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Kategorie: Kulturbetrieb

Bildschirmfoto 2025 04 06 um 01.39.39Schwerpunkt anlässlich des 25-jährigen Jubiläums UNESCO-Welterbe Wachau

Anna von Stillmark

Krems (Weltexpresso) -  2025 feiert die Wachau ihr 25-jähriges Jubiläum als UNESCO-Welterbe. Am 18. April 2025 wird die Wachau mit weiteren elf Welterbestätten mit dem UNESCO-Österreichischen Welterbetag gewürdigt. Die Kunstmeile Krems nimmt das Jubiläum zum Anlass, die herausragende Region mit einem Welterbe-Schwerpunkt facettenreich zu behandeln. 


12. April: Auftakt mit Mitmach-Theater von ASAGAN
18. April: UNESCO-Österreichischer Welterbetag

Die Kunstmeile Krems erstreckt sich am Tor zur Wachau mit einer Vielzahl an Museen und Galerien auf 1,6 Kilometern durch die bezaubernde Doppelstadt Krems-Stein. Kultureller Hotspot ist der Museumsplatz mit den drei großen Ausstellungshäusern Landesgalerie Niederösterreich, Kunsthalle Krems und Karikaturmuseum Krems. 

Die Landesgalerie Niederösterreich präsentiert in der Ausstellung „Unterwegs. Reise in die Sammlung“ spannende Hintergrundinformation zu Geschichte, Fauna und Flora, Brauchtum, Baukultur und Kunst in der Wachau. Locker und familiengerecht gestaltet, ziehen historische Objekte wie Goldhaube, Kalmuck oder Smaragdeidechse ins Museum ein. In Soundstationen erfahren die Besucher:innen, wie die Tiere der Region klingen. Trachtenstoffmuster laden zum Berühren ein. Stimmungsvolle Wachaugemälde entführen an pittoreske Plätze und geben Einblick in das ländliche Leben. 

In Kooperation mit dem Verein Welterbegemeinden Wachau, dem Künstler:innenkollektiv ASAGAN und regionalen Partner:innen warten über die Ausstellung hinaus attraktive Angebote auf das Publikum. Dazu zählt ein Multimedia Guide mit Touren für Familien und Erwachsene, Führungen auch in Kombination mit einer Weinverkostung, Welterbe-Walks, das Mini-Buch „Kunstpiratin Pia unterwegs an der Donau“ und das gleichnamige Mitmach-Theater.

Julia Flunger-Schulz, Geschäftsführerin der Kunstmeile Krems, hält fest: „Die Wachau ist viel mehr als eine Landschaft – sie ist eine Quelle der Inspiration. Ihr kultureller Reichtum verbindet Geschichte und Gegenwart, Natur und Kunst, Tradition und Moderne. Mit unserer großen Tourismus- und Bildungsoffensive möchten wir die kulturelle und historische Bedeutung der Wachau als UNESCO-Welterbe bestmöglich vermitteln und die Besucher:innen für dieses einzigartige Erbe begeistern.“

„Mit dem neuen Wachau-Schwerpunkt unterstützt die Kunstmeile Krems unsere Arbeit, ein breites Bewusstsein für die Welterbestätte zu schaffen und regional zu verankern“, zeigt sich Ingeborg Hödl, Geschäftsführerin des Vereins Welterbegemeinden Wachau, erfreut. Florian Meixner, Leiter des Fachbereichs Welterbe und Kulturgüterschutz bei der Österreichischen UNESCO-Kommission, unterstreicht: „In der Wachau haben Natur und Mensch ein Erbe von globaler Bedeutung hervorgebracht. Es ist ein Privileg, diese einzigartige Landschaft in ihrer Schönheit, Geschichtsträchtigkeit und kulturellen Fülle weiterhin zu bewahren und zu schützen. Es zeigt sich, wie wichtig es ist, dass Kultur, Bildung, Weinbau, Tourismus und Wirtschaft dabei an einem Strang ziehen.“

„Mit einmaligen und unverwechselbaren Angeboten in den Bereichen Kulinarik, Kultur, Naturerlebnis und Gastfreundschaft zeigt die Wachau, welche Spitzenleistungen in Niederösterreich möglich sind. Im Zusammenspiel von Kunstmeile Krems und Weltkulturerbe-Region Wachau können wir unseren Gästen ein attraktives und ganzjähriges Genusserlebnis mit viel Mehrwert anbieten“, versichert Michael Duscher, Geschäftsführer der Niederösterreich Werbung.


