
Redaktion
Berlin (Weltexpresso) - INSPIRATIONEN
Die erste Idee für diesen Film hatte ich vor ein paar Jahren, als mir jemand ein Babyfon mit eingebauter Kamera zeigte. Damals war das etwas ganz Neues. Das Bild dieses schlafenden Kindes, das ja gar nicht wusste, dass es beobachtet wird, hinterließ ein ungutes Gefühl in mir. Mir wurde klar, in welchem Ausmaß Eltern ihre Kinder heutzutage überwachen können. Mit Hilfe der modernen Technologie ist dem quasi keine Grenzen gesetzt. Ich begann mich zu fragen: Was würde passieren, wenn man diese Machtdynamik umdrehen würde? Was würden Eltern tun, wenn sie von ihren Kindern überwacht würden? Die Arbeit an der Idee hat dann immer weitere Fragen aufgeworfen, über Privatsphäre, über das Verhältnis von Eltern zu ihren Kindern und umgekehrt, über die Machtstrukturen, die innerhalb einer Familie bestehen.
Eine weitere Beobachtung, die mich zu diesem Film geführt hat, ist, wie Kinder ihre Eltern "erleben". Für ein kleines Kind sind seine Eltern praktisch Götter. Sie scheinen alles zu wissen und alles zu können. Erst wenn ein Kind erwachsen wird, merkt es langsam: Auch diese Götter können Fehler machen. Auch sie haben mit dem Leben zu kämpfen, und zwar viel mehr, als wir uns das als Kind wahrscheinlich jemals vorstellen konnten. Marielle erlangt dieses Wissen aber nicht allmählich, sondern sie erfährt ganz plötzlich, wer ihre Eltern >wirklich sind<. Diese Zerstörung jeglicher Illusion verleiht dem Film eine weitere Ebene und zusätzliches Gewicht.
PRIVATSPHÄRE
Indirekt geht es in dem Film auch um Fragen, die wir uns als Gesellschaft stellen. Ich finde es interessant, dass wir immer mehr von unserer Privatsphäre aufgeben, ohne das allzu sehr zu reflektieren. Dabei finde ich besonders interessant, wie das - teils auf subtile Weise - Einfluss auf unser Verhalten nimmt.
Wenn Menschen plötzlich ihre Privatsphäre vollständig verlieren würden, wie würden sie sich verändern? Würden sie dagegen rebellieren und wenn ja, wie? Wäre dieser Verlust nur negativ oder gäbe es vielleicht auch positive Seiten?
Für mich haben die dadurch entstehenden Konflikte eine große Bandbreite, von lustig über absurd bis hin zu tragisch und traurig, und ich wollte all diese Aspekte in dem Film herausarbeiten. Ich mag es, wenn man als Zuschauer eine Szene sowohl als lustig als auch tragisch oder dramatisch empfinden kann. Generell denke ich auch nicht über das Genre nach, wenn ich eine Geschichte schreibe. Ich ziehe es vor, der Idee zu folgen, wohin sie mich führt.
WIE UNTER EINER LUPE
In vielerlei Hinsicht ist dieses Paar, Julia und Tobias, repräsentativ für einen bestimmten Teil der wohlhabenden westlichen Gesellschaft, in der wir leben. Ihre Grundbedürfnisse sind befriedigt, und nun haben sie Zeit, sich Gedanken über Dinge zu machen, die sich nicht mit Geld regeln lassen: Liebt mich mein Ehepartner noch? Was hält meine Tochter von mir? Wie kann ich auf der Arbeit besser performen? Im Film müssen sich Julia und Tobias plötzlich vor einer >höheren Macht< verantworten, was diesen Fragen mehr Gewicht und Dringlichkeit verleiht. Ich wollte unser alltägliches Verhalten wie unter einer Lupe beobachten. Wir haben versucht, eine leicht stilisierte Version der Orte zu schaffen, an denen diese Figuren leben würden. Das war gar nicht so schwer, denn der Minimalismus, den man im Film sieht, ist durch und durch Teil unserer modernen Welt. Wir haben alles außer dem Verlag on location gedreht. SCHAUSPIELER Ich hatte das große Glück, Julia Jentsch, Felix Kramer, Laeni Geiseler und viele weitere fantastische Schauspieler:innen für diesen Film gewinnen zu können. Laeni, die Marielle spielt, war gerade dreizehn geworden, als wir mit den Dreharbeiten begannen. Ihr Können hat mich einfach nur umgehauen. Wir haben gemeinsam das Drehbuch gelesen und darüber gesprochen, aber ich wollte es auch nicht übertreiben, die Schauspieler:innen sollten ihre eigenen Ideen haben und so frei wie möglich bleiben. Ich habe sie nur darum gebeten, immer flexibel und offen zu bleiben. Es hat mir viel Spaß gemacht, zu beobachten, was sie sich für eine Szene ausgedacht hatten, und sie danach zu ermutigen, das Gegenteil davon oder ganz andere Varianten auszuprobieren. So hoffe ich immer, etwas zu finden, an das ich vorher nicht gedacht hatte, etwas Neues. DAS ENDE Das Leben dieser Familie wird auf irgendeine Weise weitergehen. Deshalb war es mir wichtig, ein Ende zu haben, das offen genug ist, um dem Publikum Raum für ihre Fantasie zu lassen. Im wirklichen Leben werden viele Dinge niemals "gelöst" oder für immer geklärt, vor allem, wenn es um Beziehungen geht. Außerdem wollte ich, dass die letzte Szene den Kern der Geschichte auf filmische Art und Weise trifft und dabei sehr einfach und fokussiert bleibt.
