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Kategorie: Zeitgeschehen
Bildschirmfoto 2021 08 07 um 04.10.52«Iran dem nuklearen Durchbruch näher den je.»

Jacques Ungar

Tel Aviv (Weltexpresso) - Diplomaten aus Ländern, die dem Uno-Sicherheitsrat angehören, erhielten diese Woche von Israels Verteidigungsminister Benny Gantz einen wenig erfreulichen Situationsbericht: «Iran ist höchstens noch zehn Wochen entfernt vom Erwerb waffenähnlicher Materialien, die nötig sind für die Herstellung einer nuklearen Waffe», sagte Gantz.

Der israelische Minister bestand darauf, dass die Islamische Republik immer kühner sei in ihren Aktionen in der ganzen Region. Das schliesse die kürzlichen Attacken auf Schiffe im Golf von Oman im Arabischen Meer ein. Israels Aussenminister Yair Lapid, der dem Treffen ebenfalls beiwohnte, bezeichnete die Drohnen-Attacken als eine Angelegenheit, um die sich die «internationale Gemeinschaft» kümmern sollte. «Die Zeit ist jetzt reif für Handlungen, Worte alleine reichen nicht mehr», sagte Gantz.

Es sei Zeit für diplomatische, wirtschaftliche und sogar militärische Schritte. «Andernfalls werden die Attacken andauern». Der Verteidigungsminister meinte ferner, Iran würde die Richtlinien verletzen, die im Gemeinsamen, umfassenden Aktionsplan (JCPOA) festgelegt seien, dem so genannten iranischen Nuklear-Deal, der 2015 mit dem damaligen US-Präsidenten Barack Obama unterzeichnet worden sei. Die hochrangigen israelischen Kabinettsmitglieder wollten die Aufmerksamkeit der Botschafter auf den genauen Charakter der iranischen Drohung lenken. Und zwar nicht nur von der Perspektive der existentiellen Herausforderung, welche ein nukleares Iran für den Jüdischen Staat darstellen würde.

Israel habe nach Worten des Verteidigungsministers, und würde dies auch weiterhin tun, eindeutige Beweise bezüglich der iranischen Aktivität. Worte, die man mit der internationalen Gemeinschaft teilen wolle. Der Staat Israel behalte sich aber die Fähigkeit vor, alleine zu handeln, sollten Israels Souveränität oder seine Bürger bedroht sein.

Foto:
Eine iranische Flagge bei einer Nuklearanlage in der Nähe der Stadt Buschehr
©tachles

Info:
Nachdruck des Artikels mit freundlicher Genehmigung aus dem Wochenmagazin TACHLES vom 5. August 2021