
Margarete Ohly-Wüst
Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Am 12. April 1961 gelingt es der Sowjetunion mit dem Kosmonauten Juri Gagarin den ersten Menschen in den Weltraum zu schicken. Er umrundete in der Raumkapsel Wostok 1 einmal die Erde.
Dadurch steigt in den USA der Druck ebenfalls in den Weltraum zu kommen. Schließlich verkündet Präsident John F. Kennedy einen ambitionierten Plan: Noch innerhalb der 1960er Jahre soll ein bemannter Flug zum Mond realisiert werden. Koste es, was es wolle.
Die erste Apollo-Mission soll dafür den Weg ebnen, doch im Wettstreit um den Mond ereignete sich eine Katastrophe. Am 27. Januar 1967 kommt es während eines Routinetests zu einem tragischen Unfall, der das ganze Land erschüttert und drei Astronauten das Leben kostet. Denn während eines Bodentests auf dem Starttisch brach in der Kapsel ein Feuer aus, bei dem die drei Astronauten Gus Grissom, Edward White und Roger Chaffee ums Leben kamen.
Da zum ersten Mal in der Geschichte der US-Raumfahrt Astronauten bei der Arbeit ums Leben gekommen. waren, warf die Katastrophe die US-Raumfahrt und das "Apollo"-Programm um Jahre zurück. Allerdings sorgte die Explosion aber langfristig für mehr Sicherheitsvorkehrungen für Astronauten.
Es zeigte sich, dass das Feuer durch ein Versagen im elektrischen System die Unfallursache war, wie später umfangreiche Untersuchungen zeigten. Es zeigt aber auch, dass dahinter deutlich mehr steckte, wie mangelhafte Qualitätskontrollen, technische Unzulänglichkeiten der Apollo-Kabine wie zu geringer Schutz gegen Feuer und zu umständliche Ausstiegsprozeduren, falsche Einschätzung der Gefährlichkeit des Versuches und fehlende Notfallpläne. Ganz sicher war vieles davon dem Zeit- und Erfolgsdruck geschuldet, den sich die NASA angesichts des Raumfahrt-Wettrennens mit der Sowjetunion ausgesetzt fühlte.

Im Oktober 1968 erfüllte Apollo 7 schließlich die für Apollo 1 geplante Mission, blieb zehn Tage im All, umrundete die Erde mehr als 160 mal und führte zahlreiche Tests durch. Apollo 8 umkreiste im Dezember 1968 erstmals den Mond und am 21. Juli 1969 – nur wenige Jahre nach der Katastrophe – betrat mit der Apollo 11-Mission dann endlich Neil Armstrong als erster Mensch den Mond, was ganz sicher ohne die Erfahrungen der Apollo-1-Mission unmöglich gewesen wäre.
Ehemalige NASA-Verantwortliche und Hinterbliebene der Verstorbenen erzählen die Geschichte der drei Pioniere, die mutig für ihren Traum gearbeitet und damit den Grundstein für einen großen Schritt der Menschheit gelegt haben. Sie gewähren dadurch einen emotionalen Einblick in die Zeit vor und nach dem Tod der Astronauten.
Aus deren sehr persönlichen Perspektive erzählt der Dokumentarfilm die inspirierende Geschichte dreier fast vergessener Pioniere, die mit einem unbändigen Willen für ihren großen Traum gearbeitet haben und damit den Grundstein für einen großen Schritt der Menschheit legten.
Foto 1: 1959: Gus Grissom ist einer der sieben ursprünglichen Mercury-Astronauten (″Mercury Seven″) © NASA / ZDF / ARTE
Foto 2: Am 3. Juni 1965 wagte Ed White als erster Amerikaner den Ausstieg aus dem Raumschiff © NASA / ZDF / ARTE
Info:
Apollo 1 - Die wahre Geschichte (Deutschland, Großbritannien, USA 2024)
Originaltitel: Apollo 1
Genre: Dokumentation, Wissenschaft, History
Filmlänge: ca. 91 Min.
Regie: Mark Craig
FSK: ab 0 Jahren
″Apollo 1 - Die wahre Geschichte″ wird als Erstausstrahlung am Samstag, 09. August 2025 um 20.15 Uhr bei ARTE gezeigt und dort am Samstag, 16.08.2025 um 16.05 Uhr und am Fr. 29.08.2025 um 08:55 Uhr wiederholt. Die Dokumentation ist in der ARTE Mediathek verfügbar vom 09.08.2025 bis 06.11.2025.