Drucken
Kategorie: Film & Fernsehen

Serie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 29. Oktober 2015, Teil 6

 

Eike Holly

 

Köln (Weltexpresso) - Joachim Masannek ist ein Name, den man spätestens seit DIE WILDEN KERLE als Autor und Regisseur kennt, was dann sein erster V8-Film bekräftige. Aber mit diesem Film änderte sich das Motiv, denn jetzt ging es nicht mehr um stramme Fußballerbeine, sondern um fahrbare Untersätze, von hochmodischem technisierten Leiterwagen bis …, ach, der Phantasie ist keine Grenze gesetzt.

 

Mag allerdings sein, daß die Formel-1-männlichen Bewunderer doch fortgeschrittenen Alters sind und die heutigen Buben andere Vorbilder haben, auf jeden Fall hat Joachim Masannek 2013 die vier zwischen Kindheit und Jugend heranreifenden Darsteller zu Enthusiasten des Motorsports gemacht, unter den Bedingungen der engagierten sagenhaften Jungmechanikerin Kiki Lilou (Klara Merkel) muß man hinzufügen, denn ohne die ginge das alles gar nicht und wer glaubt, das sei doch heute selbstverständlich, daß es ein Mädchen ist, die den technischen Durchblick hat, dem müssen wir erwidern, daß das ganz und gar nicht so ist, weshalb die Rollenbesetzung immer noch eine fast revolutionäre Tat des Drehbuchschreibers und Regisseurs Masannek ist.

 

Es ist also die zweite V8-Kinderbuchverfilmung und inhaltlich geht es weiter darum, DU WILLST DER BESTE SEIN, von Teil 1 auch in Teil 2 zum Erfolg zu führen, also den Sieg im geheimen Rennfahrzirkus DER BURG zu gewinnen. Im ersten Teil waren die Nitros den Barakudas unterlegen. Hier jetzt sind die Nitros die Bösen, die mit unfairen Methoden den Vieren, die trainiert haben, den Sieg entreißen wollen. Aber von vorne. Wir erleben erst einmal wie neben Kiki Lilou David (Georg Sulzer) und seine Schwester Luca ( Maya Lauterbach) sowie Robin (Samuel Jakob) die eingemotteten Kisten funktionsfähig machen wollen. Genau, da brauchen sie Kiki Lilou! Aber längst haben ihr Treiben die Nitros entdeckt. Die sind eigentlich so etwas wie die Erzengel, also böse, aber schön schräg. Diese Nitro-Freaks werden lustvoll von Lina Keller, Lotta Mia Bölker und Milena de la Rubia gespielt.

 

Böse sind sie, weil sie selbst die Rennen gewinnen wollen, dabei aber als Fahrer den Besten der Gegner, nämlich Robin wollen und ihn deshalb entführen. Aber vielleicht wollen sie ihn auch nur als besonders rekordverdächtigen Rennfahrer aus dem Verkehr ziehen? Denn, wie wollen sie ihn zwingen, zu fahren? Aber diese Feinheiten sind nicht wichtig. Auf jeden Fall ist er weg, ganz und gar weg. Ganz und gar verschwunden.Das restliche V8-Team hat jetzt zwei Probleme gleichzeitig. Robin zu finden zum einen und die Kisten zu Rennautos zu restaurieren und aufzubrezeln zum anderen, damit sie gegen die Nitros standhalten.

 

Aber das war nur die grobe Geschichte. Im Film wird das menschlich differenziert. Denn erstens muß man den Vorgängerfilm nicht kennen, weil am Anfang die Geschichte in verbaler Rückblende erzählt wird, was es nämlich mit den geheimen Autorennen in der legendären Rennfahrer-Ausbildungsschmiede DIE BURG auf sich hat, was aufflog, weshalb die Freunde sich in den Hügeln vor der Stadt versteckten. Auch Der Pan (Michael Gampe) ist untergetaucht, der bisher erfolgreich Talentsuche bestritt. Über alle wacht die Mutter von David und Luca, Angelina (Michelle Monballijn), die so ist, wie manche sich eine unangepaßte Mutter wünschen und damit auch eine ist, wovor sich andere, doch eher angepaßte Kinder eher fürchten, d.h. ein bißchen schämen.

