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Kategorie: Wissen & Bildung
IMG 2995Die scheue Wildkatze soll im Schwarzwald wieder heimisch werden

Sabine Zoller

Kaltenbronn (Weltexpresso) -  Um die Population zu stärken, wurde 2023 das Projekt „Luchs Baden-Württemberg – Bestandsstützung der Luchsvorkommen in Baden-Württemberg und den angrenzenden Regionen“ ins Leben gerufen. Die auf vier Jahre angelegte Initiative soll den Grundstein für die dauerhafte Rückkehr des Luchses in seinen angestammten Lebensraum im Schwarzwald zu legen.

„Der Luchs ist nicht nur ein Symbol für die Rückkehr großer Beutegreifer, sondern auch ein bedeutender Bestandteil der heimischen Biodiversität. Sein Vorkommen leistet einen wichtigen Beitrag zum Biotopverbund und zur ökologischen Vielfalt in Baden-Württemberg, Deutschland und Mitteleuropa“, so Minister Peter Hauk (CDU), zuständig für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz. Mit der systematischen Beobachtung des Luchses, gibt es wertvolle Erkenntnisse über die Zahl und das Geschlecht der Tiere, ihre Herkunft und Verbreitung, ihre bevorzugte Beute sowie über Sterberaten, Gesundheitszustand und genetische Vielfalt der Population. „Hilfreich dafür sind Sichtungen, Fotofallenbilder, Losungsfunde, Risse oder Fährten, die uns in Zusammenarbeit mit der Jägerschaft und den Wildtierbeauftragten wertvolle Informationen  liefern“, berichtet Ulrich Schraml, Direktor der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt (FVA)  über die langjährigen Vorbereitungsarbeiten der Luchsauswilderung in der Region.

IMG 3135 Foto Zoller großes Intersse am LuchsMonitoring bedeutet in diesem Zusammenhang die regelmäßige und systematische Beobachtung des Luchses, um verlässliche Informationen über seine Anzahl, sein Verbreitungsgebiet, seine Lebensweise und seinen Gesundheitszustand zu gewinnen.  Ziel ist es, innerhalb von vier Jahren den Grundstein für ein dauerhaftes Vorkommen im Schwarzwald zu legen. Bis Ende 2027 sollen bis zu zehn Luchse ausgewildert werden. Dabei handelt es sich ausschließlich um Tiere aus sogenannten Gehege-Nachzuchten, konkret aus dem Europäischen Erhaltungszuchtprogramm für den Karpatenluchs, einer Unterart des Eurasischen Luchses, mit der in diesem Projekt gearbeitet wird.

Alle ausgewilderten Tiere sind mit GPS-Halsbandsendern ausgestattet, um ihre Entwicklung nachverfolgen zu können. Und das mit Erfolg. „Dank der Sender wissen wir, dass der jüngst ausgewilderte Luchskuder Martin bereits sein erstes eigenes Reh gerissen hat. Das ist ein Zeichen dafür, dass er sich in der Region heimisch fühlt“, erläuterte Linda Kopaniak von der FVA.

Fotos:
Das Infozentrum Kaltenbronn zeigt in einer Ausstellung wissenswertes zur Wildkatze 
© Sabine Zoller