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Kategorie: Kunst
Fulda 7430„Fulda Blüht“ in der Galerie Kunst im Kutscherhaus

Hanswerner Kruse / Hannah Wölfel

Fulda (Weltexpresso) – „Fulda Blüht“ heißt die aktuelle Sommerausstellung der Galerie Kunst im Kutscherhaus. Nun naht der Herbst – doch bis Ende Oktober ist hier noch die Nachblüte zu erleben. Wieder einmal werden in dem mehrstöckigen Kunsthaus die ausgestellten Werke abstrakter oder fremdartiger, je höher man hinaufsteigt.

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Ganz unten im Eingang – und im Künstlertreff – zeigt Galeristin Ursula Bernhard ihre großen Fotos des blühenden Stadtgartens gleich nebenan. Verschiedene dieser Motive hat auch der in Deutschland lebende Ukrainer Dmitry Nayda aufgegriffen. Der klassisch ausgebildete Maler gestaltet neo-impressionistische Gemälde mit starken Lichteffekten. Denn er sieht das Licht als universelle Sprache und findet seine Inspiration auch in der Musik. In einer seiner Kompositionen erscheint überraschend die Ausstellungsmacherin (Bild links)..



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Einen großen Raum in der ersten Etage nimmt der Maler Karl-Berthold Ziegler mit seinen älteren, behutsam abstrahierten floralen Gebilden auf gleichgroßen Leinwänden ein: Auf manchen dieser Stillleben welken bereits die Blumen und nicht immer stehen sie im Mittelpunkt. Doch in letzter Zeit explodieren die Arbeiten des Mediziners – und ewigen Kunststudenten, wie er sich mal nannte – farblich und formal. Seine neuen, stark abstrahierten Gemälde machen geradezu Blütensprünge.

Tanzende Menschen. Eine Musikband (Bild oben). Auf der gleichen Etage zeigt Annette Kramer ihre Objekte mit einer weiten Interpretation des Themas. „Fulda Blüht“ für sie besonders durch die Kulturveranstaltungen, die Menschen zusammenbringen, um etwas Schönes, Freudvolles gemeinsam zu erleben: „Dadurch entstehen immer wieder neue (Spiel)-Räume in denen Begegnung erblühen kann.“ Jedes Werk besteht aus mehreren Schichten Transparentpapier, das mit schwarzer Tusche bemalt wurde. Die übereinander gelegten Blätter wirken beeindruckend tief und dynamisch.

Unweit präsentiert Karin Goldbach ihre kleinen Aquarell- oder Ölbilder, die ausschließlich vor Ort entstanden sind, etwa im Dahliengarten. Sie bieten eigenartige Ausschnitte der Wirklichkeit oder Blicke aus ungewohnten Perspektiven. Die Künstlerin betont den kommunikativen Charakter ihrer öffentlich entstandenen Werke, die bei Passanten auf großes Interesse stoßen. Sie fühlt sich dem Urban Sketching verbunden – einer Bewegung, in der es darum geht, Alltägliches einzufangen und eine Art gezeichnetes Tagebuch des städtischen Lebens zu führen.

Fulda 7417Magisch unwirkliche Landschaften. Gewimmel floraler Elemente. Oder Darstellungen kaum erkennbarer Objekte. Die obere Etage bespielt Kurt Lochte mit seinen letztlich digitalen Arbeiten. Er malt farbige Blätter und Blüten oder fotografiert Schmetterlinge. Doch gestaltet er diese realen Spuren der Wirklichkeit digital weiter und verfremdet sie. Dabei muss er die gleichen Gesetzmäßigkeiten der künstlerischen Gestaltung beachten wie ein Ölmaler oder Zeichner. So entstehen fantastische Gegenden – aber eben konstruierte Natur, die es nicht wirklich gibt. Sie entspringt seinen Fantasien und mutet doch sehr real an.


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Fotos
 
© Hanswerner Kruse

Service

Die Ausstellung geht noch bis Ende Oktober.
Sie ist geöffnet Di. bis Do.: 16:00 - 18:00 Uhr, 
Fr. 16:00 - 20:00 Uhr (18:00 - 20:00 Uhr Künstlertisch)
Führung: Anmeldung unter Tel. 0162-4201880