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Kategorie: Film & Fernsehen

Serie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 2. Juni 2016, Teil 7


Romana Reich


Berlin (Weltexpresso) – Was aufmerken ließ, ist der Name Jo Nesbø. Der ist aus den norwegischen Krimireihen, vor allem der Harry Hole Reihe wohlbekannt. Daß er auch Kinderbücher schreibt, weiß man hier weniger. Dieser Film auf jeden Fall ist die zweite Verfilmung seiner DOKTOR PROKTORS Reihe.



Das erste Buch und der erste Film hießen DOKTOR PROKTORS  PUPSPULVER und hier wie da in der neuen Verfilmung weiß man sofort um was es geht. Eine ZEITBADEWANNE?! Ist doch klar, daß man anders wieder herauskommt, als man hineinsteigt. Wir auf jeden Fall sind jetzt Jahre entfernt von der Zeit, als der gute Doktor Proktor und schlaue Erfinder für sein allseits beliebtes Pupspulver endlich den Ruhm und das Geld der Welt bekam, wozu Lise und Bulle entscheidend beigetragen hatten. Damals, nach dem Sieg über den Schuft Thrane und dessen fiese Söhne, war der Doktor gen Paris mit seinem Motorrad geknattert. Genau. Der Liebe wegen.

Denn dort wohnt ja Juliette Margarine, deren Vater den mittellosen Erfinder nicht als Ehemann der Tochter akzeptiert hatte. Aber sie hatte doch gesagt: „Ich liebe Dich mein Proktor, und ich warte auf Dich!“. Da muß er doch hin. Und als er seine neue Erfindung macht, diese grandiose Zeitbadewanne, da weiß er, nichts wie weg, hin nach Paris zu seiner Juliette, die nämlich statt seiner den ungeliebten und bitterbösen Claude Chliché heiraten soll. Aber mitten auf der Zeitreise bleibt er stecken. Denn, damit es wie geschmiert läuft, braucht er die Zeitseife, die gerade zu Ende gegangen ist.

Und so fängt der neue Film an, in dem Arild Fröhlich in dieser deutsch-norwegischen Produktion Regie führt. Lise (Emily Glaister) und Bulle (Eilif Hellum Noraker) bekommen in Norwegen eine Postkarte aus Paris. Das ist schon mal ungewöhnlich. Das Irre daran aber ist, daß sie im Jahr 1969 abgestempelt wurde. Schnell wird beiden klar, daß ihr vertrauter Freund, der so verrückte wie geniale Erfinder Doktor Proktor (Gard B. Eidsvold) in Paris in Schwierigkeiten steckt. Er hat zwar die Zeitreise angetreten, das beweist die Postkarte und er will die Vergangenheit jetzt umschreiben. Aber irgendwas ist faul an der Sache. Schnell wird ihnen klar, was zu tun ist. Selber die Zeitreise antreten.

Also die Zeitseife geholt, geschäumt, was möglich ist, rein in die Badewanne und ganz fest an Paris, an das Ziel denken!!! Und was dann alles passiert, nein, daß darf man unmöglich verraten. Besser ein bißchen davon erzählen, daß der Film eine Mischung ist aus wirklich amüsanten und originellen Überlegungen und eben auch einfallsreichen Gags – und einem märchenhaften Erzählen, das bei aller Skurrilität etwas brav wirkt. Wir kennen den ersten Teil nicht, weshalb wir ihn nacherzählten. Aber so sagen die Kenner, dort sei es doch sehr viel anarchischer zugegangen.

Aber der Film ist alles in allem für Kinder auf jeden Fall witzig und eben nicht angsterregend. Er wird ab 8 Jahre vorgeschlagen und macht auch älteren Kindern Spaß. Für die nämlich ist sowohl Lise wie auch Bulle jemand, der ihnen vormacht, wie man mit Köpfchen und Mut Dinge in Bewegung setzt und selbst so hochintelligenten Erwachsenen wie Doktor Proktor helfen kann.