
Redaktion
Berlin/ Teneriffa (Weltexpresso) – 1. Wer seid ihr – als Menschen hinter der Idee?
Wir sind Karo und Kristin, zwei erfahrene Pädagoginnen, Schulgründerinnen und zugleich Onlineunternehmerinnen. Die Nomy School gibt es durch uns, weil wir eine Schule schaffen wollen, in der Kinder sich gesehen fühlen und frei entfalten können – ganz nach ihren eigenen Wünschen und Vorstellungen.
Die klassische Schule bietet oft wenig Raum für Individualität, Neugier oder Mitgestaltung. Aus persönlichen wie beruflichen Erfahrungen wussten wir: Lernen geht auch anders – selbstbestimmt, beziehungsorientiert und mit echter Freude. Die Nomy School ist nicht „gegen Schule“, sondern für ein neues Verständnis von Bildung.
2. Worum geht’s bei Nomy eigentlich – in einem Satz?
„Ich lern’, was ich will.“ – Das bringt es auf den Punkt. Die Nomy School steht für selbstbestimmtes Lernen in einer Schule ohne Druck, dafür mit Neugier, Beziehung und echter Entfaltung.
3. Wie funktioniert Lernen bei euch konkret?
Die Kinder gestalten ihren Lernweg aktiv mit. Sie wählen aus Lerngruppen, thematischen Onlinekursen, Sprachkursen, dem Nomy Kids Club oder einer 1:1 Begleitung. Jedes Kind stellt sich mithilfe unseres Kurswahlsystems einen eigenen Lernplan zusammen – so flexibel wie sein Leben, so individuell wie seine Interessen.
Nach Bedarf und je nach Länge der Lerneinheit, werden diese von Pausen bereichert – mal angeleitet oder unbeaufsichtigt als freier Raum allein für die Kinder. Wir schaffen bewusst Raum für sozialen Austausch, Freundschaften und Erholung. Viele Kurse sind interaktiv, projektbasiert oder erforschend angelegt. Die Kinder bringen Fragen mit – wir bringen Impulse.
Wir entwickeln das Konzept kontinuierlich weiter: über Feedbackrunden, Umfragen oder Themenwünsche. Bei uns lernen nicht nur die Kinder – auch das System selbst bleibt lernend.
4. Was bedeutet für euch „Bildung ohne Lehrplan“?
Wir verzichten bewusst auf einen starren Lehrplan – nicht aus Beliebigkeit, sondern aus Überzeugung. Statt Inhalte „abzuarbeiten“, schaffen wir Lernumgebungen, in denen sich Kinder aus echtem Interesse heraus entwickeln können. Die intrinsische Motivation ist der Motor, der jedem Lebewesen den Antrieb gibt, sich ein Leben lang weiterzuentwickeln und zu lernen.
Struktur gibt es bei uns trotzdem – durch regelmäßige Gruppentermine, begleitete Projekte und klare Angebote. Aber keine Struktur von außen, sondern eine, die von innen wächst: aus den Interessen und Bedürfnissen der Kinder. Unsere Aufgabe ist es, Halt zu geben, nicht zu kontrollieren.
5. Welche Rolle spielen eure Lernbegleiter:innen?
Unsere Lernbegleiter:innen sind keine klassischen Lehrer:innen – sie sind Impulsgeber:innen, Zuhörer:innen, Wegbegleiter:innen. Sie gestalten Lernräume, beobachten, stellen Fragen und geben Feedback – ohne zu bewerten.
Was sie besonders macht: Sie begegnen den Kindern auf Augenhöhe, arbeiten ressourcenorientiert und sind selbst Lernende. Viele kommen aus ganz unterschiedlichen Bereichen: von der Grundschule über Naturwissenschaften bis hin zu Journalismus, Psychologie oder Kunst. Diese Vielfalt bringt Tiefe und Echtheit in unsere Kurse.
6. Warum ist Sensomotorik für euch so wichtig – trotz (oder gerade wegen) des Online-Formats?
Gerade im digitalen Raum vergessen viele, wie wichtig haptisches, körperliches, sinnlich erfahrbares Lernen ist. Wir vergessen das nicht. Deshalb fördern wir gezielt die Sensomotorik – z. B. durch handschriftliche Aufgaben in unserem Nomy-Workbook, durch Bastelprojekte, Bewegungsspiele oder kreative Analogphasen im Kurs.
Kognition und Bewegung hängen unmittelbar zusammen. Wir verbinden beides – online und analog.
7. Was sagt ihr Eltern, die Angst vor fehlenden Abschlüssen haben?
Wir verstehen diese Sorge. Unser Fokus liegt nicht auf Abschlüssen, sondern auf Kompetenzen, Selbstwirksamkeit und echter Lernfreude.
