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Kategorie: Zeitgeschehen
polizei.nrwneuIntegrationsdezernentin Weber warnt uns alle 

Siegrid Püschel

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Auch in der Redaktion ist die Meldung über die Waffen, die ein Polizist aus der Asservatenkammer geklaut hat und weiterverkauft hat - Zustände, die man ansonsten nur aus harten amerikanischen Krimis kennt, heftig diskutiert worden. Aber wir hatten keine gesicherte Basis für einen eigenen Artikel. Nun hat, was wir gut finden, die Dezernentin für Intergrqtion und Bildung auf besserer Kenntnisgrundlage sich öffentlich zu diesem Skandal geäußert.

Das Polizeipräsidium Frankfurt am Main hat in einer Pressemitteilung mitgeteilt, dass über einen längeren Zeitraum hinweg Waffen und Munitionen aus ihrer Asservatenkammer entwendet wurden.  In diesem konkreten Fall steht ein Beamter unter Verdacht, der für eine paramilitärische Einheit tätig ist. Gegen ihn wird bereits seit Juli 2020 wegen des Verdachts auf Geheimnisverrat ermittelt. Bereits seit längerem stehen Beamte verschiedener Sicherheitsbehörden, zuletzt der Bundeswehr, unter Verdacht, Waffen und Munitionen zu entwenden und an rechtsextreme Gruppen weiterzugeben.

Integrationsdezernentin Sylvia Weber zeigte sich besorgt: „Die Vorstellung ist alarmierend, Beamte mit Verbindungen zu rechtsextremistischen Gruppen im Besitz gestohlener Pistolen, Revolver, Langwaffen und Munitionen zu wissen.“

„Wir müssen es offen aussprechen: ohne Waffen kein Terrorismus! Solche mangelnde Kontrolle führt dazu, dass sich Rechtsextremisten bewaffnen und im nächsten Schritt rassistische Gewalttaten verüben können. Die zahlreichen Fälle von gestohlenen Waffen und Munition durch rechtsextreme Netzwerke in den Sicherheitsbehörden zeigen, dass diese Gefahr nach wie vor unterschätzt wird. Wir brauchen dringend bessere Kontrollmechanismen. Ich werde abermals Kontakt zu Polizeipräsident Bereswill aufnehmen. Ich will wissen, was getan wird, um künftig solche Waffendiebstähle zu verhindern und rechtsextreme Netzwerke besser im Blick zu behalten. Wir haben offensichtlich ein ernsthaftes Problem. Das Thema darf nicht einfach wieder von der Tagesordnung verschwinden.“

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