Polizei macht Jagd auf illegale Waffenhändler

Jacques Ungar

Tel Aviv (Weltexpresso) - Nach einer ein Jahr dauernden Geheimuntersuchung hat die israelische Polizei, wie sie am Dienstag mitteilte, 65 Personen aus 25 Ortschaften, vorwiegend aus arabischen Sektoren des Landes verhaftet. Sie werden des illegalen Waffenhandels beschuldigt.  Das ist das bisher ergiebigste Ergebnis von Aktivitäten der Polizeikräfte Israels gegen Kreise, die Ruhe und Sicherheit des arabischen Teils der Bevölkerung zusehends gefährden.

Im Rahmen der Operation wurden 40 Gewehre sichergestellt, 13 Pistolen, zwei Maschinengewehre und zwei zu Zell-Telefonapparaten verbundene Explosivkörper. Zu den Verhafteten zählen unter anderem ein Vater und seine drei Söhne. Ihre Familie hatte laut Berichten der israelischen Medien ein Waffenhandelsunternehme geführt. An der polizeilichen Aktion nahmen rund 1000 Polizeioffiziere teil, einschliesslich von Mitgliedern von Sondertruppen und der Grenzschutzpolizei.

Die Operation, die den Codenamen «Ocean» trug, wurde weitgehend ermöglicht durch den Einsatz eines Geheimagenten, der früher selber ein Krimineller gewesen ist. Er arbeitete seit August 2020 für die israelische Polizei. Im Rahmen seiner Tätigkeit erwarb der Doppelagent insgesamt 48 verschiedene Waffen, darunter Maschinengewehre, Kalaschnikow-Gewehre und 13 hochqualitative Pistolen. Operation «Ocean» war zweifelsohne ein wichtiger erster Schritt in der Bekämpfung der Kriminalität unter den Israel-Arabern, doch es werden noch weitere ähnliche Aktionen nötig sein, will man nachhaltige Ruhe und Sicherheit in diesem Bevölkerungsteil des Staates Israel schaffen.