Ein Bummel über die 42. KunstwocheHanswerner Kruse
Kleinsassen/Rhön (Weltexpresso) - Mit den Worten, die Karwoche habe nur sieben Tage, die Kleinsassener „Ka“-Woche dagegen acht, begrüßte Bürgermeister Marcus Röder gewohnt humorvoll die Gäste: „Kreativität. Kunst. Klüber. Kuchen. Kabarett. Kunststation...“, zählte er deren „Ka“-Besonderheiten auf.
Kreisbeigeordneter Hermann Müller bedankte sich bei den Bewohnern, dass sie ihre Höfe, Scheunen und Garagen erneut für die Kunstschaffenden öffneten.Neben dem Eingang zur „Schnipselkunst“ im Schober Vey, steht ein Trecker hinter dem Absperrband. Beim Brunnen auf der Hauptstraße zeigt Evelin Gabler-Labendsch exotische Ölbilder eines Elefanten oder einer schwarzen Prinzessin (Foto links). An den reichlich vorhandenen, aber höchst diversen Schmuckboxen, drängeln sich die Besucherinnen.
Überall vor und in den Scheunen, sowie an vielen Ständen wird geformt, gehämmert, modelliert und mit sonstigen künstlerischen Mitteln experimentiert.
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azwischen läuft die üppige Kunstfigur „Silver-Green-Spacewoman“ herum (Karin Reichardt) und sucht in der Walking-Performance neue Männer für ihren Planeten (Foto rechts). Auf der Kunstwiese drechselt Michael Sauer in einer Wolke aus Spänen, während „Nordmann74“ große holzgerahmte Spiegel präsentiert und die Funktion seiner Feuerschalen erklärt. Beide sind neu hier und freuen sich bereits früh über die Resonanz der Besucherinnen und Besucher. Erstmals mit dabei - in der Garage Zentgraf - sind auch Martina Theisen und Wolf Mihm mit ihren Arbeiten, die Künstlerin erstellt auf Wunsch skurrile Porträts.
Die Wagners bieten Holzskulpturen mit farbig verglasten Öffnungen an, durch die sanft das Licht scheint. Susann Weber trägt mit Henna auf die Haut ihrer Kunden wasserfeste Tattoos auf, von denen besonders Kinder begeistert sind. Kleine realistische Glasfiguren zeigt Gabriele Metzger, Marie-Luise Brandhorst fröhliche bunte Gartenkeramik und Nicola Schellhammer rustikale Objekte und Schmuck aus recyceltem Material.
Weitere Kunsthandwerker und ebenfalls einige Malerinnen und Maler sind als Neue dabei, darunter zwei abstrakt Arbeitende aus dem Kunstverein Bad Neustadt. Ihre hinreißenden Werke in der oberen Etage des etwas tristen Gemeindehauses machen einem noch einmal bewusst, welche Magie die zu Galerien umgebauten Scheunen besitzen. Mittlerweile haben sich die Kunsttage von Corona erholt, selbst wenn einige Kunstschaffende fehlen und schmerzhaft vermisst werden, wie die verstorbene Künstlerin Hiltrud Storch. Es sind erneut um die 70 Ausstellende dabei, die Hauptstraße wird wieder bis zum Ende genutzt.
Dort ist Alex von Pazatka zurück auf „seiner“ Wiese am Fluss (Foto links).
Die unglaubliche Vielfalt des angebotenen Handwerks und der Bildenden Kunst sind enorm und das Markenzeichen der „Ka“-Woche. Hier gibt es vom Kitsch des Kunstgewerbes bis zu qualitativ hochwertigen Gemälden für jeden Geschmack etwas. Während der Eröffnung spielte der Musikverein Kleinsassen auf der Livebühne, danach unterhielten „Chris and Me“ die Gäste: „Oh Baby, Baby it’s a wild world“.
Also - das Rahmenprogramm ist ebenfalls vielfältig und abwechslungsreich, die Kunststation ist auch dabei. Viele Ausstellende demonstrieren ihr Können, Kinder und Erwachsene dürfen selber allerlei probieren:
Diese Form der Kunstvermittlung sollte man nicht unterschätzen. Überhaupt sind durch ihre traditionelle Vielfalt der Charme und die Qualität der 42. Kunstwoche erheblich größer, als bei den neuerdings überall organisierten, synthetischen Sommerbelustigungen!
Fotos:
© Hanswerner Kruse
Service:
Kunstwoche Kleinsassen noch bis zum 20. August von 11 bis 18 Uhr, Programm unter
www.malerdorf-kleinsassen.de