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Kategorie: Film & Fernsehen

voller blüteWiedergelesen, Wiedergehört, Wiedergesehen, Teil 10

Eric Fischling

Dresden - Hat man das frühe rnicht mitbekommen, fällt einem das erst beim Älterwerden auf, wieviel Filme sich mit dem Alter beschäftigen, sei es die Liebe im Alter, die abgenutzten Ehepaare, aber auch die liebevollen, ein Film raget unter guten heraus: LIEBE, den Miachel Haneke 2012 schrieb. Da allerdings ist das Ehepaar schon sehr alt und nicht das Alter, sondern die Krankheit ist das Problem. Und im Kern läßt sich das gar nicht trennen, mit dem Alter fängt es an, dann kommen Krankheiten dazu.


Normalerweise. Natürlich müssen manche Menschen ihr Leben lang mit Krankheiten zurecht kommen. Fangen wir also nicht trist-traurig, sondern lustig und unterhaltsam an:

 

IN VOLLER BLÜTE

Da haben Sie was zu lachen und zu schmunzeln sowieso. Denn wenn Bernie im Altersheim unterwegs ist, wissen alle, ist gleich mächtig was los. Er ist mit seinen – ja, wie alt ist er eigentlich? -vielen Jahren ein Garant für Wachsein. Das gilt gegenüber seiner Ehefrau Rene genauso wie für die anderen Bewohner des Heims. Seine Stabilität hat viel mit seinen Kriegserlebnissen zu tun. Er ist Veteran des Zweiten Weltkriegs und hat jeweils den D-Day im Juni 1944 (nicht den der FDP- Peinlich!) gefeiert und will zum 70. Jahrestag in Frankreich dabei sein. Darum hatte er sich angemeldet, als ihm als Veteran das Hinkommen angeboten wurde. Doch seine Bewerbung um Karte und Zugplatz war zu spät.

Und nun kommt es. Unerschrocken marschiert er alleine los, täuscht sogar eine Schwester, mit Bus mit Taxi, mit Fähre kommt er hin und trifft unterwegs seine Kameraden von damals. Und dann kommt der Zufall hinzu, denn er wird fotografiert, gefilmt, interviewt, und mit einem Schlag ist er im Fernsehen, auf den Titelbildern und Gesprächsstoff. Überall , aber vor allem im Altersheim, wohin er zufrieden zurückkommt, n achdem der Film immer Einschübe in die Vergangenheit brachte, seine Liebesgescichte mit siene rFrau zu den damaligen Zeiten.



EIN GROßES VERSPRECHEN

Das Eheappar Juditha (Dagmar Manzel) und Erik (Rolf Lassgård) sist schon lange vereheiratet. Sie leben sehr angenehm im Haus mit schönem Garten in Hamburg. Doch Juditha hat ein Problem: Muliple Skelerose. Deshalb ist sie froh daß Erik, der Schwede ist, bald als Professor an der Uni pensioniert wird und freut sich auf die endlich gemeinsame Zeit mit ihm.

 

Doch er hat lange darauf gewartet, endlich zu machen, wozu er Lust hat, nicht jeden Tag Lehre, Pflichten, Sprechstunden, Gespräche, Wissenschaftliche Beiträge und mehr. Sie wird einersetis immer kränker, verbittet sich jedoch jede Hilfe von außerhalb, keine Pflegerin, etc. Daß Erik Herzanfälle hat, könnte ihn ja an sie binden, aber sein Freiheitsdrang ist groß und wenn er schon nicht nach Malmö zurückkann, was ihm das Liebste wäre, geht er erst mal in ein Hotel, um sich zu sortieren. Ja, er hat ein schlechtes Gewissen, aber er hat auch Herzschmerzen und kann nicht nur der Bewacher seiner kranken Frau sein.

 

Sicher ist das eine Ausgangslage, die viele kennen. Hier schaut es so aus, als ob Erik, der dann doch nach Malmö gegangen ist, zurückkomt, weil sie ihm fehlt. Judith inzwischen im Rollstuhl hat gelenrt, Hilfe anzunehmen.



MITGEFÜHL

Hier wird nicht künstlich und künstlerisch das Alter beschworen, sondern Louise Detlefsen legt einen Doklumentarfilm vor, der sich genau mit dem besschäftigt, wovon die Zeitungen jeden Tag voll sind: Pflege und wie man sie leisten kann und wie sie honoriert werden sollte. Wir kennen zwei, eigentlich drei Arten von Pflege. Ganz reiche Leute können das Alter in Seniorenresidenzen genießen, mit allem drumherum und eben auch der medizinischen Versorgung. Dann die Pflege zu Hause, die immer stärker in Anspruch genommen wird, weil die Menschen immer älter werden. Und dann das, wovor manche Angst haben: das Altersheim. Dabei ist der Begriff ALTERSHEIM unzureichend. Es gibt solche und solche und hier erzählt die Regisseurin von einem, wohin man selbst, wenn es so weit ist, gerne einziehen möchte .

 

Da Pflegeheim heißt Dagmarsminde und es wird gerne gefeiert. Was gibt es nicht alles für Anlässe! Und in Dänemark der Geburtstag der Königin dazu. In den 96 Minuten lernen wir, wie das Heimleben funktioniert, das nach der Gründerin May Bjerre Elby vom Umsorgen ausgeht, nicht vom Pflegen. Umsorgen nämlich heißt persönlich, heißt Anfassen, Berühren, heißtGespräche, heipßt Naturerlebnisse.

Von diesem Film kann jeder etwas lernen.