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Kategorie: Zeitgeschehen
Stiftung sächsische Internationales Komitee Buchenwald Dora und Kommandos

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Montreuil (Weltexpresso) - Mit großer Empörung mussten wir erfahren, dass die sächsische Landesregierung die zuvor zugesagte finanzielle Unterstützung der Gedenkstätte Sachsenburg ab dem Jahr 2026 einstellen wird. Das Internationale Komitee Buchenwald Dora protestiert dagegen aufs Schärfste! In Sachsenburg befand sich das am längsten betriebene frühe KZ in Sachsen, das als ein Vorläufer der späteren Lager wie Buchenwald oder Sachsenhausen betrachtet werden kann. Es ist von großer Bedeutung, die in Deutschland mühsam errungene Gedenkstättenlandschaft auch in Zukunft aufrechtzuerhalten und den immensen gesellschaftlichen Einsatz für solche historischen Orte zu unterstützen.

Nur in der Vielfalt der verschiedenen KZ-Gedenkstätten kann das NS-System letztlich begriffen werden. In einer Zeit, in der in der Bundesrepublik Deutschland so viele Menschen wie nie seit 1945 eine auch in Sachsen als gesichert rechtsextrem geltende Partei wählen, ist es unabdingbar, Bildungsangebote zu fördern, die über die Zeit des deutschen Faschismus und seine Auswirkungen aufklären.

Die langjährige Arbeit der Gedenkstätte Sachsenburg gilt es auch weiterhin zu unterstützen. Ein Ort, an dem zwischen 1933 und 1937 tausende Menschen inhaftiert waren und das als frühes Konzentrationslager ein Mahnmal dafür ist, wie innerhalb weniger Monate eine Diktatur entstehen konnte, darf zukünftig nicht ignoriert werden. Dies wäre ein fatales politisches Signal nach Rechtsaußen.

Wir fordern eine sofortige Wiederaufnahme der finanziellen Förderung der Gedenkstätte Sachsenburg!

Internationales Komitee Buchenwald Dora
 17. April 2025


Foto:
Konzentrationslager Sachsenburg (1933–1937) Umschlagabbildung
©Schriftenreihe der Stiftung Sächsische Gedenkstätten

 

Info:
Comité International Buchenwald Dora et Commandos
Internationales Komitee Buchenwald Dora und Kommandos
International Committee Buchenwald Dora and Kommandos
Aus dem obengenannten Band:
"Das Konzentrationslager Sachsenburg in der Nähe von Chemnitz war das bedeutendste und am längsten betriebene frühe KZ in Sachsen. Es wurde von den Nationalsozialisten im Frühjahr 1933 zur Ausschaltung ihrer wichtigsten politischen Gegner, vor allem Kommunisten, Sozialdemokraten und Gewerkschafter, errichtet. Vor seiner Schließung 1937 ließ das Regime hier auch verstärkt Zeugen Jehovas, Juden, Pfarrer beider Konfessionen und „Vorbeugehäftlinge“ einliefern."