PRIVATSPHÄRE
Indirekt geht es in dem Film auch um Fragen, die wir uns als Gesellschaft stellen. Ich finde es interessant, dass wir immer mehr von unserer Privatsphäre aufgeben, ohne das allzu sehr zu reflektieren. Dabei finde ich besonders interessant, wie das 3 teils auf subtile Weise 3 Einfluss auf unser Verhalten nimmt.
Wenn Menschen plötzlich ihre Privatsphäre vollständig verlieren würden, wie würden sie sich verändern? Würden sie dagegen rebellieren und wenn ja, wie? Wäre dieser Verlust nur negativ oder gäbe es vielleicht auch positive Seiten?
Für mich haben die dadurch entstehenden Konflikte eine große Bandbreite, von lustig über absurd bis hin zu tragisch und traurig, und ich wollte all diese Aspekte in dem Film herausarbeiten. Ich mag es, wenn man als Zuschauer eine Szene sowohl als lustig als auch tragisch oder dramatisch empfinden kann. Generell denke ich auch nicht über das Genre nach, wenn ich eine Geschichte schreibe. Ich ziehe es vor, der Idee zu folgen, wohin sie mich führt.
WIE UNTER EINER LUPE
In vielerlei Hinsicht ist dieses Paar, Julia und Tobias, repräsentativ für einen bestimmten Teil der wohlhabenden westlichen Gesellschaft, in der wir leben. Ihre Grundbedürfnisse sind befriedigt, und nun haben sie Zeit, sich Gedanken über Dinge zu machen, die sich nicht mit Geld regeln lassen: Liebt mich mein Ehepartner noch? Was hält meine Tochter von mir? Wie kann ich auf der Arbeit besser performen?
Im Film müssen sich Julia und Tobias plötzlich vor einer >höheren Macht< verantworten, was diesen Fragen mehr Gewicht und Dringlichkeit verleiht. Ich wollte unser alltägliches Verhalten wie unter einer Lupe beobachten. Wir haben versucht, eine leicht stilisierte Version der Orte zu schaffen, an denen diese Figuren leben würden. Das war gar nicht so schwer, denn der Minimalismus, den man im Film sieht, ist durch und durch Teil unserer modernen Welt. Wir haben alles außer dem Verlag on location gedreht.
SCHAUSPIELER
Ich hatte das große Glück, Julia Jentsch, Felix Kramer, Laeni Geiseler und viele weitere fantastische Schauspieler:innen für diesen Film gewinnen zu können. Laeni, die Marielle spielt, war gerade dreizehn geworden, als wir mit den Dreharbeiten begannen. Ihr Können hat mich einfach nur umgehauen.
Wir haben gemeinsam das Drehbuch gelesen und darüber gesprochen, aber ich wollte es auch nicht übertreiben, die Schauspieler:innen sollten ihre eigenen Ideen haben und so frei wie möglich bleiben. Ich habe sie nur darum gebeten, immer flexibel und offen zu bleiben. Es hat mir viel Spaß gemacht, zu beobachten, was sie sich für eine Szene ausgedacht hatten, und sie danach zu ermutigen, das Gegenteil davon oder ganz andere Varianten auszuprobieren. So hoffe ich immer, etwas zu finden, an das ich vorher nicht gedacht hatte, etwas Neues.
DAS ENDE
Das Leben dieser Familie wird auf irgendeine Weise weitergehen. Deshalb war es mir wichtig, ein Ende zu haben, das offen genug ist, um dem Publikum Raum für ihre Fantasie zu lassen. Im wirklichen Leben werden viele Dinge niemals "gelöst" oder für immer geklärt, vor allem, wenn es um Beziehungen geht. Außerdem wollte ich, dass die letzte Szene den Kern der Geschichte auf filmische Art und Weise trifft und dabei sehr einfach und fokussiert bleibt.
FILMOGRAFIE:
2025 | WAS MARIELLE WEISS Produktion: Walker + Worm Film Buch und Regie
2020 | MODELL OLIMPIA Produktion: Frédéric Hambalek Filmproduktion/Spektrumfilm Buch und Regie
2017 | IM WALD - Kurzfilm Produktion: Kabakon Film & Medien Buch und Regie
2016 | BERGFIEBER (Kurzfilm) Produktion: Kabakon Film & Medien Buch und Regie
2013 | ZU DRITT (Kurzfilm) Produktion: Kabakon Film & Medien Buch und Regie
Foto:
©Verleih
Info:
Stab
Buch und Regie Frédéric Hambalek
Besetzung
Julia Julia Jentsch
Tobias Felix Kramer
Marielle Laeni Geiseler
Max. Mehmet Ate_çi
Sören Moritz Treuenfels
Anna Sissy Höûerer
Sophie Victoria Mayer
Felicitas Nadja Sabersky
Nadja Hellinger Marion Mikerhammer
TECHNISCHE DATEN
Laufzeit: 87 min
Seitenverhältnis: 1:1,85
Format: DCP
Ton: 5.1
Jahr: 2025