Die 44. Kunstwoche hat begonnen!
Hanswerner Kruse
Kleinsassen/Rhön (Weltexpresso) – Seit einigen Jahren ist die Kunststation oberhalb von Kleinsassen wieder ein bedeutender Teil der Kunstwoche. Die anspruchsvolle aktuelle Ausstellung „Die Welt ist schön?!“ erweitert das künstlerische Spektrum, Workshops wie die Mal- oder Radierkurse gehören ebenfalls dazu.
Wenn man den Waldweg von der Station zum Dorf hinuntergeht, hört man bereits von weitem traditionelle Blasmusik: „Polka mit Herz“. Doch etwas später, kurz vor der Eröffnung, heißt es bereits „Stand by me.“ Die Bandbreite der Klänge symbolisiert die Vielfalt der Attraktionen in den Straßen und Scheunen des ehemaligen Künstlerdorfes in dieser Woche. Bald darauf lassen auch „Chris and Me“ Balladen der 60er und 70er Jahre auf der Livebühne erklingen. Weitere verschiedene, auch abendliche Konzerte unterschiedlicher Provenienz werden noch folgen.
„Stand by us“, meint Bürgermeister Markus Röder in seiner Rede zur Eröffnung und bezieht sich auf den zuvor gespielten Song. Denn wie die übrigen Redner betont auch er den kommunikativen und begegnungsreichen Charakter der Kunstwoche. Acht Tage lang geht es in Kleinsassen nicht nur ums Verkaufen – zu Recht heißt das Event Kunstwoche und nicht Kunstmarkt. Die künstlerische und kunsthandwerkliche Palette ist riesig – und natürlich brauchen die Kreativen Einnahmen. Doch in diesem, „in Hessen wohl einzigartigen Projekt“ (Erster Kreisbeigeordneter Frederik Schmitt), lässt sich ebenfalls erleben, wie künstlerische Werke entstehen.
Viele Kunstschaffende arbeiten an ihren Ständen: drechseln, malen oder gestalten mit Speckstein. Erwachsene und Kinder dürfen unter Anleitung selber etwas ausprobieren, beispielsweise Graffiti am Rand der Kunstwiese oder die Gestaltung kleiner Taschen. Porträts von Besuchern werden angefertigt oder temporäre Tattoos aufgetragen. In aufwendigeren Workshops kann man viele kreative Medien erkunden oder lernen: Marmorieren, Collagen, Papierschöpfen. Ein Aktivist aus Gießen lässt Kinder oberhalb des Baches Kunstfische aus einem Becken angeln. Wie
sich sein Model bewegt, demonstriert der Aktmaler des Fuldaer Kunstvereins vor seinen Bildern.
Und regionale Initiativen wie die Landfrauen aus dem Bezirk Fulda, die Gruppe „Känguru“ der Kinderklinik Fulda oder der Rhöner „Freundeskreis Italien“ beteiligen sich an den Präsentationen in Kleinsassens Straßen. Sie tragen zu einem Anspruch der Kunstwoche bei, der den Rahmen eines reinen Marktes deutlich übersteigt. Die Veranstaltung steht auch im Mittelpunkt der diesjährigen 650-Jahrfeier des Künstlerdorfes. Wie immer unterstützen die Kleinsassener Bürger die Kunstwoche, stellen ihre Garagen und Scheunen für die Ausstellungen zur Verfügung, arrangieren sich mit den Verkehrsproblemen und bieten selber kulinarische Genüsse an.

©HWK
Info:
Kunstwoche Kleinsassen noch bis Sonntag 17. August 2025 täglich 11 – 18 Uhr
Die diesjährigen, auch abendlichen Angebote für die ganze Familie sind fast unüberschaubar, darum lohnt sich vorab ein Blick in die Kleinsassener Broschüre. Sie kann von der Webseite der Veranstalter als PDF heruntergeladen werden: Hier!