 

Das ist unseren vier Kindern hier völlig egal, sie haben nur Lust zum Rennfahren und als ihnen diese begabte Kiki Lilou zwei Elektrorenner konstruiert, sind sie zwar dankbar, aber damit sind ja noch keine Rennen in Gang gesetzt und die beiden Buben wollen doch der Welt beste Rennfahrer werden. Genau das nützen die verwegenen Nitros nun aus. Sie spüren die vier mit ihren Rennwagen auf und David und Robin lassen sich auf das Rennen gegen die Nitros ein, bis sich herausstellt, daß dies eine Fall war, denn auf einmal geht es nicht weiter, Robin und die Nitros aber sind verschwunden. Doch haben sie die Rechnung ohne die restlichen Drei gemacht, denn die lassen sich das nicht gefallen und finden auch das Versteck der Nitros, wo sie Robin im Morgengrauen zurückentführen wollen. Doch haben sie die Flucht ebenfalls ohne den Wirt gemacht: denn die Nitros entdecken alles. Ende der Fahnenstange.

 

Jetzt wird es märchenhaft und ein bißchen sagenhaft auch. Denn hinter allem steckt Cheetah Savannah (Edita Malovcic), die ist nicht nur die Mutter der drei schrägen Nitro-Mädchen, sondern auch die Mutter des bisher mutterlosen Robin. Während der sich noch freut, daß auch er nun eine Mutter hat, wird klar, daß es der Mutter um Rache geht, Rache an Pierrot, der durch Verrat an den Mädchen diese verlieren ließ, was Robin nun heilen soll. Der ist hin und hergerissen, bittet seine Freunde ihn aus der Vierer-Gemeinschaft zu entlassen, damit er für die Nitros den Sieg – also gegen die Freunde – einfahren kann. Das wird zur Stunde für Kiki Lilou, die erst nicht will, dann aber David gehorcht, als dieser sie zur Rennfahrerin ausbildet.Er bewundert sie und sie zeigt ihm, wie man einen echten Benziner-Boliden baut, denn das braucht es, um gegen die Nitros zu gewinnen.

 

Ganz schön schwierig, der Handlung zu folgen, denn nun wird Pan gezwungen, das Rennverbot aufzuheben, wobei sich herausstellt, daß der Mädchen und Robins Mutter wiederum das Kind von ihm ist, diese also die Enkel von Pan und seiner Frau sind. Aber das ist längst nicht alles. Denn jetzt kommt Robins Vater ins Spiel, längst der Exmann der Mutter(Heiner Lauterbach). Der will seinen Sohne disziplinieren und versucht das mit Hilfe der Polizei, sofort soll Kommissar Habicht (Christoph Maria Herbst) den Jungen ausfindig machen.

 

Und wie es nun ausgeht, wenn Kiki Lilou erst den Wagen in den Zaun fährt, dann aber lachende Siegerin ist und wie es mit den Münzen, die die Burg öffnen, bestellt ist, das gucken Sie bitte selber. Denn die Familienzusammenführung hat eine lange Geschichte....

 

 

 

Info:

 

V8 – Die Rache der Nitros, von Joachim Masannek, Drehbuch und Regie

Darsteller:Georg Sulzer, Maya Lauterbach, Samuel Jakob, Klara Merkel, Heiner Lauterbach, Christoph Maria Herbst t u.a.

 

 

Bisher über den Film in Weltexpresso:

 

http://weltexpresso.tj87.de/index.php?option=com_content&view=article&id=5745:premiere-in-frankfurt-am-samstag&catid=79:kino&Itemid=471

 

http://weltexpresso.tj87.de/index.php?option=com_content&view=article&id=5900:volles-haus-viel-beifall&catid=79&Itemid=471