2023 wieder in Teneriffa, Teil 3
Hanswerner Kruse
Santa Cruz / Teneriffe (Weltexpresso) - Nach dem lebhaften Puerto de la Cruz leben wir nun in einem einsamen Apartmenthaus einige Kilometer nördlich der Hauptstadt Santa Cruz. Weit und breit gibt es nichts außer dem kleinen Privatstrand mit schwarzem Sand, es sind vier Kilometer Serpentinenstraße bis zum nächsten Ort.
Bei unserem ersten Besuch vor einigen Jahren brauchten wir Stunden, um den Eingang zu finden, denn das zehnstöckige Haus - mit etwa 100 Apartments - ist in den Felsen hinein gebaut. Die zehnte Etage, also das Dach, ist der Parkplatz.
Gleich nach dem Umzug fahren wir am nächsten Tag zum Kunsthandwerker-Markt in Santa Cruz, denn dort begann wieder (nach Corona) das diesjährige Treffen von etwa 160 kreativen Handwerkern und Handwerkerinnen aller Kanarischen Inseln. 
Einige Tage später kommen wir noch einmal nach Puerto zurück, für einen zweiten Besuch im Loro-Park. Bevor wir unsere Fingerabdrücke vorzeigen können, staunen wir erstmal über die gigantischen Besuchermassen.
Dreißig Riesenbusse vor dem Eingang und endlose Schlangen von Leuten an den Kassen… Dann wird uns klar, es ist Feiertag, aber nicht wegen Nikolaus, sondern für den „Tag der Konstitution“. Dennoch beißen wir uns tapfer durch die Menschenmassen und kommen noch rechtzeitig zu den Shows der Meeressäugetiere.
Hannahs Humpeln schenkte uns bei den Delfinen sogar einen Sonderplatz. Vor Beginn der Show gab es nicht David Bowies „I, I wish you could swim / Like the dolphins, like dolphins can swim” (aus „Heroes“). Sondern sinnigerweise John & Yokos „Give Peace a Chance“. Den in Gefangenschaft geborenen Delfinen und ihren Trainern scheint die Wasseroperette viel Spaß zu machen.Sehr problematisch finden wir dagegen die Dressur der riesigen Orcas, von denen die meisten ebenfalls in Zoos geboren wurden. Sie spritzen uns Zuschauer zwar ordentlich nass, wirken aber sehr fremd und etwas bedrohlich. Bei Wikipedia ist zu lesen, dass es bereits mehrfach schwere Unfälle oder Angriffe auf Trainer gab.
Ansonsten laufen wir durch riesige Freigehege für Papageien und sehen in Aquarien sehr viele, unfassbar schöne Arten von Quallen. Wenn man Infos über den Loro-Park recherchiert, findet man krasse Ablehnung durch Tierschützer, aber durchaus auch sehr viel Lob von Wissenschaftlern.
Viele Arten von Loros (Papageien) wurden durch den Park vor dem Aussterben bewahrt. Der Träger des Parks spendet Millionen für die Unterstützung von Umwelt- bzw. Artenschutz und betreibt selbst wissenschaftliche Arbeit.
Auf dem Rückweg sehen wir im Hafen von Santa Cruz das neue gruselige Aida-Kreuzfahrtschiff „Cosma“ – eine gigantische Schlafstätte für mehr als 5000 Leute, die von weitem so aussieht, wie ein neues Verwaltungsgebäude der Hauptstadt von Teneriffa.
Fotos:
© Hanswerner Kruse außer "Aida" (Wikipedia)