Aber: Kinder, die einen Abschluss brauchen oder wollen, können sich mit uns gezielt vorbereiten – z. B. über unsere 1:1-Begleitung. In Deutschland ist es möglich, Prüfungen als sogenannte Externisten abzulegen. Wir helfen beim Weg dorthin – individuell und lösungsorientiert.
8. Gibt es eine Rückmeldung aus der Community, die euch besonders berührt hat?
Eine Mutter schrieb einmal: „Zum ersten Mal seit Jahren hat mein Kind wieder Lust auf Lernen. Und zum ersten Mal höre ich sie sagen: “Ich kann das.“
Solche Rückmeldungen berühren uns tief – denn sie zeigen, dass es nicht nur um Bildung geht, sondern um Würde, Selbstwert und Freude.
9. Wo seht ihr die Nomy School in fünf Jahren? Und was sollte sich im Bildungssystem verändern?
In fünf Jahren möchten wir noch viel mehr Kindern weltweit den Zugang zu freiheitlicher, moderner Bildung ermöglichen – auch mit Partner:innen in unterschiedlichen Ländern.
Im Bildungssystem wünschen wir uns einen echten Perspektivwechsel: Weg vom Normieren, hin zum Vertrauen. Bildung darf nicht länger ein Mangel-Ausgleich sein – sie muss ein Raum für Entwicklung, Beziehung und Entfaltung werden. Dafür stehen wir. Und dafür gibt es die Nomy School.
Über Kristin Raya Stelzig und Karoline „Karo“ Schnee

Mitgründerin der Nomy School | Pädagogin | Weltenentdeckerin
Kristin lebt mit ihrem Mann seit einigen Jahren auf Teneriffa und ist Mitgründerin der Nomy School – einer freien, digitalen Schule für selbstbestimmtes Lernen. Ihre Leidenschaft gilt dem Reisen, dem Perspektivwechsel und vor allem: dem echten Kontakt mit Kindern. Mit einem pädagogischen Hintergrund bringt sie mehr als 10 Jahre Erfahrung in der Arbeit mit Kindern mit – insbesondere mit den Jüngsten. "Gerade Kleinkinder unter drei Jahren haben mir gezeigt, wie klar sie ihren Weg kennen – wenn wir ihnen vertrauen und nicht
eingreifen", sagt sie.
In der Nomy School schafft Kristin mit ihrem Team einen Raum, in dem Kinder frei wachsen dürfen – unabhängig von Druck, Noten oder starren Lehrplänen. Ihr Fokus liegt auf Bindung, Beziehung und echter Selbstwirksamkeit. „Mein Herz brennt für Kinder – nicht als Projektionsfläche unserer Erwartungen, sondern als eigenständige Persönlichkeiten. Ich möchte ihnen zuhören, ihnen Raum geben und mit
ihnen lernen.“ Neben ihrer pädagogischen Tätigkeit ist sie verantwortlich für Geschäftsführung, Kursentwicklung, Koordination, Elternkommunikation, Marketing und internationale Kooperationen und setzt sich für Bildungsvielfalt jenseits des klassischen Systems ein.

Pädagogische Leiterin der Nomy School | Lernbegleiterin | Verfechterin kindlicher Teilhabe
Karoline, genannt Karo lebt mit ihrer Tochter in der Nähe von Berlin. Als staatlich anerkannte Erzieherin – oder wie sie lieber sagt: Lernbegleiterin – bringt sie ihre langjährige Erfahrung in der pädagogischen Arbeit mit Kindern in die Nomy School ein. Mit Herz und Haltung setzt sie sich für echte Partizipation ein: Kinder sollen nicht nur mitmachen dürfen – sie sollen mitgestalten. Diese Haltung prägt ihre pädagogische Leitung ebenso wie ihre persönliche Überzeugung.
„Ich bin gespannt, wie Kinder unser Konzept immer weiter weiterentwickeln – denn sie sind nicht Empfänger, sondern Mitgestalter ihrer Bildung.“ In ihrer Rolle als pädagogische Leiterin verantwortet Karo unter anderem die Konzeptentwicklung, Eltern- und Kundenkommunikation, Teamleitung und Lernbegleitungen und sorgt dafür, dass der Alltag in der Nomy School auf Beziehung, Vertrauen und Selbstwirksamkeit basiert.
Ihr pädagogisches Herz schlägt für:
● demokratische Bildung,
● die Kraft des Zuhörens,
● kreative Räume für echte Entwicklung.
Foto:
©nomy school
Info:
https://nomy-school.com/