Das Bündnis Courage gegen Rechts hat uns wieder einen Brief geschrieben
Redaktion
Bad Camberg (Weltexpresso) - Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freunde und Mitstreiterinnen, für Courage ist der Ostermarsch auch in diesem Jahr selbstverständliche „Pflichtveranstaltung“. Die Gespräche über die Ukraine wecken Hoffnungen, aber noch nichts ist in trockenen Tüchern und die Gefechte gehen weiter.
Warum die Ukraine nur am Rande steht und die Europäer gar nichts zu sagen haben, erklärte dieser Tage die New York Times: Der Ukraine-Krieg ist bis hinein in kleinste Details der Krieg der USA. Denen wird er jetzt aber zu teuer. Die Europäer sollen weitermachen. Am Ostersamstag demonstrieren wir wieder, denn jeder Tag des Krieges fordert weitere Opfer.
Gestern beim Flyer-Verteilen blaffte mich ein Passant an: „Eure Plätze an der Ostfront sind schon reserviert. Im Strafbatallion“. Der Herr gab wieder, was ihm eingebleut wurde: Pazifisten und Antimilitaristen sind schuld am Krieg. Orwell pur. Zum Glück gab es auch viele positive Reaktionen und wiederum einiges Interesse an unserer Politfaßsäule, dem „Klotz“.
Heute erinnern wir auf dem Ettersberg in Weimar an die Selbstbefreiung des KZ Buchenwald vor 80 Jahren. Der Schwur der befreiten Häftlinge ist so aktuell wie damals:
Die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln ist unsere Losung.
Der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel.
Die illegale Lagerorganisation der Häftlinge hatte nicht nur die Befreiung vorbereitet, sie hatte auch dem vierjährigen Jerzy Zweig das Leben gerettet. Willi Bleicher, der dabei sein eigenes Leben aufs äußerste gefährdete, war nach dem Krieg Bezirskleiter seiner Gewerkschaft. Am 1. Mai sind wir beim DGB Limburg-Weilburg bei der Demo und auf dem Neumarkt.
Mit freundlichen Grüßen,
Harff-Dieter Salm
Bündnis Courage gegen Rechts
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©Netzwerk Friedenskooperative