Drucken
Kategorie: Lust und Leben
IMG 6682 Foto Zoller Weltladle Loffenau 1Ehrenamt machts möglich

Sabine Zoller

Loffenau (Weltexpresso) - Dass Jubiläen nicht immer mit Feuerwerk und aufwändigen Einladungen einhergehen müssen, zeigt das Engagement des Weltladens in einem kleinen Schwarzwaldort, der sich auf die Fahne geschrieben hat: Wir helfen. Getreu diesem Motto stehen für das Jubiläumsjahr Aktivitäten an, um dringend benötigte Spendengelder für Afrika zu sammeln.
 
Den geräumigen und vielseitig sortierten Weltladen gibt es bereits seit drei Jahrzehnten in Loffenau. Als eingetragener Verein feiert nun das liebevoll als „s´Lädle“ bezeichnete Institution in diesem Jahr sein 25-jähriges Jubiläum mit unterschiedlichen Aktivitäten. „Wir feiern in diesem Jahr in Etappen“, so die Vereinsvorsitzende Lach, die nicht nur den Brunch am vergangenen Sonntag im Evangelischen Gemeindehaus organisiert hat, sondern auch das Dorffest am 27. und 28. Juli 2024 sowie eine Weinprobe mit Fairtrade Weinen im Spätjahr plant, um möglichst viele Spendengelder für soziale Projekte zu generieren. „Wir spenden nur an Projekte mit persönlichem Bezug“, erklärt Lach, die jüngst für ihre 30-jährige Tätigkeit im Ehrenamt mit der goldenen Verdienstnadel ausgezeichnet wurde und diese Mission in der Gemeinde Loffenau als oberste Priorität nach außen trägt.

Für Bürgermeister Markus Burger leistet das „Lädle“ nach eigenen Aussagen nicht nur „eine wertvolle Arbeit für Loffenau, sondern zudem in der ganzen Welt durch die Förderung vieler gemeinsamer Projekte.“ Sein Dank gilt bei seiner Ansprache im sehr gut besuchten Gemeindehaus den ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern des Weltladens, die mit rund 50 Mitgliedern vieles bewegen. Bewegt werden soll mit dem aktuellen Spendenvolumen die Förderung von „Institute Water for Africa“. Für das Projekt von Jürgen Baisch, einem gebürtigen Loffenauer, der sich mit seiner Frau Catrin seit 2005 für sauberes Wasser in Afrika einsetzt, scheut Iris Lach keine Mühen und hat den Dipl.-Ing. Tropenwasserwirtschaft persönlich zum Referat in seine Heimatstadt eingeladen. „Wir kennen uns schon seit Jugendjahren und seine Leistungen zur Wasserversorgung in Afrika sind beispiellos.“ Jürgen Baisch ist nicht nur Dipl.-Ing. Tropenwasserwirtschaft, sondern zudem persönlich vor Ort, um für Menschen in Afrika den Zugang zu sauberem Wasser zu ermöglichen.

„Wir arbeiten mit unserem Verein auf Spendenbasis, denn es fehlt in vielen Ländern an Geld, um Bohrungen für Wasser zu ermöglichen.“ Baisch, der mittlerweile Afrika als seine zweite Heimat bezeichnet, schildert in einem eindringlichen Aufruf die Nöte von Sambia. „Die offiziell als Regenzeit bezeichneten Monate sind nun vorüber, aber kein einziger Regentropfen hat die Erde erreicht. Die Frauen haben auf den staubigen Feldern ihre Saat ausgebracht, aber es gibt kein Wasser, um die Samen zum Keimen zu bringen.“ Und mit einem tonlosen Satz beendet der Ingenieur seinen Vortrag: „Es droht nicht nur eine Hungersnot. Wir wissen, dass ohne Wasser viele Menschen sterben werden.“

Die betroffene Region liegt in der Ostprovinz von Sambia, die geschätzt rund 50.000 Euro Unterstützung benötigt, um die dringend erforderlichen Bohrungen nach Grundwasser durchzuführen und Brunnen zur Wasserversorgung und für Bewässerung in der Landwirtschaft zu bauen. „Wir haben dort bereits geophysikalische Messungen durchgeführt, um Grundwasser zu verorten, aber erst die Bohrungen werden es beweisen, wie viel Wasser vorhanden ist.“ Für Baisch, der bereits in acht afrikanischen Ländern die Menschen mit sauberem Wasser versorgen konnte, sind viele Hürden zu nehmen, denn entscheidend für den Erfolg des Projektes sind die Spendengelder, die seine Arbeit erst ermöglichen. „Im Juli legen wir in Sambia los und ich freue mich auf jeden Cent, der unsere Arbeit unterstützt.“

Und sein Vortrag hat sich gelohnt, denn Iris Lach ist sichtlich zufrieden: „Wir haben bei unserem Sonntagsbrunch zusammen mit dem Geldgeschenk von der Gemeinde 1.200 Euro bekommen. Gemeinsam mit der Spendenaktion der vergangenen Wochen sind das mittlerweile 2.200 Euro, die wir nun an das Institut Water for Africa übergeben können.“

Foto:
v.l.n.r. 
Markus Burger, Bürgermeister Loffenau
Andrea Schröter, 1. Vorsitzende vom Verein
Reinhardt Lach, Schriftführer vom Verein 
Iris Lach, Kassiererin und Leiterin des Ladens
Jürgen Baisch, Institut Water for Africa
©Zoller