Bedeutung der Wachaumalerei

Kaum eine Landschaft in Österreich wurde so häufig künstlerisch festgehalten wie die Wachau. Maler:innen trugen maßgeblich zur Wahrnehmung ihrer landschaftlichen und kulturellen Besonderheiten bei. Besonders die Lichtstimmungen faszinierten sie und wurden oft mit jenen in Südtirol oder Italien verglichen.

Die sogenannte Wachaumalerei nahm 1888 mit einer Sommerreise der Landschaftsmalerschule von Eduard Peithner von Lichtenfels ihren Anfang. Bevorzugte Motive waren Weißenkirchen, Dürnstein und Stift Melk. Im 20. Jahrhundert wurde die Wachau zur Künstler:innen-Destination. Maler:innen wie Maximilian Suppantschitsch, Tina Blau-Lang, Marie Egner, Olga Wisinger-Florian und Anton Faistauer prägten das Wachaubild mit herrlichen Naturansichten, historischen Genreszenen und Darstellungen barocker Kirchenanlagen und Ruinen.

Gerda Ridler, künstlerische Direktorin der Landesgalerie Niederösterreich, betont: „Die Landesgalerie Niederösterreich zeigt ikonische Werke des frühen 20. Jahrhunderts, in denen Künstlerinnen und Künstler die Schönheit der Wachau festhielten. Diese malerischen Motive gehören zum kulturellen Gedächtnis der Region und können in unserer Ausstellung ,Unterwegs. Reise in die Sammlung‘ sowie bei einem Spaziergang durch die Wachau überall erlebt werden.“


Geschichte und Natur

Die Wachau ist nicht nur eine Kulturlandschaft von außergewöhnlicher Schönheit, sondern auch ein Ort mit einzigartiger Natur und traditionsreicher Geschichte. Die Landesgalerie Niederösterreich präsentiert dazu authentische Objekte und Hintergrundinfos. Die Smaragdeidechse, deren leuchtendes Grün typisch für die Wachau ist, findet in den alten Trockensteinmauern der Weinterrassen ihren Lebensraum. Diese traditionelle Bauweise prägt seit dem Mittelalter das Landschaftsbild und bietet zahlreichen Tierarten Schutz. Das Ziesel, ein Verwandter des Murmeltiers, lebt in großen Gruppen in Wein- und Marillengärten. Mit seinem typischen „Männchen-Machen“ erkennt es Gefahren und warnt seine Familie mit einem Pfiff.

Zu den regionalen Besonderheiten zählen auch die Goldhaube und der Kalmuck. Die festliche Goldhaube der Wachauerinnen entstand im Biedermeier und wird in aufwendiger Handarbeit aus Brokat und Goldspitze gefertigt. Der Kalmuck, eine robuste, kariert-braune Jacke, war ursprünglich die Arbeitskleidung von Flößern und Winzern und ist heute ein Symbol regionaler Identität. Ein Winzer-Umzug mit kunstvoll gestalteten Figurinen in traditioneller Wachauer Tracht ist ein besonderer Blickfang in der Ausstellung.

Ein bedeutendes Zeugnis der frühen Besiedelung ist die Venus von Willendorf, die vor rund 30.000 Jahren in der Wachau entstand. Eine Replik dieser berühmten Steinfigur vermittelt Besucher:innen einen Eindruck von ihrer künstlerischen und kulturellen Bedeutung.


