Hochhaus komplett zerstört: Gemäß israelischem Militärs sollen sich wichtige Büros der Hamas im Gebäude befunden habenRedaktion tachles
Tel Aviv (Weltexpresso) - Nachdem Israel am Samstagnachmittag ein Hochhaus in Gaza-Stadt bombardiert hat, in dem sich viele internationale Medien befanden, wie etwa der von Katar finanzierte Sender Al Jazeera oder die amerikanische Presseagentur AP, hat sich das Weiße Haus über eine Pressemitteilung dazu geäußert. Zudem hat US-Präsident Joe Biden in einem Telefonat mit Premierminister Binyamin Netanyahu Stellung bezogen.
Wie üblich hatte Israel vor der Zerstörung des Gebäudes alle Bewohner gewarnt, so dass jeder rechtzeitig das Haus verlassen konnte. Doch die Wut vieler Journalisten über diesen Angriff ist groß und wird von vielen auch als unverhältnismäßig angesehen.
Israel besteht allerdings darauf, dass sich in diesem Gebäude wichtige Hamas-Logistik befunden habe, weswegen man dagegen vorgehen musste. Von israelischer Seite erklärte man, die Hamas habe die Journalisten im Prinzip als «menschliche Schutzschilde» gehalten, da sie wusste, dass die israelische Luftwaffe auch in den vergangenen Kriegen Hotels oder Gebäude, in denen sich internationale Journalisten, Diplomaten oder andere Ausländer befinden, nicht angreift.
Die internationale Presse ist sowieso schon wütend auf die israelische Armee, da sie sich von ihr ausgenutzt sieht. In der Nacht von Donnerstag auf Freitag fingierte die Armee einen Einmarsch nach Gaza, um die Hamas zu täuschen und so angreifen zu können. Ein Armeesprecher hat zur selben Zeit der internationalen Presse mitgeteilt, ein Einmarsch sei nun erfolgt, darauf wurde dies weltweit gemeldet, nur um die Meldung später zurückzuziehen, nachdem der Sprecher erklärt hatte, dass es sich um einen «Irrtum» gehandelt habe.
Doch die Medien glauben der Armee nun nicht mehr und erklärten, sie würden ab sofort alle Pressemeldungen in Frage stellen, was für Israel insofern ein Problem ist, als nun die eigenen Informationen mindestens so fragwürdig erscheinen wie die der Hamas. Im Umgang mit den Medien ist Israel allerdings noch nie besonders geschickt vorgegangen. Solche Fehler haben lange Tradition.
Foto:
Verärgerte Medien nach Israels Angriff auf das Medienhaus in Gaza
©tachles
Info;
Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 16. 5. 2021
Die internationale Presse ist sowieso schon wütend auf die israelische Armee, da sie sich von ihr ausgenutzt sieht. In der Nacht von Donnerstag auf Freitag fingierte die Armee einen Einmarsch nach Gaza, um die Hamas zu täuschen und so angreifen zu können. Ein Armeesprecher hat zur selben Zeit der internationalen Presse mitgeteilt, ein Einmarsch sei nun erfolgt, darauf wurde dies weltweit gemeldet, nur um die Meldung später zurückzuziehen, nachdem der Sprecher erklärt hatte, dass es sich um einen «Irrtum» gehandelt habe.
Doch die Medien glauben der Armee nun nicht mehr und erklärten, sie würden ab sofort alle Pressemeldungen in Frage stellen, was für Israel insofern ein Problem ist, als nun die eigenen Informationen mindestens so fragwürdig erscheinen wie die der Hamas. Im Umgang mit den Medien ist Israel allerdings noch nie besonders geschickt vorgegangen. Solche Fehler haben lange Tradition.
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Verärgerte Medien nach Israels Angriff auf das Medienhaus in Gaza
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Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 16. 5. 2021