Drucken
Kategorie: Film & Fernsehen
siebentaSerie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 14. Mai 2025, Teil 7

Redaktion

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Als Mohammad Rasoulof uns Ende Juli 2023 das Drehbuch für SIEBEN TAGE anbot und wir nach reiflicher Überlegung dann im September zusagten, standen wir vor einer Vielzahl von Herausforderungen. Die Geschichte, die in den kalten Wintermonaten spielt, erforderte entweder einen Dreh im Winter 2023/24 oder ein Jahr Wartezeit. In Anbetracht der dringenden Situation im Iran und der Bedeutung der Geschichte kam ein Aufschub jedoch nicht in Frage. Es war ein immenser Aufwand, das Projekt in nur vier Monaten zu finanzieren, die Besetzung und die Crew zusammenzustellen, Drehorte im In- und Ausland zu bestimmen und einen geeigneten Produktionspartner für die internationalen Dreharbeiten zu finden.

Unsere Vision war es, die Integrität des Films zu wahren, indem wir mit Kollegen aus dem Iran zusammenarbeiten, die aufgrund der Repressionen in ihrem Heimatland ihren Beruf nicht ausüben können. Der Film sollte die aktuelle Stimmung auf den Straßen des Irans durch ihre Augen authentisch einfangen. Es wurde jedoch schnell klar, dass wir aufgrund der Sicherheitslage nicht wie geplant im Iran oder in Türkisch-Kurdistan drehen konnten. So beschlossen wir, die Hauptdreharbeiten nach Georgien zu verlegen und nur die wesentlichen Szenen verdeckt im Iran zu drehen.

Es war ein wunderbares Gefühl, Menschen aus vielen verschiedenen Ländern zusammenzubringen, die an einem Film in sieben verschiedenen Sprachen arbeiten. Eine Geschichte, die für alle Beteiligten von großer Bedeutung war. Jeder konnte diese Geschichte in die Situation der eigenen Gesellschaft übersetzten: Die Georgier, die Mutig gegen einen neuen russischen Imperialismus kämpfen, die Europäer, die sich gegen den schnellverbreitenden Populismus stemmen, der ihre fundamentalen Rechte in Frage stellt, die Russen, die fliehen mussten, weil der Krieg, den Putin führt, nicht ihr Krieg ist. SIEBEN TAGE ist ein Film, der tief in unseren Herzen verwurzelt ist. Unsere Wurzeln liegen in diesem Land. Wir haben Familie und Freunde in unserem zweiten, verschlossenen Heimatland, dem Iran. Seit wir im Exil leben, sind wir mit diesen Menschen nicht nur beruflich, sondern auch im Herzen verbunden. Jeder kleine Aufstand gegen das Regime raubt uns den Schlaf, unterbricht unseren Alltag und erfüllt uns mit Sorge, Anspannung und Hoffnung auf positive Veränderungen.

Mit SIEBEN TAGE wollen wir die Stimmen derjenigen verstärken, die sich leidenschaftlich für diesen Wandel einsetzen, die bereit sind, persönlichen Schmerz und Leid zu ertragen, um die Vision eines freien und demokratischen Irans zu verwirklichen - sowohl im Iran als auch im Exil.


Foto:
©Verleih

Info:
BESETZUNG
Maryam Vishka Asayesh
Behnam, Maryams Ehemann Majid Bakhtiari
Dena, Maryams Tochter Tanaz Molaei
Alborz, Maryams Sohn Sam Vafa
Nima, Maryams Bruder Sina Parvaneh
Bita Melika Forouta
Maryams Mutter Sima Seye
Zanyar, Fluchthelfer Zanyar Mohammadi

STAB
Regie Ali Samadi Ahadi
Drehbuchautor Mohammad Rasoulof

Abdruck aus dem Presseheft