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Kategorie: Film & Fernsehen

Heute, Dienstag, 16. Juni 2015 um 19.30 Uhr im NAXOSKINO in Frankfurt

 

Lona Berlin

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Eine tolle Idee, diese filmische Geschichtsreihe, in Frankfurt, der Stadt, die Kinokultur lebt, denn immerhin hat sich mit dem Kino im Deutschen Filmmuseum ein Ort etabliert, wo man jeden Tag Filme anschauen möchte. Aber ehrlich gesagt, macht auch Wolf Lindner jeden Dienstag in den NAXOSHALLEN seine Sache so gut, daß man jede Woche zum Besuch motivieren möchte. Heute auch.

 

Willkommen zur Geschichtsstunde!“ formuliert er und sagt: „Wir haben diese Reihe aufgelegt, weil wir feststellen, dass über die politischen und gesellschaftlichen Verhältnisse der Nachkriegsjahre nur wenig gekannt ist, bis in die 70er Jahre hinein. In unserem heutigen Film beleuchten wir die Anfänge der legendären "68 er Generation" aus der spezifischen Sicht eines französischen Regisseurs.“

 

Die Reihe ist langfristig angelegt, denn als nächsten Film der Reihe sehen Sie am 1. September "Der längere Atem" über die unterdrückten Widerstände gegen die Wiederbewaffnung der Bundesrepublik Deutschland.

 

Heute also: Geschichtsstunde

Dienstag, 16. Juni 2015 um 19.30 Uhr Naxoshalle

 

Eine deutsche Jugend

Dokumentarfilm von Jean-Gabriel Périot

 

Am 2. Juni 1967 wurde der Student Benno Ohnesorg in Berlin von der Polizei erschossen. Dies war der Start-Schuss (!) für die ‚68er Bewegung‘. Anlässlich dieses Jahrestages zeigen wir den Film „Eine deutsche Jugend“. Das Filmmaterial ist nur zum Teil bekannt – und das Besondere ist der Blick des französischen Regisseurs von außen auf die jüngste deutsche Geschichte.

 

Der französische Regisseur Jean-Gabriel Périot bietet keine einfachen Antworten oder gar Erklärungen an. Er montiert stattdessen ausschließlich Archivmaterial zu einem scharfen Kommentar über Gewalt und Geschichte.

 

Der Film dokumentiert den Konflikt zwischen Staat und RAF, der zugleich ein Krieg der Bilder war. Ein Krieg, der nicht nur in den Medien, sondern auch in der Filmszene hitzig diskutiert und kommentiert wurde. Périot schneidet die Positionen kunstvoll gegeneinander zu einem vielstimmigen Kaleidoskop. Darunter zahlreiche Filmzitate von Fassbinder in „Deutschland im Herbst“ über Antonionis „Zabriskie Point“ bis hin zu Studentenfilmen unter anderem von Holger Meins und Reportagen von Ulrike Meinhof, die seitdem nie wieder gezeigt wurden.

 

Der Film ist ein Lehrstück in Radikalisierung und den gesellschaftlichen Reaktionen darauf – beängstigend aktuell, wenn sich auch die Vorzeichen geändert haben.“

(65. Internationale Filmfestspiele Berlin 2015)

 

INFO:

Im Anschluß Filmgespräch u. a. mit dem Regisseur Jean-Gabriel Périot und Karl-Heinz Dellwo, einem Mitläufer der RAF.

Moderation: Gerd Becker

 

Kartenreservierung diesmal bitte über 0160 - 8820741 oder

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