Hanswerner Kruse
Berlin - (Weltexpresso) - Helena Zengel – Mit zehn Jahren war sie bereits ein Kinderstar und wickelte uns Journalisten 2019 auf der Berlinale-Pressekonferenz zum Film „Systemsprenger“ mit ihrem Charme um den Finger. Ohne Schlaumeierei oder Überheblichkeit erzählte sie uns damals von ihrer Filmarbeit...
Für die Rolle erhielt sie einen Silberbären der Berliner Filmfestspiele und im Folgejahr weitere Auszeichnungen wie den Deutschen Filmpreis 2020. Gleich danach ging sie - mit ihrer alleinerziehenden Mutter - in die Vereinigten Staaten und spielte mit Tom Hanks in dem Film „Neues aus der Welt“ ein deutsches Waisenkind, das bei Kiowa-Indianern aufwächst. Beim Dreh redete sie in den zwei Fremdsprachen Kiowa und Englisch. Als Akteurin war Zengel so überzeugend, dass sie für den Golden Globe als beste Nebendarstellerin nominiert wurde. Sie wurde für weitere ausländische und deutsche Produktionen engagiert und machte dennoch, gleichsam nebenbei, ihre Mittlere Reife.
„Der Film zeigt, dass du keine Sprache brauchst, um einem Wesen Liebe zu schenken“ ( Helena Zengel)
Castings mag sie nicht so gerne, aber meistens beziehen sich die anfragenden Filmschaffenden auf den „Systemsprenger“ und engagieren sie ohne Proben. In „Die Legende von Ochi“ ist sie ein von ihrem Vater unterdrücktes Mädchen, das eine starke Beziehung zu einem Fabelwesen, dem Baby-Ochi aufbaut. Obwohl sie bei den Dreharbeiten bereits 16 Jahre alt war, wirkt sie im Film wesentlich jünger. Da wollten es die Pressekolleginnen und Kollegen kaum glauben, dass der Film erst 2024 gedreht wurde.
Zengel liebt Tiere, reitet gerne und besitzt mehrere Island-Pferde. Bei den Dreharbeiten in den Bergen Rumäniens fand das Film-Team einen verletzten Hund und päppelte ihn auf. Nun lebt „Kiwi“ bei Helena Zengel. „Es war so ein bisschen wie gesucht und gefunden, ich wollte immer unbedingt einen Hund haben, mein ganzes Leben schon“, sagte die Schauspielerin, die im Juni 17 Jahre alt wird.
In ihren Gesprächen berichtet sie, wie einst auf der Berlinale - selbstbewusst aber nicht arrogant - von ihren Spielfreunden Tom (Hanks) und William (Dafoe). Sie sei nicht deren Fan, meinte sie, aber achte und respektiere sie sehr. Zum aktuellen Film „Die Legende von Ochi“ gibt es ein Interview mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland
siehe hier
Darin berichtet sie...
... über ihre Rolle als Yuri.
Sie beschreibt die Figur der Yuri als ein stilles, tief verletztes Mädchen, das eine enge Beziehung zu einem Fabelwesen aufbaut. Sie zieht Parallelen zu ihrer früheren Rolle in Systemsprenger, betont jedoch die Unterschiede zwischen den beiden Charakteren.
...die Dreharbeiten und Animation.
Die Dreharbeiten fanden in Rumänien statt und dauerten insgesamt vier Jahre. Zengel berichtet von der Herausforderung, mit animierten Figuren zu arbeiten, und wie sie mit einem 3D-Kuscheltier auf der Schulter spielte, das später digital zum Leben erweckt wurde.
...über persönliche Einblicke.
Neben ihrer Schauspielkarriere engagiert sich Zengel für den Umweltschutz. Sie erzählt von der Rettung eines Hundes während der Dreharbeiten in den Karpaten, der nun bei ihr zu Hause lebt. Außerdem spricht sie über ihre Leidenschaft für Islandpferde und ihre Teilnahme an Reitturnieren.
Ein ausführliches Interview mit ihr über den neuen Film gibt es auf YouTube
siehe hier
Fotos:
Helena Zengel Berlinale 2019 © Hanswerner Kruse