Mitmach-Theater und Mini-Buch ab 12. April

Exklusiv für die Kunstmeile Krems hat das Künstler:innenkollektiv ASAGAN die Geschichte „Kunstpiratin Pia unterwegs an der Donau“ entwickelt. ASAGAN (Wolfgang Hartl, Mia Kirsch, Erika Friedl) ist bekannt für seine Bilderbuchwelten, in denen es historische Fakten und Orte mit fiktiven Abenteuern verbindet. Die Buchreihe ASAGAN wurde u. a. mit dem Österreichischen Kinder- und Jugendbuchpreis ausgezeichnet. Für seine Illustrationen greift ASAGAN auf bis zu 500 Jahre alte Drucke zurück, die es mit seinen modernen Held:innen kombiniert.

Die neue Geschichte ist als Mini-Buch und in einem Mitmach-Theater erlebbar. Dazu gibt es einen Welterbe-Song der Donaupiraten aus ASAGAN. Heldin der Geschichte ist Pia. Sie ist Piratin in Ausbildung und malt sehr gerne. Sie nimmt die Leser:innen bzw. das Publikum mit auf eine Entdeckungsreise durch das Weltkulturerbe Wachau. Mit ihrem Begleiter, einem frechen Ziesel, erlebt sie spannende Abenteuer. Es führt sie zu Burgen, auf alte Türme und hohe Felsen bis zum Smaragdschiff. Sie begegnet den Donaupiraten, König Löwenherz und den tierischen Held:innen der Region. Mit Fantasie, Mut und Humor erreicht Pia den historischen Donauhafen bei der Landesgalerie Niederösterreich.

„Die Wachau steckt voller guter Geschichten und wunderbarer Bilder: Das wussten schon die Wachaumaler:innen, die diese sagenhafte Region entlang der Donau in Kunstwerken festgehalten haben. Mit unserer Kunstpiratin Pia heben wir die Schätze, die in der Wachau liegen – oft versteckt und ungesehen – und verpacken sie in aufregende Geschichten. So wird der Besuch vor Ort zu einem abenteuerlichen Erlebnis, das in Erinnerung bleibt“, fasst ASAGAN sein Anliegen zusammen.

Das kunstvoll illustrierte Mini-Buch mit Lexikon zur Wachau ist für Leser:innen ab 3 Jahren konzipiert und ab 12. April in der Landesgalerie Niederösterreich erhältlich (40 Seiten, Preis: € 2,50; ISBN 978-3-99133-009-7). An dem Tag ist um 15.00 Uhr auch die Premiere des Mitmach-Theaters auf der Kunstmeile Krems. Weitere Vorstellungen gibt es am 03.05., 07.06., 26.10. (KINDER.KUNST.FEST) und 27.12.2025 sowie im Schifffahrtsmuseum Spitz am 13.09.2025. Das Mitmach-Theater kann auch von Kindergarten- und Schulgruppen gebucht werden. 

Foto:
Anton Hlavacek, Panorama des Donautals mit der Burgruine Dürnstein, um 1906.
©Landesgalerie Niederösterreich

Info:
Tickets: www.kunstmeile.at/kunstpiratin-pia

Welterbe-Walk, Führungen und Workshops
Die Welterbe-Walks mit Austria Guides verbinden eine Führung durch die Landesgalerie Niederösterreich mit einem Spaziergang durch die Altstadt von Krems-Stein. Beim Rundgang erfahren die Teilnehmer:innen Interessantes zu Kunst, Architektur und Weinbau. Genießer:innen kombinieren den Museumsbesuch mit einer kommentierten Weinverkostung von Winzer:innen der Region, Sportliche mit einer Wanderung am Welterbesteig.

Alle Termine und Infos zum Welterbe-Schwerpunkt der Kunstmeile Krems: www.kunstmeile.at/weltkulturerbe

 


Pressekontakt

Elisabeth Zettl

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