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Kategorie: Lust und Leben
csm zdf zeit lege Willi Weber 79230 0 1.O 75de1b58aeZDFzeit-Dokumentationen am Dienstag, 8. Februar und Dienstag, 15. Februar 

Elisabeth Römer

Hamburg (Weltexpresso) - Die Dokumentationsreihe schaut hinter die Kulissen der Lebensmittelindustrie. Sie lässt Expertinnen und Experten zu Wort kommen, die Konsumierende ein Stück mündiger machen. Denn viele der Tricks der Konzerne sind ohne fachkundige Hilfe längst nicht mehr zu durchschauen. In den zwei neuen Folgen beschäftigt sich Sebastian Lege mit "Milka, Oreo, Philadelphia" und mit "Pfanni, Knorr, Langnese".

 
"Tricks der Lebensmittelindustrie mit Sebastian Lege: Milka, Oreo, Philadelphia"

ZDF: Dienstag, 8. Februar 2022, 20.15 Uhr
ZDFmediathek: am Sendetag ab 10.00 Uhr, für zwei Jahre
Tricks der Lebensmittelindustrie mit Sebastian Lege: Milka, Oreo, Philadelphia
ZDFzeit-Dokumentation von Thomas Lischak

Vom Giganten Mondelēz werden Milka, Oreo und Philadelphia hergestellt. Sebastian Lege entlarvt die Geheimnisse der Produkte und deckt die Tricks der Lebensmittelindustrie auf.

Milka-Schokolade mit guter Alpenmilch – ein gewiefter Trick, den Produktentwickler Lege aufdeckt. Philadelphia darf längst nicht mehr als Frischkäse verkauft werden – was drinsteckt, erklärt die Doku. Und der Trick der Oreo-Kekse ist so einfach wie genial.

Die Firma Mondelēz ist ein Gigant der Lebensmittelindustrie – und trotzdem kaum bei Kunden bekannt. Dabei bündelt sie extrem populäre Marken, die fast jeder schon einmal in den Einkaufswagen gelegt hat. Die Dokumentation erzählt die interessante Unternehmensgeschichte des leisen Riesen. Von seiner Abspaltung vom amerikanischen Mutterkonzern bis zum Rendite-Wunder europäischer Lebensmittelproduzenten.

Produktentwickler Sebastian Lege schaut sich zudem einige der beliebtesten Produkte von Mondelēz an und erklärt die Tricks, die der Hersteller anwendet. Meist, um Geld bei der Produktion zu sparen. Aber auch, um die Umsätze in neue Höhen zu treiben.
Sebastian Lege zu Oreo-Keksen:
"Wir lüften das Geheimnis der Oreo-Kekse: In der Füllung steckt gar keine Milch. Stattdessen viel Fett, viel Zucker und etwas Vanillearoma."


Sebastian Lege zu Milka:
"Für klassische Schokolade benötigen wir Kakaobutter, Kakaomasse und Zucker. Bei Milka ist viel mehr drin: Vanillearoma, Sojalecithin, entöltes Kakaopulver, Haselnusspaste, Süßmolkenpulver, und die Alpenmilch gibt es getrocknet als Magermilchpulver."

Britta Schautz, Berliner Verbraucherzentrale, zu Milka und dem Alpenmilch-Versprechen:
"Das Wort 'Alpenmilch' ist gesetzlich überhaupt nicht geregelt. Im schlimmsten Fall könnte die Kuh in der Region der Alpen die ganze Zeit im Stall gestanden haben und diese schöne Region überhaupt nicht gesehen haben, und es dürfte trotzdem als Alpenmilch verkauft werden."

Sebastian Lege zu Philadelphia:
"Philadelphia – morgens hört sich das echt gut an. Frisches Brot, Frischkäse, Marmelade drauf. Ist ja auch lecker. Ich mag das auch. Nur: Das ist gar kein Frischkäse. Das ist eine Frischkäse-Zubereitung."



