+
Man nehme eine Handvoll mitreißenden Witz, frische originelle Charaktere, eine Messerspitze Melancholie, füge einen schönen und sehr besonderen Stil hinzu, und heraus kommt ein schmackhafter Zwiebelkuchen. Aber auch ein märchenhafter Animationsfilm über ein Kind, das lernen muss, mit der Depression seiner Mutter umzugehen.

Lobende Erwähnung der Jury 8+
EMSAHAR (QA 2021. R: Hassan Al-Jahni)
Deutschlandpremiere bei LUCAS

Begründung der Jury 8+

Der letzte Abschied von Angehörigen betrifft uns alle. In diesem Animationsfilm erleben wir das Thema auf besondere Weise: Aus der Perspektive eines kleinen Mädchens und einem sehr kreativen Umgang mit Farbe und Schwarz-Weiß.


»Stadtteiljury« Award
SEA DRAGON (GB 2020, R: James Morgan)
Deutschlandpremiere bei LUCAS

Stell dir vor, du findest ein Dinosaurierskelett und die feinen Leute hören nicht zu. Mary Anning passiert genau das im England des 19. Jahrhunderts. Mary lässt das nicht auf sich sitzen. Sie schreibt Geschichte und kämpft um Anerkennung.

Sektion 13+

Preis für den besten Kurzfilm 13+ (2.000 €)
CONTUSION (IR 2021. R: Amin Anari)
Deutschlandpremiere bei LUCAS

Ein Termin in der Gerichtsmedizin ist wichtig, um es endlich offiziell zu machen: Nur diese Untersuchung, die die Grenzen der Würde ignoriert, kann den Namen des Ex-Manns aus ihrer Geburtsurkunde streichen.

Begründung der Jury 13+
Der Preis geht an einen Kurzfilm, der eine in der Gesellschaft immer noch als Tabu geltende Situation präzise schildert. Das Filmsetting beschränkt sich auf einen Raum, in dem ausschließlich Frauen eine Prozedur ausführen, die weitgehend gegen ihr Geschlecht verstößt, begleitet von einer subtilen und leisen Spannung, die unter die Haut ging. Wir freuen uns, dass so ein einzigartiger und präziser Film wie CONTUSION des iranischen Regisseurs Amin Anari einen Platz im Festivalprogramm gefunden hat.

Foto:
©dff.de.Volker Leicht

Info:
30. September bis 7. Oktober 2021
Preisverleihung im Kino des DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum, Frankfurt

LUCAS – Internationales Festival für junge Filmfans wird gefördert von:

Stadt Frankfurt am Main, Hessisches Ministeriums für Wissenschaft und Kunst, HessenFilm und Medien, Stadt Eschborn, die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, U.S. Consulate General Frankfurt, LPR Hessen – Hessische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien, Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen, Patrons Circle des DFF, Stiftung Polytechnische Gesellschaft Frankfurt am Main, Hessische Lehrkräfteakademie, FAZIT-Stiftung, Nassauische Sparkasse, Sonderfonds des Bundes für Kulturveranstaltungen, Schweizerisches Generalkonsulat Frankfurt.
Medienpartner: Frankfurter Allgemeine Zeitung, Radio Frankfurt, Journal Frankfurt.