
Redaktion
Berlin (Weltexpresso) - Santino ist ein Zirkuskind. Sein Zirkus zieht mit Wagen und Tieren durchs Land. Zuhause ist für ihn kein Ort, sondern seine Familie. Zu dieser gehören nicht nur seine Eltern Angie und Gitano und sein Bruder Giordano, sondern auch viele Onkel und Tanten, Cousinen und Cousins und ganz besonders sein Uropa Ehe. “Opa Ehe” ist einer der letzten großen Zirkusdirektoren Deutschlands und erzählt Santino spannende Geschichten aus seinem langen Zirkusleben.
Vom prachtvollen Elefantenbullen Sahib, seinen eigenen ersten Schritten als Clown und dem Freiheitsgefühl, für das es sich lohnt, alle Strapazen in Kauf zu nehmen.
An Santinos 11. Geburtstag stellt Ehe die Frage, was Santino denn in der Manege einmal zeigen will. Weil auch er, Santino, müsse etwas zu ihrer Gemeinschaft beitragen. Doch wie findet man das nur heraus?
ZIRKUSKIND erzählt vom Aufwachsen mit der Großfamilie, mit Tieren und einem Leben geprägt von der harten Arbeit bis hin zum magischen Moment, wenn das Zelt sich füllt und das Publikum den Atem anhält. Der Film erzählt von Gemeinschaft, Kreativität und dem Zauber des Zirkus. Ein dokumentarisches Roadmovie mit Animationen über die Kraft von Zugehörigkeit und Gemeinschaft.
DER CIRCUS ARENA
Die Familie Frank stammt aus einer langen Ahnenreihe von Zirkusfamilien ab. Seit fast 200 Jahren betreiben ihre Vorfahren mal größere, mal kleinere Familienzirkusse. Auch die Verfolgung der Familie in der NS-Zeit als Sinti und reisende Menschen konnte ihre Familientradition nicht auslöschen.
Der bekannteste ihrer Zirkusse war der ur-urgroßväterliche Circus Frankello, welcher seine Hochzeiten in den 60er und 70er Jahren hatte. Zu dieser Zeit war er einer der bekanntesten Zirkusse Deutschlands und vor allem seine Elefantennummern erfuhren internationale Aufmerksamkeit. Ihr Elefantenbulle Sahib und deren berühmte Nummer „Tarzan & Sahib“ reiste um die ganze Welt. Korea, Marokko, Spanien und Portugal waren nur einige der Stationen ihrer Reisen.
Wie andere Privatunternehmen in der DDR auch, wurde der "Circus Frankello" enteignet, sein Besitz einem Staatszirkus übergeben. Die Großfamilie floh bei Nacht und Nebel in den Westen und begann dort von vorne. In den 80er Jahren gründete „Ehe“ Frank den Circus Arena, welcher nun von seinem Sohn Markus und dessen Sohn Gitano geführt wird. Die Haltung und Dressur von Wildtieren gab die Familie auf.
Heute hat der Familienzirkus ein Zelt für rund 600 BesucherInnen und wird von den etwa 20 Angehörigen der Familie über Wasser gehalten. Sie sind immer noch einer der größeren Zirkusse in Deutschland, aber die Zuschauerzahlen sinken von Tag zu Tag. Aber auch wenn sie 24/7 und 365 Tage im Jahr arbeiten müssen, um ihren Zirkus am Leben zu halten, können sie sich nicht vorstellen, etwas anderes zu machen.
Sie sind stolze Komödianten, wie sie sich selber nennen, und sie möchten nichts anderes sein.
Foto:
©Verleih
Info:
STAB
Buch & Regie Julia Lemke & Anna Koch
Animation Magda Kreps & Lea Majeran
TECHNISCHE ANGABEN
Laufzeit 86 min
Format DCP
Seitenverhältnis 1:1,85
Bildfrequenz 25fps
Soundformat 5.1
Originalsprache Deutsch
Abdruck aus dem Presseheft