"Tricks der Lebensmittelindustrie mit Sebastian Lege: Pfanni, Knorr, Langnese"

ZDF: Dienstag, 15. Februar 2022, 20.15 Uhr
ZDFmediathek: am Sendetag ab 10.00 Uhr, für zwei Jahre
Tricks der Lebensmittelindustrie mit Sebastian Lege: Pfanni, Knorr, Langnese
ZDFzeit-Dokumentation von Thomas Lischak

Vom Giganten Unilever werden Pfanni, Langnese und Knorr hergestellt. Unilever steckt hinter viel mehr Lebensmitteln, als man denkt. Sebastian Lege deckt die Tricks des Konzerns auf.

Pfanni Kartoffelknödel bestehen nur zum geringen Teil aus Kartoffeln. Das Langnese-Eis enthält kaum Milch. Und die Knorr-Brühen kommen praktisch ohne Rindfleisch aus. Produktentwickler Sebastian Lege zeigt, wie der Hersteller Unilever bei Rezepturen trickst.

Unilever ist ein Gigant der Lebensmittelindustrie, nach eigenen Angaben ist er der weltgrößte Eiscreme-Hersteller. Doch auch Waschmittel und Seifen stellt der Konzern her. Wie gut sind die Lebensmittel aus dem Hause Unilever?

Sebastian Lege untersucht zahlreiche Unilever-Produkte und baut sie in seiner Werkstatt nach. Der Produktentwickler zeigt, wie der Konzern seine Lebensmittel herstellt. Er deckt auf, an welchen Stellen gute Zutaten durch günstige ersetzt wurden. So nutzen Knorr-Produkte ein rechtliches Schlupfloch aus: Weil nicht festgelegt ist, wie viel Fleisch in einer Rinderbrühe sein muss, findet sich in zahlreichen Produkten nur noch eine sehr geringe Menge.

Sebastian Lege zu Knorr Bratensauce:
"Soße zu Braten: Hauptbestandteil ist Salz, eine kleine Prise Rindfleischpulver, Binder, Farbe, fertig. Muss das sein?"

Sebastian Lege zu gefüllten Pfanni Knödeln:
"So schnell macht man eine Frischkäsefüllung – mit nur 0,6 Prozent Frischkäse! Der Rest ist gehärtetes Fett, Kräutermischung, Gewürze, viel Zucker, Salz, modifizierte Stärke ein bisschen Milchpulver und da ist sie, die Füllung."

Britta Schautz, Verbraucherzentrale Berlin zu Pfanni:
"Heutzutage sind Kartoffeln das ganze Jahr verfügbar und sie sind auch relativ gut zu lagern. Ich brauche da nicht viel Energie für. Von daher ist ein Kartoffelpüree-Pulver, was erst mal getrocknet werden muss, was unglaublich viel Energie benötigt, und wodurch das Produkt eine viel, viel schlechtere CO2 Bilanz hat, als frisches Kartoffelpüree, nicht mehr zeitgemäß."

Britta Schautz, Verbraucherzentrale Berlin zu Unilever:
"Wenn man sich die Produktpalette von Unilever anschaut, sind das natürlich eher Lebensmittel, die man nicht unbedingt jeden Tag essen sollte. Viele Süßigkeiten, Fertigsuppen und -soßen, sehr, sehr hoch verarbeitet. Sollte nicht jeden Tag auf den Tisch. Das heißt, hier wäre viel Potenzial drin, auch wirklich mal gesündere Produkte zu designen."

Sebastian Lege zu Chicken Nuggets von seinem Nachbau von Vegetarian Butcher:
"Was haben die Soja-Schnitzel drin? Soja Isolat, Weizenmehl, Pflanzenöl, Zitrusfasern, Kartoffelfasern, Methylcellulose, modifizierte Stärke, normale Stärke, Gewürze, Essigpulver, Salz – fertig ist das No-Chicken."

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ZDF: Dienstag, 8. Februar, und Dienstag, 15. Februar 2022, jeweils 20.15 Uhr
ZDFmediathek: am Sendetag ab 10.00 Uhr, für zwei Jahre

Info:
Quelle: ZDF