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Kategorie: Wissen & Bildung
uni LOEWE logo goethe uniLand Hessen fördert Forschung für Synthetische Biologie an der TU Darmstadt und Frankfurter Forscher für prähistorische Konflikte bekommen weiteres Geld vom Land

Hubertus von Bramnitz

Darmstadt (Weltexpresso) - Die Synthetische Biologie stattet biologische Systeme mit neuartigen, teilweise in der Natur nicht vorkommenden Eigenschaften aus. An der TU Darmstadt forschen die LOEWE-Schwerpunkte „CompuGene“ und „iNAPO“ seit 2016 an den Voraussetzungen dafür – so erfolgreich, dass das Land Hessen für dieses Jahr jeweils eine Auslauffinanzierung über 812.146 Euro für „CompuGene“ und 717.996 Euro für „iNAPO“  zur Verfügung stellt.

Die Hessische Wissenschaftsministerin Angela Dorn besucht die Forscherinnen und Forscher an der TU Darmstadt und überreicht die Förderbescheide am

Mittwoch, 24. Juli 2019, um 15:30 Uhr,
Kleiner Hörsaal des Fachbereiches Biologie (B1|01 Raum 52),
Schnittspahnstraße 3, 64287 Darmstadt.

Man muß immer wieder daraufhinweisen, was LOEWE bedeutet. LOEWE steht für Landes-Offensive zur Entwicklung Wissenschaftlich-ökonomischer Exzellenz und ist das zentrale Forschungsförderprogramm des Landes Hessen. Insgesamt hat das Land von 2008 bis 2018 rund 797 Millionen Euro für das themenoffene LOEWE-Programm und damit für die Förderung herausragender Forschungsvorhaben bereitgestellt. In diesem Jahr beträgt das LOEWE-Budget rund 60 Millionen Euro

Zurück nach Darmstadt: Synthetische Biologie birgt großes wissenschaftliches und wirtschaftliches Potential. So können zum Beispiel biotechnologisch wichtige Stoffklassen kostengünstig produziert oder Werkzeuge zur Tumordiagnostik entwickelt werden. Zur Realisierung benötigt man sogenannte genetische Schaltkreise, also eine clevere Kombination von Genen und der dazugehörenden Regulationseinheiten. Der Forschungsverbund „CompuGene“ arbeitet an einer Methode, mit der komplexe genetische Schaltkreise durch die Anwendung ingenieurswissenschaftlicher Prinzipien und computergestützter Verfahren robust entwickelt werden können.

Der LOEWE-Schwerpunkt „Ionenleitende Nanoporen (iNAPO)“ versucht, die Bau- und Funktionsprinzipien der effizienten biologischen Sensoren, die das Produkt der Evolution sind, zu verstehen und in der Konstruktion von stromleitenden Nanoporen in Festkörpermaterialien nachzuahmen. Als Endprodukt entstehen Sensoren im Nano-Maßstab, die Einsatz in der Analytik und der Biomedizin finden.

Wissenschaftsministerin Angela Dorn: „Beide Forschungsschwerpunkte wurden mit LOEWE-Mitteln finanziert und am Ende dieser Förderperiode von unabhängigen Gremien positiv bewertet. Auf dieser Grundlage bewilligte die LOEWE-Verwaltungskommission einjährige Auslauffinanzierungen für die LOEWE-Schwerpunkte bis Ende 2019 – das beweist, wie erfolgreich diese interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Lebens-, Naturwissenschaften und Ingenieurwissenschaften funktioniert. Die exzellente Kooperation zwischen ,iNAPO‘ und ,CompuGene‘ hat auch entscheidend dazu beigetragen, dass sich an der TU Darmstadt ein Zentrum der Synthetischen Biologie zu formieren beginnt.“


Auch Frankfurter Forscher für prähistorische Konflikte bekommen weiteres Geld vom Land

Der LOEWE-Schwerpunkt „Prähistorische Konfliktforschung – Bronzezeitliche Burgen zwischen Taunus und Karpaten“ an der Goethe-Universität Frankfurt wurde von 2016 bis 2018 mit LOEWE-Mitteln gefördert und am Ende dieser Förderperiode sehr positiv bewertet. Dank seiner erfolgreichen Forschung erhält der LOEWE-Schwerpunkt vom Land Hessen eine Auslauffinanzierung für dieses Jahr in Höhe von 721.646 Euro. Wissenschaftsministerin Angela Dorn besucht die Forscherinnen und Forscher an der Goethe-Universität Frankfurt und überreicht den Bewilligungsbescheid am

Mittwoch, 24. Juli 2019, um 14:00 Uhr,
IG-Farben-Haus auf dem Campus Westend, 6. Stock, Querbau 5,
Norbert-Wollheim-Platz 1, 60323 Frankfurt am Main.

Der LOEWE-Schwerpunkt „Prähistorische Konfliktforschung“ nimmt den Krieg in der Bronzezeit und seine Infrastruktur in den Fokus. Die oft auf Bergkuppen gelegenen Burgen des 2. Jahrtausends v. Chr. mit ihren starken Mauern waren bislang wenig bekannt und erforscht. Moderne archäologische Untersuchungsmethoden erlauben nun neue Einblicke in die Struktur der Anlagen, Grabungen können zielgenau geplant und durchgeführt werden. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler interessieren sich dabei vor allem für die sozialhistorische Perspektive auf gewaltsame Konflikte in der Bronzezeit und ein Vergleich mit den Verhältnissen im Mittelalter. Dass es durchaus kriegerische Auseinandersetzungen in größerem Umfang gab, ist nicht nur an der Existenz der Burganlagen erkennbar, sondern auch an der Entwicklung und Verbreitung neuer Waffen wie Hieb- und Stichschwertern sowie Schutzschilden. Das Projekt hat neue Perspektiven auf die Bronzezeit eröffnet, die künftig noch vertieft werden sollen: So wurde die Konfliktforschung als Forschungsschwerpunkt in der deutschsprachigen Prähistorischen Archäologie gefestigt und beispielsweise eine Datenbank angelegt mit über 900 Fundorten bronzezeitlicher Burgen, die eine beeindruckende Karte ergeben.

Wissenschaftsministerin Angela Dorn: „Ein unabhängiges Gremium bewertet die wissenschaftlichen Leistungen und das Profil des LOEWE-Schwerpunkts „Prähistorische Konfliktforschung“ als exzellent. Besonders beeindruckt zeigten sich die Gutachtenden von der interdisziplinären Kooperation mit der Soziologie, die mit ihren innovativen, von der US-amerikanischen Forschung inspirierten Ansätzen neue Betrachtungsweisen anregt. Auf diese positive Beurteilung können die Beteiligten am LOEWE-Schwerpunkt ‚Prähistorische Konfliktforschung‘ stolz sein!“

LOEWE steht für Landes-Offensive zur Entwicklung Wissenschaftlich-ökonomischer Exzellenz und ist das zentrale Forschungsförderprogramm des Landes Hessen. Insgesamt hat das Land von 2008 bis 2018 rund 797 Millionen Euro für das themenoffene LOEWE-Programm und damit für die Förderung herausragender Forschungsvorhaben bereitgestellt. In diesem Jahr beträgt das LOEWE-Budget rund 60 Millionen Euro.

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