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Kategorie: Kulturbetrieb
K ErotikderDinge Ausstellungsansicht5 fuerPM 1024x600Vortrag in englischer Sprache von Judith A. Allen im Rahmen der Sonderausstellung Erotik der Dinge. Sammlungen zur Geschichte der Sexualität Donnerstag, 28. Juni, 19 Uhr

Der Sexualwissenschaftler und Professor für Zoologie, Alfred C. Kinsey (1894-1956), sammelte mit seinem Institut in den 1940er und 1950er Jahren 18.000 Interviews über das sexuelle Verhalten der US-Amerikaner sowie Darstellungen erotischer Praktiken, die in den Augen anglo-amerikanischer Sittenwächter zu unterdrücken waren.

Ungeschult in Fragen der Ästhetik, versprach sich Kinsey von diesen kulturellen Artefakten eine realitätsnahe Darstellung menschlicher erotischer Neigungen und Handlungen. Kunstwerke waren für ihn ebenfalls Datenmaterial bzw. Informationsträger. Allerdings wichen die erotischen Codes vieler Kulturen von den westlichen Normen ab und machten Ansätze zum Verständnis von künstlerischen Ausdrucksformen der Erotik jenseits seines zoologischen Rahmen nötig.

Judith A. Allen ist Professorin für Geschichte und Senior Research Fellow am Kinsey Institute an der Indiana University in Bloomington, USA. Ihre Forschungsinteressen konzentrieren sich auf die Transformationen von Geschlecht und Sexualität, die die Attribute, Verhaltensweisen und Überzeugungen beeinflussen. Von besonderem Interesse sind die politischen und kulturellen Konsequenzen dieser Transformationsprozesse, wie sie sich in der Geschichte der Sexualität, des Verbrechens, der Bevölkerungsstruktur, der Medizin und dem Recht manifestieren.

Eine gemeinsame Veranstaltung der Indiana University – Europe Gateway, der Forschungsstelle Kulturgeschichte der Sexualität der Humboldt-Universität zu Berlin und dem Werkbundarchiv – Museum der Dinge.

Die Ausstellung Erotik der Dinge. Sammlungen zur Geschichte der Sexualität zeigt ganz unterschiedliche erotische Beziehungen, die Menschen mit Dingen eingehen können, und stellt die Erotisierung von Dingen als kulturelle Praxis vor, die sich explizit oder implizit, imaginär oder real, allein oder zwischen zwei oder mehr Personen vollziehen kann. Bestimmte Gegenstände können Lust und Begehren wecken, erotische Phantasien provozieren und zu Werkzeugen der eigenen Lust werden.

Foto:
Blick in die Ausstellung "Erotik der Dinge. Sammlungen zur Geschichte der Sexualität" © Olivia Kwok

Info:
kloiber|at|museumderdinge.de
www.museumderdinge.de