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Kategorie: Film & Fernsehen

224Serie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 28. August 2025, Teil 10

Redaktion

München (Weltexpresso) – Luna Wedler/ Tilda:
„Tilda ist eine junge Frau mit einem sehr routinierten, durchgetakteten Alltag, der funktionieren muss, weil sie eine kleine Schwester hat und eine alkoholkranke Mutter. Sie versucht, das alles zu stemmen und gerät in ein Dilemma, als sie die Chance bekommt, ihren eigenen Weg zu gehen, auf dem sie aber ihre Schwester zurücklassen müsste. Tilda muss von Anfang an auch eine Mutter für Ida sein. Die Zwei sind ein Team und können nur zusammen überleben. Sie sind Kämpferinnen, und sie kämpfen zusammen, die eine geht nicht ohne die andere.“


Zoë Baier:/Ida 
„Ida ist eine sehr ruhige Person, die gerne für sich ist. Sie macht ihr Ding, sie malt, sie ist nicht gerne unter Menschen. Deswegen geht sie auch nur ins Freibad, wenn es regnet. Sie tut sich schwer, weil sie nicht viel Kontakt zu anderen haben will.“


Jannis Niewöhner/Viktor:
„Viktor ist ein paar Jahre älter als Tilda und sehr verschlossen, sehr still und kraftvoll und mysteriös. Die beiden sind von Anfang an auf eine bestimmte Art und Weise miteinander verbunden, obwohl sie sich eigentlich kaum kennen. Er ist sehr viel allein, obwohl er eigentlich gut mit anderen Menschen kann. Aber da ist dieses Trauma, und in seiner Geschichte geht es auch um den Umgang damit, darum, sich der eigenen Trauer zu öffnen.“


Laura Tonke:/die Mutter
„Mich hat fasziniert, wie eindringlich Caroline Wahl die Figur der Mutter beschreibt – ohne sie zu verurteilen, aber auch ohne sie zu verklären – eine Frau, die mit ihrer Alkoholabhängigkeit kämpft und dabei gleichzeitig versucht, als Mutter irgendwie zu funktionieren. So differenziert und ehrlich habe ich das selten gelesen. Beim Lesen hatte ich die Figur sofort klar vor Augen – und gleichzeitig Zweifel, ob ich mich wirklich auf diese düstere, fordernde Welt einlassen will. Es hat mich ziemlich mitgenommen. Nach meinem ersten Treffen mit Mia Maariel Meyer, das sich sofort vertraut und richtig anfühlte, war klar: Jetzt gibt’s kein Zurück mehr. Zusammen mit ihr kann ich diese Figur so erzählen, wie ich es für richtig und notwendig halte. Die größte Herausforderung war, Andrea nicht nur als Opfer oder als „trinkende Mutter“ zu spielen, sondern als Mensch mit Brüchen, Sehnsucht und Geschichte. Ich wollte verstehen, was hinter ihrer Sucht steckt – wann sie aufgegeben hat, wo ihre Einsamkeit beginnt. Ich habe viel zu Alkoholerkrankungen gelesen, mit Betroffenen gesprochen und versucht, das Thema mit größtem Respekt und ohne Klischees anzugehen.“


ÜBER VIKTOR UND TILDA

Luna Wedler:
„Viktor erinnert Tilda an eine Person in ihrem Leben, die sie beide sehr geliebt haben. Das verbindet sie von Anfang an. Es ist eine Liebesgeschichte, die sich anschleicht, die man gar nicht erklären muss. Sie begegnen sich, und irgendwie ist da schon etwas da. Sie müssen darüber gar nicht so viel reden. Es ist klar, dass sie einfach gerne zusammen sind. Viktor ist aber auch jemand, der Tilda ziemlich aus der Fassung bringt, aus ihrer Routine, ihrem Bedürfnis, alles unter Kontrolle zu haben. Er bringt alles ein bisschen durcheinander, bringt ein bisschen Chaos rein, und das muss sie auch erstmal wieder ordnen.“


Jannis Niewöhner:
„Es gibt ja im Roman diese Stelle, wo Tilda zu ihrer kleinen Schwester sagt: „Ach Ida, das ist doch keine Liebesgeschichte“. Das heißt, sie rechnet selbst nicht damit, das steht eigentlich gar nicht im Raum für sie und für Viktor tatsächlich auch nicht. Das ist das Schöne an dieser Liebesgeschichte, dass sie eigentlich keine sein soll. Und trotzdem gibt es eben von Anfang an dieses Band zwischen den beiden, diese starke Verbindung durch den Verlust eines Menschen, der beiden ganz nahestand, den beide sehr geliebt haben, und dadurch sind sie auch miteinander verbunden. Zuerst verbringen sie eher unfreiwillig Zeit miteinander, dann werden die Momente immer weniger zufällig und immer schöner, und daraus entwickelt sich tatsächlich eine Liebesgeschichte.“

Foto:
©Verleih

Info:
BESETZUNG (Auszug)
Tilda Luna Wedler
Ida Zoë Baier
Andrea Laura Tonke
Viktor Jannis Niewöhner
Marlene Zoe Fürmann
Ursula Eleanor Reissa
Ivan Kosmas Schmidt
Professor Klein Ercan Karacayli
Anna Hannah-Chioma Ekezie
Leon Luis Pintsch
Kilian Berke Cetin
u.v.a.
STAB (Auszug)
Regie Mia Maariel Meyer
Drehbuch Elena Hell
nach dem Roman von Caroline Wahl

Abdruck aus dem Presseheft